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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Witten/Herdecke - Welche Art von Personen schafft es?



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Who Nose
02.07.2018, 20:38
Hey, ich wollte mal fragen, ob wer in Witten/Herdecke für Humanmedizin angenommen wurde. Ich möchte mich dort nämlich ca. 2020 bewerben und wüsste gerne, welche Art von Personen es geschafft hat, welche Qualifikationen sie noch gezeigt haben und wie die Interviewer darauf reagiert haben. Ich habe leider nicht so viele Details gefunden, aber ich weiß bereits, dass Ausbildungen und Zweitstudienbewerber wohl gut ankommen.

Wäre wirklich toll, wenn mir jemand Erfahrungen mitteilen kann (selbst wenn es nur die von Bekannten ist).

LG, Who Nose

felicitously
21.07.2018, 17:45
Hey, ich wollte mal fragen, ob wer in Witten/Herdecke für Humanmedizin angenommen wurde. Ich möchte mich dort nämlich ca. 2020 bewerben und wüsste gerne, welche Art von Personen es geschafft hat, welche Qualifikationen sie noch gezeigt haben und wie die Interviewer darauf reagiert haben. Ich habe leider nicht so viele Details gefunden, aber ich weiß bereits, dass Ausbildungen und Zweitstudienbewerber wohl gut ankommen.

Wäre wirklich toll, wenn mir jemand Erfahrungen mitteilen kann (selbst wenn es nur die von Bekannten ist).

LG, Who Nose


Guten Abend,

dein Thread ist zwar schon ein wenig älter, aber ich kann dir vielleicht die ein oder andere Erfahrung diesbezüglich mitteilen.
Ich habe auf dem Weg zum Medizinstudium so gut wie alles hinter mir: Wartezeit von 7 Jahren, Bewerbung in Witten/Herdecke, Studienplatzklage.

Wenn ich von Witten/Herdecke spreche, dann meine ich den Stand von circa. 2012-2013.
Grundvoraussetzung war zunächst die Teilnahme am Tag der offenen Tür, den du nur besuchen konntest, wenn du dich entsprechend dafür "beworben" hast, bzw. eine Einladung bekommen hast. Dies stellt aber keine Herausforderung dar.

Die Bewerbung durchläuft mehrere Stufen: ich musste z.B. einen handschriftlichen Lebenslauf schreiben, ein Motivationsschreiben und eine Interpretation eines abstrakten Bildes. Die Interpretation dieses Bildes soll glaub ich bis maximal 3 Seiten gehen.

Eingeladen werden circa 20 %, an diesen Auswahltagen musst du einen Vortrag vorbereiten, psychologische Gespräche führen u.ä.
Die Studenten die man vor Ort getroffen hat, hatten schon eine elitäre Haltung. Ist keine Verurteilung, nur mein Eindruck.
Die Bewerbung allein kostet ca. 200 Euro. Eine Überweisungsbestätigung legst du deiner Bewerbung bei.
Du kannst dich maximal 2x bewerben, es sei denn du warst bereits beim Auswahlgespräch.
Die Uni ist privat und z.T. auch auf Spenden angewiesen, es gab wohl in der vergangenen Zeit immer mal Phasen in denen es der Uni sehr schlecht ging. Geht sie bankrott, hast du natürlich ein Problem. Aber das ist natürlich unwahrscheinlich. Die Semsterbeiträge sind natürlich auch nicht gering.
Es gibt alleridngs wohl eine Art Studienkredit, sodass du die Kosten z.T. auch nach dem Studium zurückzahlen kannst.

WackenDoc
21.07.2018, 19:26
So schnell wird die Uni wohl nicht pleite gehen. Gibt genug, die dieser Ideologie folgen.

Aber warum will man da unbedingt studieren? Die Ideologie ist einfach krank.

Mosskovskaia
22.07.2018, 11:11
So schnell wird die Uni wohl nicht pleite gehen. Gibt genug, die dieser Ideologie folgen.

Aber warum will man da unbedingt studieren? Die Ideologie ist einfach krank.

Ich habe das schon öfter gehört aber nie verstanden was damit genau gemeint ist. Leider habe ich im Netz auch nichts dazu gefunden, was meinst du damit genau?

felicitously
22.07.2018, 11:24
Ich habe das schon öfter gehört aber nie verstanden was damit genau gemeint ist. Leider habe ich im Netz auch nichts dazu gefunden, was meinst du damit genau?

