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Interview mit Frau Inga Sechet

Das Medizinstudium - Interview mit praktizierenden Ärzten

Redaktion Medi-Learn.net

Wir möchten in der Reihe "Interview mit Ärzten" an dieser Stelle das Gespräch mit Frau Inga Sechet (Assistenzärztin in Kinderheilkunde) veröffentlichen, die unseren kleinen Fragenkatalog wie folgt beantwortet hat.


Beschreiben Sie bitte kurz Ihren studentischen Werdegang (Studienort, Studienverlauf, Studienzeit etc.). An welche Höhepunkte und auch Tiefpunkte während des Studiums erinnern Sie sich noch heute? 
Bis zum ersten Staatsexamen habe ich alle Semester in Marburg gemacht, dann bin ich für 8 Monate in Tampere, Finnland, für einen Erasmus-Austausch gewesen, habe dann bis zum 2. Staatsexamen wieder in Marburg studiert und habe mein PJ in Paris gemacht. Neben den grossartigen Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse mit den Studienfreunden waren für mich vor allem die Auslandsaufenthalte besonders prägend, um einmal andere Gesundheitssysteme kennenzulernen. Das ist eine besondere Chance im deutschen Studiensystem, die nicht in allen Ländern gegeben ist.
Die Tiefpunkte waren natürlich immer kurz vor den Prüfungen :-((
Welche Fächer waren im Studium Ihre Lieblingsfächer und was hat Ihnen daran gefallen?
Eigentlich haben mir alle Fächer Spass gemacht, sobald ich begriffen hatte, worum es geht. Viel hing von den Professoren ab, und wie man als Student von den Lehrkräften in die ärztlichen Tätigkeiten einbezogen wurde.

Welche Fächer haben Sie im Studium eher überhaupt nicht gemocht und warum haben Sie Ihnen missfallen?
Zum Lernen fand ich bei den klinischen Fächern vor allem Pharmakologie und Mikrobiologie unglaublich anstrengend, weil es reines Fakten lernen war und man nur ab und zu mal einen logischen Zusammenhang findenkonnte.

Was haben Sie am Tag Ihres 3. Staatsexamen(s) gemacht, nachdem Sie die Prüfung erfolgreich hinter sich gelassen und damit das Medizinstudium abgeschlossen hatten?
Das war im Dezember, meine Freunde haben mich mit Champagner vor dem Prüfungsraum erwartet, sind dann auf den Weihnachtsmarkt gegangen und später in unsere Stammkneipe gegangen ... es war einfach genial!

Mit welcher Motivation haben Sie das Medizinstudium begonnen, sprich warum haben Sie sich entschieden, Medizin zu studieren? Gab es den entscheidenden Augenblick/Situation, mit dem feststand „Jetzt weiss ich es: ich studiere Medizin“?
Der Spass im Umgang mit den Menschen und die naturwissenschaftliche Seite, die Entscheidung hatte ich irgendwann in der 10. Klasse getroffen.
Wie bewerten Sie diese Motivation rückblickend? Hat sie sich während des Studiums aufrechterhalten oder in welcher Form hat sie sich geändert?
Die Motivation hat sich nicht verändert und es ist auch genau das, was mir jetzt noch so viel Spass an der Medizin bereitet.

Wie sieht der Alltag als Arzt für Sie heute aus? Was macht Ihnen am meisten Spass? Was am wenigsten?
Ich bin als Assistenzärztin auf einer Kinderstation in der Nähe von Paris tätig, mit 1-2 Nachtdiensten pro Woche. Der Patientenkontakt und die Teamarbeit ist einfach genial, der Papierkrams leider sehr viel weniger genial, und leider hat man irgendwie immer zu wenig Zeit. Aber ich würde auf jeden Fall wieder Medizin studieren, auch wenn es ab und zu ziemlich stressig ist und viel Geduld vom Partner erfordert, wenn man schon wieder vollkommen unerwartet viel zu spät nach Hause kommt.

Gelauscht (Foren)

Vor dem Studium
Welche Tipps würden Sie Studenten, die jetzt vor der Entscheidung stehen, Medizin zu studieren, mit auf den Weg geben?
Auf jeden Fall versuchen, persönliche Prioritäten und Interessen, die ausserhalb des Medizinstudiums liegen, nicht zu vernachlässigen und in einigen Bereichen, vielleicht auch mit dem Medizinstudium zu verbinden, wie z.B. Auslandsaufenthalte, wenn man an anderen Sprachen und Kulturen interessiert ist.
Und auch wenn einige Professoren die einmalige Begabung haben, alle Medizinstudenten als komplette Vollidioten darzustellen ... so doof ist man eigentlich ja doch nicht ;-D

Vielen Dank für dieses Interview!