Doktor-Arbeit: Wann?

[Ende-in-Sicht]

Servus!
Wollte mal fragen, was die Erfahreneren unter euch sagen, wann der beste Zeitpunkt ist, um mit der Doktorarbeit anzufangen und vor allem, wie man an die Themen kommt.

Kann ich nur damit beginnen, wenn ein Promotionsthema ausgeschrieben ist, oder geht das auch, wenn ich mir einen selbstgewählten Doktorvater nehme und initiativ anspreche??

Verwirrte Grüße.

[shifty]

Servus,

das kommt darauf an was Du nach der Klinik machen willst. Willst Du noch an der Klinik bleiben oder in die Praxis? In der Klinik sind volle Stellen Häufig an nen Dr.-Titel gebunden und bei Fachzahnarztausbildungen meist eine Voraussetzungen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber dann schreibt man für gewöhnlich schon in der Abteilung oder hat Vit B.

Ich selbst betreue auch einige Arbeiten. Ich würde Dir empfehlen Dich nicht direkt an den jeweiligen Klinikdirektor zu wenden, sondern erst zu gucken wer sich in der jeweiligen Abteilung habilitieren will oder dies bereits hat. Letztere sind aber unsichere Kandidaten, da man als Priv.-Doz. für gewöhnlich auf nen "Ruf" von einer anderen Universität wartet. Mein Tipp: Gib die Namen der promovierten Assistenten und OAs bei Pubmed/Medline ein, analysiere wer schon veröffentlicht hat. Den sprichst Du dann einfach an bzw. schreibst ihm/ihr. Ich persönlich bevorzuge Anfragen per Mail mit nem kurzen Lebenslauf, letztem Zeugnis und Foto. Es muss klar ersichtlich sein warum Du in der Abteilung schreiben willst. Es gibt Kollegen die erwarten, dass der potentielle Doktorrand eine grobe Idee für ein Thema hat mit dem er sich beschäftigen will. Find ich übertrieben... Ich bevorzuge Studis im 6/7 Semester. Die haben schon etwas Klinikluft geschnuppert und noch einiges an Semesterferien. Wer da fleißig ist kann für gewöhnlich bis zum Ende des Studiums mit dem Großteil der Diss fertig sein.
Wichtig ist auch, dass Dein direkter Betreuer nicht zu viele Doktoranden hat. Ich betreue nur drei gleichzeitig während der Datenerhebung. Erst wenn einer fertig ist und mit dem Schreiben beginnt kommt der nächste dran. So kann man eine gute Betreuung gewährleisten.

Hoffe ich konnte Dir helfen!

LGS

[Ende-in-Sicht]

Erst einmal natürlich DANKE für die schnelle und ausführliche Antwort.

Ich hatte mir vorgestellt, dass ich nach dem Examen eigentlich gerne in einer Praxis arbeiten würde. Also wäre es vermutlich besser, wenn ich zusehe, dass ich die Arbeit während des Studiums fertig bekomme, richtig?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, erwartest du also keinen konkreten Themenvorschlag der Studenten, die sich bei dir bewerben... Besprecht ihr dann in einem Treffen das Thema und auch die Art der Arbeit? Also ob es eine statistische oder eine Arbeit wird, bei der man im Labor experimentieren muss?

[shifty]

Du solltest es irgendwie schaffen während des Studiums zumindest die Daten zu sammeln. Auswerten und Schreiben kannst Du auch zu Hause. Ein Betreuer erwartet i.d.R. vollen zeitlichen Einsatz, zumindest ich Die Ergebnisse sollen ja publiziert werden und er hat ja prinzipiell kein Interesse an Deiner Diss sondern an den Daten. Wenn er da lange drauf warten muss bist Du für Ihn als Doktorrand eher uninteressant. Dafür kannst Du schnell fertig werden.

In der Regel mangelt es nicht Ideen für ne Diss. Ich schildere die Themen die mich interessieren, zeige den Arbeitsaufwand und meine Erwartungen auf. Ich lade immer mehrere potentielle Doktoranden ein, dann lernen wir uns kennen, muss ja auf beiden Seiten passen. Häufig merkt man da schon, dass die Erwartungen unterschiedlich sind. Gibt Studenten die nehmen eine Absage dann auch persönlich, aber wenns nicht passt ....

[Ende-in-Sicht]

Das stimmt natürlich.

Naja, mal sehen, wie das bei uns so laufen wird. Es soll demnächst wohl eine Info-Veranstaltung geben, die ich dann mal besuchen werde.

Ach, da bin ich nicht so. Wenn die Chemie zwischen Betreuer und potentiellem Doktoranden nicht stimmt, macht das ja auch sehr wenig Sinn.