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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
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    Oder du gehst in einen Stadtteil, wo lauter Lehrer oder andere Beamte wohnen.Die und deren Kinder sind meist privat versichert. Oder in einer Stadt mit Uniklinik.Hier gibt es auch eine Privatpraxis mit einigen Kinderaerzten .Die haben richtig viel zu tun,v.a.ein Kollege hat den Schwerpunkt Kinder Kardiologie.



  2. #17
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Jule-Aline Beitrag anzeigen
    Oder du gehst in einen Stadtteil, wo lauter Lehrer oder andere Beamte wohnen.Die und deren Kinder sind meist privat versichert. Oder in einer Stadt mit Uniklinik.Hier gibt es auch eine Privatpraxis mit einigen Kinderaerzten .Die haben richtig viel zu tun,v.a.ein Kollege hat den Schwerpunkt Kinder Kardiologie.
    Liest Du keine Zeitung? In einigen Bundesländern werden z.B. Lehrer überhaupt nicht verbeamtet. An meiner ehemaligen Uni werden lt. Stellenausschreibung nicht einmal mehr die Lehrstuhlinhaber der Uniklinik zwingend verbeamtet. Lies mal das Ärzteblatt! Hamburg machte vor ein paar Wochen als erstes Bundesland den Vorstoß, auch die "klassischen" Beamten in die GKV abzuschieben. Da ist man momentan noch am rechnen, was günstiger ist. Falls ja, dann ist die Beihilfe (nicht PKV!) schneller weg, als man denken kann. Geht nur um billig, billig. Post, Bahn...auch keine Beamten mehr. Im übrigen beschreibst Du ja genau den Mechanismus, warum sich die Praxen am Starnberger See und Taunus usw. ballen. SPD und Grüne wollen das sanktionieren unter dem Mantel "Gerechtigkeit" und haben auch die "Bürgerversicherung" fix auf der Agenda mit Abschaffung der PKV. Teile der CDU wären damit einverstanden...so, und nun überleg mal die Optionen für die nächste Bundesregierung...
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  3. #18
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    Reine Privatarzt-Tätigkeit ist zwar sehr reizvoll, da man dann endlich genug Zeit für den einzelnen Patienten hätte, medizinisch und menschlich wahrscheinlich deutlich besser arbeiten könnte, ohne finanzielle Einbußen zu machen oder sogar die Praxis zu gefährden. Und man wäre eben endlich wirklich (!) selbstständig, ohne von den KVen gegängelt zu werden. Kassenniederlassung heißt ja eigentlich, man hat das volle Risiko und die ganzen Nachteile der Selbstständigkeit, kriegt aber fast alles vorgeschrieben wie bei einem strengen Arbeitgeber.

    Aber ich sehe auch das große Problem, was tarumo anspricht: politisch wurde schon öfters nach einer Bürgerversicherung und der kompletten Abschaffung der PKV geschrien. Falls das tatsächlich mal eintreten sollte (ist jetzt nicht gerade völlig unrealistisch), steht man mit seiner Privatpraxis dann komplett am Abgrund. Insbesondere in reichen Gegenden mit vielen Privatpraxen können die alle dann ja nie und nimmer einen KV-Sitz finden.

    Zudem hab ich zumindest sehr gerne eine "bunte Mischung" aus allen Gesellschaftsschichten als Patienten. Einerseits hätte ich bei einer reinen Privatpraxis wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, dass ich eben vielen Kindern gar nicht als Ärztin zur Verfügung stünde (bzw. meine Behandlung), weil ihre Eltern nicht gut genug verdienen. Und andererseits hätte ich glaub ich auch gar keine Lust, NUR Wohlhabende und Akademiker zu behandeln. Da ist doch oft ein überproportional hohes Anspruchsdenken, "Mika-Leonhard ist definitiv hochbegabt", "Katharina-Sophie verträgt kein Gluten, egal was der Test sagt!", "also Malte-Theodor ernähren wir rein vegan" .... etc. vorhanden. Da lobe ich mir oft genug die bescheidenen, freundlichen Arbeiterfamilien.



  4. #19
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von AryaStark Beitrag anzeigen
    Da lobe ich mir oft genug die bescheidenen, freundlichen Arbeiterfamilien.
    Meine Erfahrung: bei solcher, beratungsintensiver Kundschaft (gerne genommen die Lehrerin mit Doppelnamen) freundlich lächeln und den Posten fürs Gespräch wg. besonderem Beratungsbedarf und Zeitdauer steigern. Wer als Privatpatient nicht völlig auf dem Kopf gefallen ist, weiß das auch (langes Gespräch- große Rechnung, wie beim Anwalt).
    Das Problem in Deutschland sind m.E. eher die von Dir zitierten GKV-Zwangsmitglieder, die mit "isch abe Anspruch drauf" mit Zeckenbiß und Knieschmerzen seit drei Monaten nachts um 2h in der Ambulanz auftauchen. Ich behaupte mal, daß mit Ausnahme Verkehrsunfälle und Ähnliches die "Befindlichkeitsgestörten", die in vielen Kliniken den ZNA-Betrieb verstopfen, zu min 95% GKV-Versichert sind. Kostet ja nix, und Sanktionen seitens der Versicherung hat man auch nicht zu befürchten. Und Gesprächsbedarf haben die auch, der aber nicht vergütet wird. Im ambulanten Bereich hat man auch gar keine Vertragsbeziehung zum Patient, sondern muß als Sachwalter der GKV agieren...
    Auffällig ist, daß bei allen Diskussionen über übermäßige Inanspruchnahme der ZNA der Faktor Geld völlig ausgeklammert wird- dabei ist Geld das einzige Regulativ einer Zivilgesellschaft, selbst in Nordkorea. 50 EUR oder mehr Eintrittsgeld für die ZNA, bei Berechtigung Erstattung durch die GKV, ansonsten nicht, und bei den ärmsten bzw. minderbemittelten 5% der Bevölkerung, die entweder kein Geld haben oder damit nicht umgehen können, springt der Staat als Vormund ein- übrigens genau dafür hat Bismarck seinerzeit die GKV geschaffen. Aber wo es Freibier gibt, wird gesoffen, und wenn man meint, es anders regeln zu müssen als in allen anderen zivilsierten oder weniger zivilisierten Ländern, dann geht es schief. Erzähl doch mal aus der Schweiz!
    Ausnahmen bestätigen die Regel: bescheidene GKV-Patienten ohne Anspruchsdenken und große Klappe gibt es auch, das sind dann die, die stundenlang still vor sich hinleiden oder irgendwo auf einem Gangbett vor sich hinsterben, weil die ärztliche und pflegerische Versorgung wegen Fehlallokation der Ressourcen kurz vor dem Kollaps steht
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
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  5. #20
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Das Problem in Deutschland sind m.E. eher die von Dir zitierten GKV-Zwangsmitglieder, die mit "isch abe Anspruch drauf" mit Zeckenbiß und Knieschmerzen seit drei Monaten nachts um 2h in der Ambulanz auftauchen. Ich behaupte mal, daß mit Ausnahme Verkehrsunfälle und Ähnliches die "Befindlichkeitsgestörten", die in vielen Kliniken den ZNA-Betrieb verstopfen, zu min 95% GKV-Versichert sind. Kostet ja nix, und Sanktionen seitens der Versicherung hat man auch nicht zu befürchten.
    Hat jetzt irgendwie gar nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun!
    Verkehrsunfälle sind auch oft ein "die Polizei hat gesagt ich muss kommen obwohl mir gar nichts fehlt". Und solche Leute (Lumbago seit 6 Wochen, kommen mitten in der Nacht etc.) tauchen ja speziell in der Notaufnahme auch und eben oft nicht in der Praxis.



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