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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Moin!

    Immer wieder finde ich mich, vor allem auf Facebook, in Diskussionen mit Homöopathie-Anhängern wieder und üblicherweise läuft das nach dem Schema: sie führen hanebüchene anekdotische Beweise an, die sie durch keinerlei wissenschaftliche Beweise untermauern können. Nun ist mir aber ein Argument entgegengebracht worden, dass mich etwas zum Nachdenken gebracht hat (und das zu googlen etwas schwierig ist, deshalb der Post hier):

    Es lautet ungefähr folgendermaßen: Studien zu Medikamenten stützen ihre Aussage über die Wirksamkeit lediglich auf die Anzahl der Menschen, bei denen das Medikament gewirkt hat. Hat es bei nicht signifikant mehr Menschen eine Wirkung erzielt als durch den Placebo-Effekt erklärt werden kann, gilt die Wirksamkeit nicht als erwiesen. So weit, so gut. Was aber, wenn es eine Wirksamkeit gibt, die aber nur bei wenigen Menschen? Ist soetwas theoretisch überhaupt möglich? Gibt es so etwas wie eine "seltene" Wirksamkeit? Bei Patient A wirkt das Medikament überhaupt nicht, bei Patient B wirkt es aber - und zwar ganz sicher - nur, dass Patient B nur etwa, sagen wir, 10% der relevanten Gruppe repräsentiert.

    Vielleicht wird so etwas auch standardmäßig beachtet; mit Gepflogenheiten in Studienabläufen bin ich als Laie nicht vertraut.

    Danke im Voraus!



  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Nat-
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    Für solche Fälle gibt es Subgruppenanalysen, allerdings muss dafür natürlich eine Subgruppe definiert werden (in Studien häufig bestimmte Stadien, Niereninsuffizienz, Alter, bestimmte Begleiterkrankungen).



  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Philip_MHH
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    Aber es wird auch immer subgruppen oder einzelne Patienten geben , bei denen ein Erfolg vorhanden ist, was aber in der statistische Auswertung dann untergeht. Stichwort Signifikanz gegenüber Placebo. Aber das Ziel der Studien ist ja auch nicht Einzelfälle zu dokumentieren , sondern allgemein gültige Aussagen zu treffen, ob eine Substanz x bei einer Gruppe Patienten y bei Krankheit z als Therapeutikum zu empfehlen/ einzusetzen ist oder nicht



  4. #4
    The Dark Enemy Avatar von morgoth
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    Wenn nur 1 von X von der Behandlung profitiert, kommt es "üblicherweise"/"statistischerweise" daher, weil irgendein anderer positiver Faktor (i.e. confounder) vorlag, oder der Betreffende die eigentliche Krankheit gar nicht wirklich hatte, oder Glück hatte oder sonst irgendwas....
    Sprich: Wenn im Ergebnis nur 1 von X geheilt wird, sollten gute Studien schon so designed sein, dass man mit der entsprechenden Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass dieser Effekt nicht primär auf das Wundermittel zurückzuführen ist. Letztenendes wird man aber immer wieder einen Einzelfall finden, der scheinbar direkt vom Mittel profitiert hat.



  5. #5
    Dunkelkammerforscher
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    das war mal...
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    Die Antwort ist ganz einfach: Du brauchst nur eine groß genuge Studiengruppe.

    Statistisch wird es sowohl in der Verum- als auch Placebogruppe spontane Besserung geben die unabhängig ist von dem Medikament (Placeboeffekt), dieser Effekt ist in beiden Gruppen aber gleich groß. Wenn dein Medikament jetzt nur in einer Subgruppe wirkt ist der Effekt in der gesamten Verumgruppe natürlich kleiner, aber immer größer als in der Placebogruppe.

    Sollte die Gruppe bie der das Medikament wirkt so klein sein, dass es statistisch untergeht muss man sich im übrigen überlegen ob es überhaupt Sinn macht dieses Medikament zu geben. Da die Gruppe in der es wirkt nicht identifiziert werden kann und wir dann extrem viele Menschen behandeln die gar nicht profitieren (bzw. sogar Nocebo-Effekten oder echten UAW ausgesetzt sind).



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