Ich bin auf der ITS in den Spät- und Nachtdiensten immer wieder mit motorisch unruhigen, vegetativ entgleisten und desorientierten Patienten konfrontiert. Nach Ausschluß von Schmerzen, Exsikkose, Infekt, Entzug usw. versuche ich es i.d.R. mit Midazolamgaben und dann als weitere Eskalationsstufe i.d.R. Haldol i.v.
Als Anästhesist relativ frisch aus dem OP kenne ich mich mit Antipsychotika/Neuroleptika nicht sehr gut aus und orientiere mich da gerade eher an den anderen Kollegen, die meistens zu Haldol tendieren.
Mich würde daher interessieren, was ihr so gebt. Haloperidol i.v. ist ja auch nicht so ganz unproblematisch. Auf der benachbarten ITS in meine Haus hat sich vor kurzem ein Patienten mit Torsade de Pointes Tachykardien nach Haldol i.v. ins Jenseits verabschiedet. Im Studium wurde auch immer wieder vor der unkritischen Haldolgabe gewarnt...
Da frage ich mich, wie denn die Alternativen aussehen ? Atosil ? Melperon ? Auf einer anästhesiologischen ITS betreibe ich natürlich keine ausgefeilte psychiatrische Diagnostik sondern bin froh, wenn die Patienten sich bis zum nächsten Morgen nicht sämtliche Zugänge gezogen haben, aus dem Bett gestürzt sind usw.