Doktorarbeit fertig geschrieben, ABER: Doktorvater gefeuert, alle stellen sich quer

[TeamCroCop]

Hallo zusammen,

ich stehe nun wahrscheinlich vor der größten und be******sten Hürde meines Lebens:
Ich habe meine Doktorarbeit an einem Institut x schon fertig geschrieben, alles getippt, mit dem Betreuer korrigiert und quasi druckreif. ABER: ich habe erfahren, dass mein Doktorvater gefeuert wurde.

Dann stellte sich natürlich die Frage nach einem Ersatz dort am Institut. Gesucht - gefunden (andere Abteilung, gleiches Fach), aber: die Dame würde es gerne machen, bekam aber von ihrem Chef das "Nein" weil sie sich nicht explizit mit dem Thema auskennt und um sich für die Prüfung dafür einzulesen usw, würde viel Zeit in Anspruch nehmen.
Ihr Vorschlag: "Hey, du kannst es doch trotzdem mit dem alten Doktorvater weiterführen, rechtlich ist das okay, denn es gibt viele, die ihre Doktoranden weiterbetreuen, obwohl sie nicht mehr im Haus sind".

Gesagt - getan. Kontakt aufgenommen, der alte Doktorvater hat Interesse. Jetzt stellt sich seine ehemalige Chefin aber quer und sagt "Wenn er das macht, gebe ich die Daten aus meiner Abteilung nicht raus".

Fakt ist: ich habe die Daten bereits auf einem Kongress vorgestellt. Ich habe für alle Daten Einverständniserklärungen. Die Daten werden sogar wahrscheinlich in einem Paper veröffentlicht. Es geht um um 2 Messwerte, die bei indizierten Untersuchungen von Patienten statistisch ausgewertet wurden. Keine Medikamente, Ethikvotum vorhanden usw.

Fakt ist aber auch: die ehemalige Chefin sagt, dass sie die Daten nicht mehr rausgibt, wenn der alte Doktorvater das macht. Der Klinikdirektor und jede Stufe bis zu dieser Dame assoziiert mich wahrscheinlich mit dem gefeuerten Doktorvater, obwohl ich ihn nur 1 mal im Leben gesehen haben (der Betreuer war der "Manager").

Hat irgendjemand eine Ahnung, wie mein Standpunkt rechtlich ist, was ich tun kann, wenn sogar der Direktor sich querstellt usw.
Menschlich finde ich das fürn Eimer, dass Interna auf den Schultern einen Doktoranden ausgetragen werden, der die Arbeit schon fertig geschrieben hat und im Prinzip nur zur Druckerei gehen und auf "Drucken" klicken muss.


Ich hoffe jemand kann mir mit einem konstruktiven Rat, Tip oder sonst was aus diesem scheiss Loch helfen, in dem ich gerade drinnen bin.

Danke

[Feuerblick]

Und warum übernimmt seine ehemalige Chefin dann nicht? *koppschüttel* Sowas Albernes wie das Gezicke dieser Chefin hab ich leider auch schon erlebt, wenn auch nicht so offen. Wer ist denn bei euch die Anlaufstelle für Doktorarbeiten? Außerhalb des Instituts, meine ich...

[Amygdala88]

Oh man, TeamCroCop, das ist echt eine ganz ganz große Sch****. Ich kann Dein Entsetzen total verstehen und es ist keine Frage, dass Du im Recht bist. Ich geh mal davon aus, aber nur, um das nochmal nachgefragt zu haben: Du hast doch bestimmt Deine Diss auch offiziell angemeldet im Promotions- und Habilbüro mit Projektskizze und Namen der Verantwortlichen usw? Das sollte ja eigtl auch für den Doktoranden selbst eine gewisse Absicherung sein, damit man "was in der Hand hat". Normalerweise muss dazu auch eine Betreuungsvereinbarung eingereicht worden sein von Seiten des Instituts! Mein Rat klingt jetzt eher ein bisschen naiv und so, aber das wäre für mich in so einer Situation vllt die erste Anlaufstelle: Bei uns in HH gibts für jegliche Probleme und Komplikationen mit der Diss eine Doktorandenbetreuung. Die bieten extra Gesprächstermine an, wenn es Schwierigkeiten gibt. Gibts das bei Dir an der Uni vllt in ähnlicher Form auch?

[TeamCroCop]

Und warum übernimmt seine ehemalige Chefin dann nicht? *koppschüttel* Sowas Albernes wie das Gezicke dieser Chefin hab ich leider auch schon erlebt, wenn auch nicht so offen. Wer ist denn bei euch die Anlaufstelle für Doktorarbeiten? Außerhalb des Instituts, meine ich...

die Chefin ist leider keine PD

[Feuerblick]

Und wen gibts da noch, der sich mit dem Thema auskennt?

EDIT: Das von Amygdala angesprochene Büro/die Betreuungsstelle meinte ich...