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Als Arzt in Großbritannien Teil I

Die englische Facharztausbildung

Clemenz Henze

Großbritannien

© Multipla / PIXELIO
Die Stellenaussichten für junge Ärzte sind ermutigend, auch in Großbritannien. Selbst wenn der Euro in den britischen Kassen noch keinen Einzug gehalten hat, sind für Studierende aus Ländern der EU nur wenige Hürden zu nehmen. Hier wird versucht, anhand persönlicher Eindrücke einen kurzen und möglichst vollständigen Überblick über "Ein AiP in Großbritannien" zu geben. Zum besseren Verständnis ist vorerst der Weg eines Briten zum Facharzt beschrieben.


Die englische Facharztausbildung

Nach fünf Jahren Studium folgt eine einjährige Phase als Pre-Registration House-Officer (PRHO, syn.: Junior HO, Junior Doctor, Resident), eine dem AiP vergleichbare Ausbildungszeit. Die grundsätzliche Idee des PRHO liegt in der Basisausbildung. Jeder Arzt soll wenigstens ein halbes Jahr je in Innerer Medizin und Chirurgie gearbeitet haben, bevor er sich in die Fachrichtung seiner Wahl begibt. Nach dem Jahr ist es möglich, sich in den anderen Disziplinen zu bewerben – dann als Senior House Officer (SHO). Es ist üblich, nach dem PRHO ein halbes Jahr in der Notaufnahme zu arbeiten (Accidents & Emergencies, syn.: A&E, Casualty), um Erfahrungen im allgemeinen medizinischen Gebiet zu sammeln. Erst danach beginnt man die Facharztausbildung. Um sich für ein Fachgebiet zu spezialisieren, ist die Mitgliedschaft in der jeweiligen Fachärzteschaft, die Membership, erforderlich. In den Kreis wird man aufgenommen, wenn man die meist zweiteiligen Aufnahmeprüfungen besteht.

Der erste Teil ist häufig schriftlich, und der zweite hat einen schriftlichen und einen mündlichen Part. Als Mitglied einer Fachärzteschaft bewirbt man sich als Registrar (früher unterschied man zusätzlich: Specialist Registrar, Senior Registrar). Man wird als Consultant berufen, sobald man die notwendige Erfahrung und Referenz aufweisen kann.
Ein Wort zu der Ausbildungszeit. Als SHO verbringt man gemeinhin drei bis vier Jahre, wobei längere Aufenthalte auf dieser Stufe durchaus üblich sind, besteht die Prüfungen und arbeitet weitere fünf bis sechs Jahre als Registrar bevor man Consultant wird. Im Großen und Ganzen äquivalent zu dem deutschen: AiP, Assistenzarzt, Oberarzt/Facharzt und Chefarzt.
Der Weg zum Allgemeinmediziner umfasst nach dem PRHO mindestens drei weitere Jahre. Es gibt General Practitioner Ausbildungsplätze, die meistens neben einem Jahr in Innerer Medizin und Geriatrie weitere halbe Jahre in Pädiatrie, einer Allgemeinarztpraxis und Gynäkologie umfassen. Nach der Ausbildungszeit schreibt man eine Aufnahmeprüfung zur MRCGP – Membership of the Royal College of General Practitioners und ist fortan GP. Analog dazu ist das MRCP I und II als äquivalent zum Facharzt in Innerer Medizin – Membership of Royal College of Physicians oder MRCS für die Membership of the Royal College of Surgeons.