teaser bild
Seite 3 von 8 ErsteErste 1234567 ... LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 15 von 36
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Einhornflüsterer Avatar von Psyche99
    Mitglied seit
    16.08.2005
    Ort
    UKD
    Beiträge
    97

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hi Stiffman,
    ich kenne deine Depression nicht, aber dass Depression eine Krankheit ist, die prinzipiell arbeiten (Fach unabhängig) unmöglich machen kann, muss ich dir nicht sagen. Da schließe ich mich den Vorrednern gerne an. Ich kenne niemand der mit nem Anfall-Abklärung/ Behandlung abwarten würde bis die Versicherung oder Verbeatung durch ist, aber wie gesagt, dass musst du wissen wie dein Leidensdruck ist. Aber irgendwann kommst du dann eh ins Krankengeld, wenns ums finanzielle geht.
    Zu der Frage, ob der FA Psychiatrie& Psychotherapie was für dich/ in deinem Fall etwas wäre, glaube ich ehrlich gesagt nicht aus meiner Erfahrung mit der Arbeit als Assi in der Psychiatrie.
    Einerseits finde ich, dass man in der Psychiatrie wirst du viel mehr mit zwischenmenschlichen Problemen konfrontriert, ich meine damit nicht nur die Patienten/ Fälle. Du hast da viel häufiger Besprechungen und Sitzung, wo anderen Menschen außerhalb deiner Berufsgruppe (Richter, Sozialarbeiter, Pflege, Therapeuten) meinen, dass sie deine Arbeit besser machen können. Es gibt Leute die das nett sagen aber auch viele die das sehr hinterf*** sagen. Ich persönlich finde damit klarzukommen ist schon als noch nicht erkrankter schwer und dauerhaft gesehen, muss ich sagen hat es etwas krank machendes.
    Andererseits ist deine Überlegung (Arbeit in der Psychiatrie etwas weniger anstrengend) meiner Meinung nach nicht ganz korrekt. Die Arbeitslast mag an der Quantität her wirklich wenig sein aber die Qualität sind nicht zu übersehen. Ich persönlich renne lieber durch die volle ZN und versorge 3 Stroke in Zeitfenster als in der doppelten Zeit mit einen suizidalen Borderliner zu reden um den dann doch nach x-stündigen Gerede zu fixieren und dann für weiteren 2h den Papierkram + Ordnungsamt + Doku zu machen. Um dann auch noch in jeder der folgenden Supervision/Balint/Team/Übergabe die Frage beantworten zumüssen, ob die Fixierung wirklich notwendig gewesen ist und ob man nicht doch mit mehr und länger und einfühlsameres Reden die Situation hätte de-eskalieren können.
    Wenn es nur um die Dienste geht da gibt es finde ich viele Möglichkeiten, ein Teil der Weiterbildung ist auch ambulant ableistbar. Eine Stelle als Assi ohne Dienste bzw. Dienstunfähig kann man schon machen, muss man nur "dickhäutig" genug sein für die blöden Sprüche direkt und aus dem Subtext der Kollegen. Ich kenne es als schwangere, geil ist was anderes.
    Die Frage ist auch, ob du stabil genug bist um die Psychotherapieausbildung zu machen. Meine Erfahrung mit den Patienten von der Psychotherapie-Station ist, es geht denen erst viel schlechter und dann vielleicht besser - je nach Therapeut wirst du vielleicht auch gar nicht erst besser bist du einen passenderen Therapeuten gefunden hast. Aber hey, bei uns lassen sie auch die neurologischen "Routanten" auf die Psychotherapie los.
    True friends stab you in the front.



    Vorbereitung auf dein Physikum! - Kompaktkurs oder Intensivkurs - [Klick hier!]
  2. #12
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
    Ort
    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.370
    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Na ja, Gesundheitsamt...bei überbordender Nachfrage und gravierendem Personalmangel sowie mangelnder Wertschätzung, die sich in einer Minderbezahlung ggü. der Klinik ausdrückt...ob das eine gute Idee ist? Arbeitsmedizin oder MDK wären vielleicht eher Optionen?
    MDK geht beispielsweise nur als Facharzt...

