Ich mach den Thread mal hier auf, da er sicher im Anästhesistenforum überschlafen... äh... übersehen wird ;)
Ich stelle mir das so vor, daß man eine kleine Aufgabe/Frage wie in einem Quiz stellt. Damit es halbwegs geordnet abläuft, darf immer nur der eine neue Frage posten, der als erster die richtige Antwort gefunden hat.
OK? Rdy?
Go!....
Was ist das (s. Grafik)?
Ursache, Klinik, Therapie... (wäre schon nicht schlecht ;))
OK, ich gebe mal einen kurzen Überblick über die Torsaden.
Torsade de pointe Tachykardie
Definition
Die Torsade de pointe-Tachykardie ist eine selbstlimitierende Kammertachykardie mit ständig wechselndem QRS-Vektor bei einer Frequenz von 180–280/min.
Ätiologie
Hypokaliämie, Hypomagnesiämie oder Abnahme der Herzfrequenz begünstigen das Auftreten einer TdP. Ebenso Medikamente, die zu einer Verlängerung der QT-Zeit führen:
Antiarrhythmika der Klasse IA: Chinidin, Disopyramid
Antiarrhythmika der Klasse III: Sotalol (gerade für den RD wichtig zu wissen!), seltener Amiodaron
Tri- und tetrazyklische Antidepressiva
Makrolide
Andere Pharmaka: Terfenadin (Antihistaminikum), Sumatriptan (Migränemittel), Halofantrin (Antimalarikum)
Pathogenese
Die TdP beginnt nach einer längeren Pause als sog. „long-short-cycle-sequence“. Der genaue Entstehungsmechanismus unklar, kann aber mit kreisenden Erregungen durch frühe Nachdepolarisationen bei verlängerter QT-Zeit erklärt werden. Durch die hohe Kammerfrequenz kann es zu einem funktionellen Kreislaufstillstand kommen.
Diagnostik
EKG: „Blickdiagnose“.Ständige Undulation des QRS-Vektors um die isoelektrische Linie herum.
Differentialdiagnose
Polymorphe Kammertachykardien bei angeborener QT-Verlängerung (Jervell-Lange-Nielsen-Syndrom: Tachykardie, Taubheit; Romano-Ward-Syndrom: Tachykardie).
Monomorphe Kammertachykardie: Die QRS-Morphologie ändert sich nicht (kein undulierender Vektor)
Therapie
Ausschaltung begünstigender Faktoren (Medikamente absetzen, Korrektur einer Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie, etc.)
Vermeidung erneuter Anfälle
Magnesium-Sulfat 2 g i. v. zur Vorbeugung neuer Anfälle. Evtl. Wiederholung nach 10 min
Gabe von Orciprenalin oder Elektrostimulation zur Anhebung der Herzfrequenz (>90 Schläge/min), selten erfoderlich
Komplikationen
Übergang in Kammerflimmern, Synkope
Prognose
Langzeitprognose gut bei Ausschalten der prädisponierenden Faktoren.
@Jonas und alle anderen: Bitte! Wie man hier sieht, können ß-Blocker und Cordarex oder Lido das Problem auslösen. Also nicht für die Therapie verwenden ;) Mg ist das Mittel der Wahl!