Symposium für Traditionelle Chinesische Medizin in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am 24. Januar 2007 in Heidelberg
Neue Möglichkeiten bei Tinnitus, Schluckschmerz und chronischen Entzündungen
Dr. Annette Tuffs
UniversitätsKlinikum Heidelberg
Neue Möglichkeiten bei Tinnitus, Schluckschmerz und chronischen Entzündungen / Sprechstunde in der HNO-Universitätsklinik Heidelberg
Das bundesweit erste Symposium für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde findet am Mittwoch, dem 24. Januar, um 19 Uhr in der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg statt. Das Symposium richtet sich an Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte sowie an Patienten. Es wird von der HNO-Universitätsklinik Heidelberg veranstaltet.
Seit September 2006 bietet die HNO-Klinik Heidelberg eine TCM-Sprechstunde in Kooperation mit der in Heidelberg ansässigen "Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin" an. Die Behandlung wird dort nach dem sogenannten "Heidelberger Modell der Chinesischen Medizin" durchgeführt, das international zunehmend eine führende Rolle einnimmt. "Der besondere Ansatz besteht darin, die TCM zu entmystifizieren, um sie auf Augenhöhe mit der Schulmedizin der Erforschung mit wissenschaftlichen Methoden zugänglich zu machen", erklärt Professor Dr. Peter Plinkert, Ärztlicher Direktor der HNO-Universitätsklinik Heidelberg.
Integriertes Konzept west-östlicher Behandlung auf naturwissenschaftlicher Grundlage
"Die Anwendung der TCM in einem integrierten Konzept west-östlicher Behandlung auf naturwissenschaftlicher Grundlage ist besonders im Bereich der Hals-Nasen-Ohren Heilkunde erfolgversprechend", so Dr. Serkan Sertel, der als Oberarzt der Klinik die Sprechstunde in der Kopfklinik leitet. "Von der schrittweisen Integration der TCM erwarten wir neue Möglichkeiten bei Erkrankungen wie Tinnitus, Schluckschmerz und chronischen Entzündungen." Früher hätten viele Patienten längst notwendige Mandeloperationen zu lange herausgezögert, da sie die Tage nach der Operation als unangenehm gefürchtet hätten. Dies gehöre - mit Unterstützung der TCM - jetzt der Vergangenheit an.
Um die TCM qualifiziert zu erlernen, kann man in Heidelberg an einem Master Programm teilnehmen, das an der Universität Porto initiiert wurde. Dr. Henry Johannes Greten, Präsident der Deutschen Gesellschaft für TCM, lehrt dort die Verfahren der TCM als Professor für angewandte Neurophysiologie, ein Novum in Europa. "Für Patienten mit Erkrankungen wie Tinnitus ergeben sich durch die Kombination der beiden Medizinformen ganz neue Möglichkeiten", so Dr. Greten. Besonders die Heilpflanzentherapie liegt dem in Heidelberg praktizierenden Arzt am Herzen. "Gemeinsam entwickeln wir ein multimodales Behandlungskonzept, in dem spezielle Akupunkturformen, Heilpflanzen, chinesische Manualtherapie und Lasertherapie mit speziellen Übungssystemen kombiniert werden können."
Quelle: idw - Informationsdienst Wissenschaft