    Ich persönlich frage mich ja, was einen Menschen reitet, sich wegen einer Versicherung jahrelang trotz schwerer Erkrankung nicht therapieren zu lassen und entsprechende gesundheitliche und soziale Folgen in Kauf zu nehmen... Wenn du jetzt schon arbeitsunfähig bist, dann wird das nicht besser ohne Therapie.
    Und ich glaube nicht, dass jemand, der schon selbst nicht klarkommt aufgrund einer psychischen Erkrankung, der beste Therapeut für psychisch Erkrankte ist. Wie stellst du dir das vor? So ganz fair ist das den Patienten gegenüber irgendwie auch nicht...
    Mein Tipp: Lass dich therapieren, vergiss die Versicherung und such dir dann eine Teilzeitstelle in einem Fach, das dich interessiert.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



    Vorbereitung auf dein Physikum! - Kompaktkurs oder Intensivkurs - [Klick hier!]
  3. #13
    Diamanten Mitglied Avatar von Colourful
    Mitglied seit
    18.07.2009
    Semester:
    Ich bin sooooo alt.
    Beiträge
    5.586
    Und ich finde es immer wieder spannend, dass Psychiatrie als so wenig belastend und arbeitsintensiv dargestellt wird. Quantitativ ist es sicher etwas ruhiger, aber das Beispiel mit dem Borderliner, welches Psyche99 aufgeführt hat, stimmt einfach.



    Vorbereitung auf dein Physikum! - Kompaktkurs oder Intensivkurs - [Klick hier!]
  4. #14
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    04.12.2002
    Ort
    -
    Semester:
    Überstanden!
    Beiträge
    281
    Muss es denn Patientenkontakt sein? An dem hängt ja, genau betrachtet, die grösste Portion Medizinerstress, da es die Anzahl der Patienten, ihr Zustand und der nicht regelbare Anfall der Arbeit (24/7) sind die den Takt vorgeben. Die Regelbarkeit des Alltags, die Du wohl anstrebst, wird also mit der Patientenferne eher grösser.

    Wenn es nicht die Forschung sein und grundsätzlich ein wenig menscheln soll, würde ich evt. wirklich mal über die Betriebsmedizin nachdenken oder den öD. Klar gibt es da viele öde Jobs, aber auch den einen oder anderen ganz interessanten. Nicht zuletzt kann dort die Umgebung durch eine ganz andere Branche geprägt sein, was nicht verkehrt sein muss wenn einen der Klinikstress eher angreift.

    Und der doppelte Boden ist auch fester, wenn Du z.B. eine längere Krankschreibung oder Teilzeitlösungen benötigst. Ausserhalb der Medizin ist das nämlich oft viel besser geregelt.

    FÜR Deine Idee spricht eigentlich nur der Fall, dass es Dich irgendwie dort hin zieht. Kann ja sein, dass Du dort in den menschlichen Grenzgebieten in irgendeiner Weise zuhause bist, und wenn Dir das zu einem steuerbaren Arbeitsleben verhilft, ist das (vielleicht gegen jede Vernunft) eben die Kunst des Möglichen. Manchmal funktioniert sowas, manche müssen ausserhalb der Normalspur laufen. Aber das muss eben wirklich aus Dir kommen, und nicht aus der Illusion heraus, da wäre es unstressig.



    Vorbereitung auf dein Physikum! - Kompaktkurs oder Intensivkurs - [Klick hier!]
  5. #15
    gamo lefuzi nibe
    Mitglied seit
    24.10.2009
    Beiträge
    3.484

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Mein Tipp: Lass dich therapieren, vergiss die Versicherung und such dir dann eine Teilzeitstelle in einem Fach, das dich interessiert.
    Sehe ich auch so. Stiffman, wenn du so weitermachst, dann bist du früher dauerhaft berufsunfähig, als dass du eine BU abschließen kannst. Je länger deine Depression unbehandelt bleibt, desto schwerer kommst du wieder aus ihr heraus. Und hast du denn überhaupt schon mal eine Famulatur oder ähnliches in der Psychiatrie gemacht? Nach allem, was ich gehört habe, können die psychiatrischen Dienste auch ganz schön hart sein. Dazu hast du es öfter mit hochaggressiven Patienten zu tun. Ich sage nicht, dass es nicht geht (das kannst du wohl nur durch ausprobieren herausfinden), aber das hört sich für mich nicht nach der aktuell besten Lösung für dein Problem an.

    Schau doch mal nach Stellen außerhalb der kurativen Medizin, ggf. auch ganz außerhalb der Medizin. Wenn du schon zwei Jahre Klinikerfahrung hast, dann stehen z.B. die Chancen, in der Pharmaindustrie unterzukommen, nicht schlecht. Ich habe mich neulich auf einem Kongress mit einem Vertreter eines großen Pharmaunternehmens unterhalten und die meinten, dass sie für die klinische Entwicklung (kein Außendienst) aktiv Ärzte mit ein paar Jahren Berufserfahrung suchen. Da hast du keine Dienste mehr und einen geregelteren Tagesablauf. Wenn du mehr Informationen haben willst, kannst du mir gerne eine PN schreiben.



    Vorbereitung auf dein Physikum! - Kompaktkurs oder Intensivkurs - [Klick hier!]
Seite 3 von 8 ErsteErste 1234567 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook