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Die letzte Hürde zum Titel Ärztin/Arzt

Die mündliche Prüfung

Redaktion (MEDI-LEARN)

Patientenbericht erstellen ist Teil der Prüfung  

Mit Hilfe von Stift, Zettel und Anamnesebogen und an einigen Orten sogar Büchern und Notebooks kannst du dir jetzt ein genaues Bild vom Patienten, möglichen Haupt- und Nebendiagnosen machen und alles schriftlich dokumentieren. Selbst wenn du Bücher mitbringen darfst, wirst du sie kaum nutzen können, denn drei Stunden Zeit sind sehr knapp für Anamnese, Untersuchung und dafür, deinen Patientenbericht anzufertigen. Sollte die mündliche Prüfung nicht direkt im Anschluss an deine Untersuchung stattfinden, musst du deinen Bericht trotzdem direkt danach abgeben oder zumindest gegenzeichnen lassen.   

Verlasse dich auf deine Sinne und auf deinen Plan 

Auf deinen speziellen Patienten kannst du dich natürlich nicht vorbereiten. Doch es lohnt sich, einige Zeit in Anamnese- und Untersuchungstechniken zu investieren und dir vorher zu überlegen, welche Anforderungen an den Patientenbericht gestellt werden und wie du ihn gestalten möchtest. Erarbeite dir auch im Laufe des Studiums einen persönlichen Ablaufplan, nach dem du bei der körperlichen Untersuchung vorgehst. Erfahrene Ärzte wissen zum Teil nach zwei Fragen und einem Ruck am Knie des Patienten, was das Problem ist. Du solltest aber nach einem strikten Untersuchungsschema vorgehen – so übersiehst du nichts Wichtiges und erfreust die Prüfer mit Selbstsicherheit. Die wissen auch, dass du nicht alles weißt und nicht alles kannst – genau so wenig wie jeder Arzt. Sie wissen aber auch, dass du nach dieser Prüfung auf die Menschheit losgelassen wirst und deshalb grundsätzliche Techniken einfach beherrschen musst. Stelle dich gleich zu Beginn beim Patienten vor und nenne den Grund für Anamnese und Untersuchung. Lasse ihn viel frei berichten und orientiere dich im Hinblick auf die Beschwerden anfangs an den Grundfragen: Was? Wo? Wie? Wann/seit wann? Warum? beziehungsweise nutze den Anamnesebogen, wenn du einen bekommen hast.

Üben für das Schreiben der Arztbriefe

Dein Fallbericht soll je nach Uni eine bis vier Seiten lang sein. Gliedere ihn und achte unbedingt auf die äußere Form. Das Wichtigste sind die jetzige Anamnese und die Differenzialdiagnosen. Du brauchst nicht alles aufzuzählen, was du überhaupt über den Patienten erfahren hast. Dafür solltest du sämtliche Befunde beschreiben, die im Zusammenhang mit der Erkrankung deines Patienten stehen könnten und dabei auch Normalbefunde notieren. Grob kannst du den Bericht zum Beispiel gliedern in: Anamnese, Untersuchungsbefund inklusive Befundung apparativer Untersuchungen, Leitsymptom, Differenzialdiagnosen, Nebendiagnosen, weitere Diagnostik und Therapie. Am Ende könnten die Prognose und eine Epikrise stehen. Eine Epikrise ist noch einmal eine kurze Zusammenfassung des Falles.

 

Lernen – theoretisch und praktisch

„Ich hätte mir vor allem ein großes Buch zu Anamnese und Untersuchung gekauft,“ sagt ein junger Arzt im Rückblick auf sein Studium. Diese beiden Dinge sind etwas so Grundsätzliches im Arztberuf, dass du dich nicht nur für die Prüfung damit beschäftigen solltest. Nutze einerseits die theoretischen Möglichkeiten: Bücher, Skripte, Material aus dem U-Kurs, eigene Notizen aus Blockpraktika und PJ ... Vielleicht helfen dir Videos aus dem Internet. Da du aber niemals eine theoretische Untersuchung durchführen wirst, besteht ein Großteil der Vorbereitung aus dem praktischen Üben. Einige Unis haben dafür ein SkillsLab oder ähnliches, doch auch beim Unterricht am Krankenbett, im Blockpraktikum, der Famulatur und dem PJ kannst du immer wieder fragen und üben, sowie dir Techniken und Tricks von Kollegen abschauen. Stelle lieber jetzt im Studium eine Frage zu viel, als dass du es als Arzt immer noch nicht weißt und eventuelle einen Patienten gefährdest.

Die Prüfer

Nicht nur die Patientenuntersuchung, auch die Prüfung selbst findet meistens im Krankenhaus statt. Das kann deine Uniklinik oder auch ein peripheres Lehrkrankenhaus sein. Die Prüfungskommission besteht aus einem Vorsitzenden und drei bis vier weiteren Prüfern – diese müssen nicht zwangsläufig der Universität angehören. Bei der Benotung trifft die Prüfungskommission ihre Entscheidung mit Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Die Chance, durch ungerechte Prüfer „herausgeprüft“ zu werden, ist gering: Mündliche Prüfungen fallen bundesweit im Durchschnitt um etwa eine Note besser aus als die schriftlichen.

Surftipp

Hinweise, die eigentlich für die Prüfer gedacht sind, zum Beispiel „Strukturierungsvorschlag für den Patientenbericht:“

Sieh nach, ob für deine Prüfer schon ein Prüfungsprotokoll existiert.
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