Mit der Aussage, dass wohl Genug Leute dieser Ideologie folgen ist gemeint, dass es genug gibt die die hohen Semesterbeiträge bezahlen und dementsprechend die Uni nicht pleite geht.

Mit Ideologie auf Witten / Herdecke bezogen wird er den anthroprosophischen Grundgedanken meinen, der in der Lehre dort verankert ist.

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die Uni schon sehr "speziell" ist. Das spiegelt sich ja allein in der Art und Weise der Bewerbung wider. Mehr wirst du erfahren, wenn du den Tag der offenen Tür besuchst.
Ich glaub allerdings auch, dass die Uni zum Teil zu vorschnell verurteilt wird.

Wenn jemand sagt, dass er von einer Waldorfschule kommt, dann ist die erste Frage "Kannst du deinen Namen tanzen?". :-keks

Jetzt kann man natürlich eine Grundsatzdiskussion über Pädagogik beginnen :-kaffee

crashsafe
22.07.2018, 13:16
Witten/Herdecke wird immer genug Bewerber/Studenten finden, unabhängig von irgendwelchen anthroposophischen Grundgedanken und Studiengebühren. Für viele ist es einfach eine alternative zu 7Jahren Wartezeit und einem Studium im Ausland, dass ja auch Geld kostet.

felicitously
23.07.2018, 08:41
Witten/Herdecke wird immer genug Bewerber/Studenten finden, unabhängig von irgendwelchen anthroposophischen Grundgedanken und Studiengebühren. Für viele ist es einfach eine alternative zu 7Jahren Wartezeit und einem Studium im Ausland, dass ja auch Geld kostet.


So ist es.

WackenDoc
23.07.2018, 17:22
Es gibt genug Anhänger dieser Ideologie die die Uni erhalten wollen und wohl großzügig spenden. Zusätzlich zu einem kostenpflichtigen Bewerbungsverfahren und horrenden Studiengebühren.

Es ist eine Schande für unser Bildungswesen, dass sich so etwas Universität nennen darf und dass man nach einem Abschluss dort eine Approbation bekommt.

Die anthroposophischen Kliniken sind eine Schande für unser Gesundheitswesen und gehören verboten.

DAS ist ein Beispiel dafür, WIE krank diese Ideologie ist:
https://www.erziehungskunst.de/artikel/fruehe-kindheit/masern-zwischen-mut-und-meinung/

Ein großer Teil der Impfgegnerbewegung wird aus dieser Ideologie genährt.

https://www.psiram.com/de/index.php/Anthroposophische_Medizin

Choranaptyxis
23.07.2018, 17:44
DAS ist ein Beispiel dafür, WIE krank diese Ideologie ist:
https://www.erziehungskunst.de/artikel/fruehe-kindheit/masern-zwischen-mut-und-meinung/[/url]

Das zu lesen ist ja hart, und dass das Leute toll finden, da hört bei mir das Verständnis dann doch auf. Das ist doch Banane, egal woher die diese Einstellung haben

Evil
23.07.2018, 17:49
Sorry Wacken, aber so richtig viel Ahnung hast Du von der Uni Witten-Herdecke nicht, vielleicht solltest Du den Ball mal flach halten, bevor Du Unsinn redest.

Das sind keineswegs alles fundamentalistisch-fanatische Impfgegner-Waldorfabsolventen, sondern in den Fakultäten sitzen überwiegend ganz normal Ärzte, die echten Anthros sind da klar in der Minderheit. Im Gegenteil, gerade die Allgemeinmedizin unter dem relativ neuen Lehrstuhlinhaber Sönnichsen besteht eher aus strikten EBM-Anhängern, die nicht unerheblich unter dem Einfluß der DEGAM stehen.
Außerdem finde ich den Ansatz mit dem fachübergreifenden Studium generale gar nicht so verkehrt, das ist mal eine wohltuende Abwechslung vom zunehmenden Fachidioten- und Spezialistentum.
Und die Absolventen sind auch nicht besser oder schlechter als von den staatlichen Unis, den Vergleich habe ich regelmäßig in meiner Lehrpraxis.

