Studienalternativen
Bundeswehr und Immaturenprüfung
Redaktion (MEDI-LEARN)
In diesem Artikel findet Ihr nähere Informationen zu zwei alternativen Möglichkeiten, Zugang zum Medizinstudium zu bekommen: Das Studium bei der Bundeswehr sowie das Studium ohne Abitur.
Studieren über die Bundeswehr
Alternativ zum Studium im zivilen Bereich gibt es die Möglichkeit, über die Bundeswehr zu studieren. Beim Studium über die Bundeswehr bekommt man während des Studiums ein sogenanntes Ausbildungsgeld, dass dem Gehalt eines Sanitätsoffiziersbewerber mit gleichem Dienstrang entspricht. Diese Bezüge liegen bei ca. 1.300,- € netto pro Monat während des Studiums. Um bei der Bundeswehr Medizin studieren zu können, muss man die allgemeine Hochschulreife (kurz das Abi) besitzen, deutscher Staatsbürger und zwischen 17 und 25 Jahren alt sein. Des weiteren darf man nicht länger als 3 Jahre Wehrdienst geleistet haben. Man muss sich laut Infobroschüre der Bundeswehr zunächst für 17 Jahre bei der Bundeswehr verpflichten. Abhängig von der gewünschten Facharztausbildung kann sich die Verpflichtungszeit später auch verlängern.
Bewerbung und Annahmeverfahren
Um sich bei der Bundeswehr zu bewerben, sollte man am besten das nächste Kreiswehrersatzamt aufsuchen und ein Gespräch mit einem Wehrdienstberater vereinbaren. Alternativ kann man sich auch an die bundesweit einheitliche Service-Rufnummer 0180-29292900 (0,06 € pro Anruf) wenden.Wenn man sich bei der Bundeswehr beworben hat, durchläuft man zunächst das sogenannte Annahmeverfahren in der Offiziersbewerberprüfzentrale in Köln. Dort muss man seine Fähigkeiten bei computergestützten Tests unter Beweis stellen, darf eine sogenannte Gruppenaufgabe lösen und nimmt an einem Sporttest teil, bei dem die körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt werden soll. Des weiteren folgt ein persönliches Gespräch mit Offizieren und Psychologen, die bewerten, ob man für die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr geeignet ist.
Einstellung und Basisausbildung
Hat man die Hürde des Annahmeverfahrens absolviert, wird man entweder zum 1. Januar oder zum 1. Juli eingestellt und durchläuft eine militärische Basisausbildung (besser bekannt als Grundausbildung). Im Anschluss wird man zum Studium an einer zivilen Universität beurlaubt. Parallel zum Studium finden weitere Ausbildungen im militärischen Bereich statt (u.a. der sogenannte Offizierslehrgang). Man muss damit rechnen, dass man in der vorlesungsfreien Zeit im Rahmen der Bundeswehr eingesetzt wird. Die Ausbildung endet mit der Beförderung zum Stabsarzt.
Informationen
Kontaktmöglichkeiten sowie Informationsmaterial für die Bewerbung bei der Bundeswehr.
Tätigkeiten nach dem Medizinstudium bei der Bundeswehr
Nach dem Studium wird man in der Regel zum Allgemeinmediziner ausgebildet und in einem Sanitätszentrum tätig sein. Neben den Sanitätszentren betreibt die Bundeswehr fachärztliche Zentren und acht Bundeswehrkrankenhäuser, in denen man ebenfalls eingesetzt werden kann. Auch ein Einsatz im fliegerärztlichen Dienst oder im Bordsanitätsdienst der Marine ist möglich. Selbstverständlich gehören auch Auslandseinsätze in Krisengebieten zu den Aufgaben eines Stabsarztes. Neben der medizinischen Tätigkeit führt man bei der Bundeswehr als Offizier auch führungstechnische Aufgabe aus.
Informationen im WWW
Die Bundeswehr bietet auf einer eigens eingerichteten Webseite sehr viele Informationen rund um das Thema „Offizier im Sanitätsdienst“ an.
Die Infobroschüre findet Ihr, wenn Ihr die Seite aufruft und dort im „Service“-Bereich (horizontale Navigation) den Punkt „Download“ anklickt. Neben der Broschüre „Offizier des Sanitätsdienstes“ ist die allgemeine Broschüre „Allgemeine Informationen über den freiwilligen Dienst in den Streitkräften“ interessant.