Hallo,
ich hoffe einer der erfahrenen Studenten und OP-Gänger kann mir einen Rat geben.
Ich würde gern Medizin studieren. Da ich eher zu der empfindlichen Sorte Mensch gehöre, habe ich jetzt ein 3-wöchiges Praktikum im Krankenhaus angefangen um zu testen, ob ich Blut sehen kann(etwas kurz, ich weiß). Der Vorteil ist, dass ich überall mal "reinschnuppern" darf. Bisher war ich im Labor, Histologie, Kinder- und Jugendpsychologie und in der Pathologie.
Ich dachte ja, dass ich bei einer Sektion schon beim Anblick der Leiche umkippe. Dies ist jedoch nicht geschehen. Ich habe mich nicht einmal geekelt, obwohl das volle Programm abgespult wurde (viel Blut , Sekrete, Sägen, Geruch, Spaltung der Wirbelsäule, ...). Nun war ich heute jedoch im OP. Schilddrüsenoperation. Das Einführen des Tubus fand ich schon nicht angenehm. Die OP selbst war anfangs recht unblutig. Doch dann bekam der Patient eine erhebliche Blutung, die gestillt werden mußte. In diesem Moment wurde mir wirklich schwummerig. Umgekippt bin ich zwar nicht. Es hätte aber nicht mehr viel gefehlt.
Ich finde es komisch, dass mich eine Sektion nahezu kalt lässt, aber ein bißchen Blut während einer OP mich fasst aus den Latschen haut. Spielt dabei die emotionale Ebene noch eine Rolle? Immerhin hat man sich mit dem Patienten grad noch unterhalten. Dabei wurde mir schon gesagt, wenn du eine Sektion überlebst, schaffst du den Rest auch. Da hab ich jetzt schon wieder meine Zweifel. Welche Fachrichtung kann man als nahezu blutarm weiterempfehlen?