Hallo,
Danke für die zahlreichen Antworten! Nein, normalerweise trete ich nicht so auf und ich kann es echt verstehen wenn ich manche hier ein wenig abgeschreckt habe.
Es ist nur so. Bei uns wurde man von Anfang an belächelt von den Älteren wenn man direkt von der Schule kam (nach dem Motto "du weißt doch eh nix"). Oder man wurde belächelt weil man noch keine klinischen Erfahrungen hat und keine Wartesemester hat.
Und manche von genau jenen Leuten haben z.B. die Prüfung in der Notfallmedizin, wo es halt schon darum geht praktisch anzuwenden, verkackt. Deshalb hab ich vielleicht da etwas hart geurteilt.
Das Problem ist dass es derzeit einfach überhaupt keinen Spaß macht. Wie schon beschrieben, die Famulaturen fand ich echt gut, aber an der Uni ist es zurzeit echt mies. Ich hatte am Mittwoch 6x Klausuren an einem Tag.
Ich schrieb:
1. Gynäkologie
2. Chirurgie
3. Spezielle Patho
4. Notfallmedizin
5. Rechtsmedizin
6. Schmerzmedizin
Das waren 600-700 Seiten Skript, die ich binnen von 4-5 Wochen ins Hirn gedrescht habe. Wie es dann halt auch noch kommen musste, bekam ich einen Tag vorher Fieber und Grippe. Ich hab es trotzdem mitgeschrieben weil es bei uns keine Nachtermine gibt d.h. ich hätte diese 6 Fächer im nächsten Semester zusätzlich zu den neuen Blöcken mitschreiben müssen.
Die schriftlichen Klausuren hab ich soweithin alle bestanden, zum Glück.
Dann am Abend musste ich noch um 19.00 zur mündlichen Pathoprüfung. Inzwischen war auch meine Stimme am Absterben und es gab zwei Präparate. Das Seminom (Spezielle Patho) habe ich erkannt, ich wurde zur Spermatogense gefragt (war Stoff aus dem 2. Semester). Das wusste ich noch. Für das Seminom bekam ich eine 2,0. Dann bei der Colitis Ulzerosa (Allgemeine Patho) hab ich dann abgeschmiert - einfach nicht erkannt. Der Prüfer brach ab, sagte durchgefallen, fuhr mich an weil ich es nicht erkannt habe und meinte ich müsse zur Allgemeinen Patho wiederkommen.
Kommilitonen von mir waren bei anderen Prüfern, hatten von Histo genauso wenig Ahnung aber denen wurde aber auf die Sprünge geholfen und sie kamen durch. Ich meine, klinisch hätte ich zur Colitis auch alles erzählen können aber er brach ja sofort ab.
Tja und jetzt darf ich zur Nachprüfung. Und nicht nur in der Allgemeinen Patho, laut E-Mail vom Institut muss ich nun auch nochmal in der Speziellen Patho ran obwohl das geklappt hat. Auf Rückfrage meinerseits, dass es aber am Mittwoch anders geheißen hätte, bekam ich keine Antwort. Und jetzt stehe ich also da und darf mit dem blöden Druck in die Nachprüfung.
Im Dezember hatte ich genauso einen Prüfungsblock mit Urologie, Orthopädie, Anästhesie, Onkologie, Virologie und Radiologie. Da alles bestanden, aber auch die Noten stimmen einfach nicht.
Ich hab in GTE, Notfallmedizin, Psychosomatik und Humangenetik ne 1 in der Scheinnote. Dann vereinzelt noch ein paar 2er (Infektiologie, Rechtesmedizin, Onkologie) und sonst nur 3er bisher. In den Klausuren hab ich auch schon öfters jetzt ne 4 kassiert obwohl ich definitiv nicht faul bin. Wirklich nicht aber bei dieser Menge alles für einen Tag reinzustopfen ist es einfach unmöglich, sich richtig darauf vorzubereiten binnen 4 Wochen.
Ich sehe halt auch irgendwie nicht so viel Sinn da drin wenn man ständig nur schlechte Noten kassiert. Denn das steht ja immerhin mal im Zeugnis und vorteilhaft später ist das sicherlich auch nicht. Aber diese Pathoprüfung hat mir den Rest gegeben. In der Vorklinik bin ich nirgendwo durchgefallen, aber seit wir diese Prüfungsblöcke haben, was in der Vorklinik nicht so war, muss ich öfters nachsitzen und ich stelle mir halt die Frage, dass ich wenn man nach den Noten geht, ich kein guter Arzt werden kann und ich es besser bleiben lassen sollte.