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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Registrierter Benutzer Avatar von Philip_MHH
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    Das wird nichts bringen...gar nichts.
    Die die wenig haben rufen nicht mehr an und die, die es sich leisten können rufen genauso oft (auch aus objektiv nicht notwendigen Gründen) an.
    Das gleiche hatten wir doch vor ein paar Jahren mit der Praxisgebühr. Null Steuerungsfunktion...



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  2. #27
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    Zitat Zitat von Fr.Pelz Beitrag anzeigen
    Ich denke, die Gesundheitserziehung, die wir uns wünschen, wird dadurch torpediert, dass es im Internet und in der Apothekenumschau (eigentlich sind die Informationsquellen ja besser denn je!) immer aus forensischen Gründen heißt "fragen sie im Zweifelsfall einen Arzt".
    Das denke ich leider auch. Irgendwie in den letzten Jahr(?)zehnten ist es in D dazugekommen, dass wir Angst vor allem und jedermann bekommen haben.

    Mal ehrlich: einer der häufigsten Sätze, die man als Arzt oder Mitarbeiter im Krankenhaus doch hört, ist "aber es könnte doch was sein, lieber schauen wir zur Sicherheit mal nach"..

    Dieses unglaubliche Sicherheitsbedürfnis sowohl der Bevölkerung als auch der Ärzte in puncto Gesundheit ist mir schleierhaft.
    Zum einen besaufen sich alle hemmungslos auf der Wiesn und rauchen wie Hochöfen, stürzen sich mit Skiern die Berge runter, aber der Schnupfen, ja der könnte ja Krebs sein.

    Und wir Mediziner haben irgendwie eine Furcht vor Repressalien entwickelt, die beispiellos ist. Ich sehe das jeden Tag: täglich wird Patienten Labor abgenommen, man könnte ja einen Leukozyten-Anstieg verpassen. Natürlich wird es diese Fälle geben, aber vieles nur aus forensischen Gründen zu tun, ist so traurig.

    Und genau aus dieser Geisteshaltung sprechen die ganzen Laienmagazine: wer haftet denn für den Schaden, wenn Herr Kasirske auf die Apothekenumschau hört und mit Husten daheim bleibt, es aber die Tbc/das Bronchial-CA war?
    Also ab in die Notaufnahme, "auf Nummer sicher gehen".

    Wie man das "löst", keine Ahnung... über die Geldschiene und Gesundheitserziehung erreicht man zumindest die, die sich selbst versorgen können. So wäre vielleicht mehr Zeit und Geld für die wirklich Kranken.



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  3. #28
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    Zitat Zitat von Philip_MHH Beitrag anzeigen
    Das wird nichts bringen...gar nichts.
    Die die wenig haben rufen nicht mehr an und die, die es sich leisten können rufen genauso oft (auch aus objektiv nicht notwendigen Gründen) an.
    Das gleiche hatten wir doch vor ein paar Jahren mit der Praxisgebühr. Null Steuerungsfunktion...
    Das ist das Argument dagegen, ja.
    Aber wie gesagt: die Leute müssen wissen, dass die Gebühr keine conditio sine qua non ist. Man wird definitiv behandelt, bleibt aber ggf. auf den Kosten sitzen, wenn es erkennbar keine Indikation für den Rettungsdienst gab oder nicht lebensbedrohlich etc.

    Damit tritt ja nach dem ersten Mal bereits ein Lerneffekt ein: rufe ich an wegen Rückenschmerzen seit 3 Wochen, kostet es mich 50 Euro, die am Ende des Krankenhausaufenthaltes oder der Behandlung oder dem Anrücken des RD von der Krankenkasse in Rechnung gestellt wird.

    So sieht der Patient: aha, das kostet mich zwar Geld, hat sich aber gelohnt, oder nein, ich schau erstmal wie ich selbst über die Runden komme.
    Selbst wenn jeder genauso häufig anruft wie vorher, es wäre mehr Geld da.

    Die Praxisgebühr hat aber niemandem wehgetan! Und es gab zuviele Ausnahmen. Und galt nicht für Private. Und nicht flächendeckend als Grund-Zusatzzahlung für alle medizinischen Leistungen und und und...



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  4. #29
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Geld ist das einzige Regulativ. Funktioniert sogar in Nordkorea oder Kuba. Und ich meine jetzt nicht Vorkasse a la USA, sonder schlicht eine Rechnung. Wundert mich, daß die überwiegende Anzahl der Schreiber hier das nicht auf dem Schirm hat- die öffentlich-rechtliche Vernebelung hat hier ganze Arbeit geleistet. Wenn Du im Urlaub bist und Bauchschmerzen- da macht es einen Riesenunterschied, ob der Hotelarzt gratis kommt oder nicht. Oder was würdest Du machen, wenn Du in eine "Autokasse" zahlst, die Dir verspricht, zu allen Tages- und Nachtzeiten auch den kleinsten selbstverschuldeten Kratzer oder Rostflecken kostenfrei zu beseitigen?
    Übrigens, "there is no free lunch". Wenn ein Pseudonotfall über die KV abgerechnet wird, zahlt das die Allgemeinheit der anderen Kassenärzte über eine sinkende Einzelvergütung (deswegen haben die Kassen null Interesse, das zu bekämpfen), wenn´s stationär geht, kürzt das der MDK hintennach wieder raus. Die Kassen zahlen also (vereinfacht) nix extra und die Patienten (= Wahlschafe) bekommen ihre Leistungen und sind zufrieden. Super oder? That simple....Die Looser sind halt die Tätigen im Gesundheitswesen.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  5. #30
    unsensibel Avatar von Lava
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    schon wieder woanders
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    Zitat Zitat von Jukka666 Beitrag anzeigen
    Wenn man jeden in der NA mit Lappalien behandelt mit dem Argument "mei, der macht sich Sorgen, ist berechtigt", dann erzieht man die Leute zu einer gewissen gleichgültigen Haltung.
    Naja, wenn es eine Lappalie ist, wegen der ich normalerweise nicht zum Arzt gehen würde oder zumindest nicht in die Notaufnahme, sage ich das den Patienten auch. Ich meine ja nur, dass die Ansicht des behandelnden Arztes (fühlt sich genervt von den 10. rückenschmerzen heute) und die des Patienten (sicht Hilfe, da er leidet) oft zwei ganz verschiedene sind und es nichts bringt, wenn man ich gegenseitig an die Gurgel geht.

    Von einer Gebühr halt ich auch überhaupt gar nichts! Was ist denn, wenn sich meine Erkrankung als nicht so dramatisch heraus stellt und ich mein Geld nicht wieder bekomme? Als Laie kann ich das doch wirklich vorher schlecht wissen. Hab ja vor 3 Tagen auch nachts um 2 überlegt, ins Krankenhaus zu fahren wegen meiner Urticaria ohne Atemnot. Wäre wahrscheinlich lachhaft gewesen, weil es nunmal eine Lappalie ist und nicht lebensbedrohlich. Aber in dem Moment, wo mir beide Arme und Beine immer mehr mit Quaddeln zugewachsen sind, hatte ich erstmal tierisch Schiss.

    Ich habs auch schon erlebt, dass eine Frau erst einen Tag später mit OSG Luxationsfraktur (!) ins Krankenhaus kam, weil sie gelesen hatte, der Rettungsdienst sei nur für lebensbedrohliche Fälle da. Sowas kann echt auch nach hinten losgehen.

    Allenfalls sollte der Rettungsdienst selbst entscheiden dürfen, jemanden nicht mitzunehmen, der eine 1cm Schnittwunde am Finger hat.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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