WackenDoc
23.07.2018, 18:30
Die anthroposophische Medizin wird aber nun mal über diese "Universität" verbreitet und in der Klinik allerlei Hokuspokus angewendet.

https://blog.gwup.net/2018/06/05/auf-zu-neuen-horizonten-uni-witten-herdecke-zeigt-impfgegner-machwerk/
DAS war eine Veranstaltung dieser Uni.

https://www.psiram.com/de/index.php/Universit%C3%A4t_Witten-Herdecke
Und es finden sich dort einige umstrittene Ärzte.

EVT
23.07.2018, 19:14
Man kann dort das Studium abschließen und nie was mit Anthropologie am Hut gehabt haben. So wie der Großteil der Absolventen. Sie schreiben das gleiche Staatsexamen wie alle anderen auch.
Außerdem studieren dort nicht nur NC-Flüchtlinge.

Evil
23.07.2018, 19:19
@Wacken: Und an der Ludwig-Maximillians-Universität zu München findest Du Homöopathie-Vorlesungen:
https://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitswirtschaft/article/966347/muensteraner-kreis-uniklinik-wegen-homoeopathie-kritik.html

Schwachsinn begegnet Dir an jeder Uni, da tut sich die UW-H nicht übermäßig hervor. Also beim Bashing ein bißchen genauer recherchieren, ja?

WackenDoc
23.07.2018, 19:21
Ich weiss dass die LMU das immer wieder anbietet und es gibt ein Netzwerk, was immer wieder dagegen vorgeht.

Ok, Witten/Herdecke wurde von Anthroposophen gegründet. Es gibt anthroposophische Dozenten. Es gibt einige Absolventen, die Anthroposophen sind. Das zugehörige Krankenhaus wirbt mit Anthroposophie.
Aber Witten/Herdecke hat nichts mit Anthroposophie zu tun.

Evil
23.07.2018, 21:24
Wiederhol nicht Deine stereotypen Vorurteile, davon werden sie nicht wahrer.
Die Uni wurde von Anthroposophen Anfang der 80er Jahre gegründet, das Gemeinschaftskrankhaus Herdecke Ende der 60er. Mittlerweile haben Anthroposophen weder im Krankenhaus noch in der Uni noch allzuviel zu sagen. Schau Dich vor Ort um, wenn Du was Substantielles zur Diskussion beitragen möchtest.

papiertiger
23.07.2018, 21:37
Ich habe im Übrigen mehrere Kollegen, die dort studiert haben und ganz normal (aka keine Anthroposophen, falls das wichtig ist ;-) ) sind.

WackenDoc
23.07.2018, 22:00
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_L%C3%A4ngler
Leitender Arzt der Kinder-und Jugendmedizin am Gemeinschaftskrankenhaus und Professor in der Uni.

https://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Witten/Herdecke
Eine anthroposophisch orientierte Stiftung hat die Uni vor dem finanziellen Ruin gerettet.

https://www.wp.de/staedte/herdecke-wetter/bei-impfschutz-gegen-masern-hat-herdecke-schlechte-werte-id9395695.html
Herdecke war 2014 Schlusslicht bei den Masernimpfungen.

Aber nein, die Uni hat rein gar nichts mit Anthroposophie zu tun.

Evil
24.07.2018, 15:49
Hast du nicht aufgepasst? Deine Quintessenz ist, daß die UW-H-Absolventen größtenteils fanatisch-indoktrinierte Impfgegner-Anthroposophen sind, und das ist schlicht und ergreifend falsch.

Ich wiederhole mich jetzt zwar, aber vielleicht verstehst Du es dann auch:
Uni und GKH wurden von Anthros gegründet, deren Einfluß ist aber mittlerweile minimal. Die von dir erwähnte Stiftung hat wenig bis gar keinen inhaltlichen Einfluß auf den Unterricht.
Die sogenannte anthroposophische Komplementärmedizin hat innerhalb des GKH mittlerweile gegenüber der "richtigen" Medizin einen absolut zweitrangingen, ergänzenden Charakter. Gerade in der (Psycho-) Onkologie bei palliativen Therapiekonzepten ist das aber durchaus sehr effektiv. Wenn Du mir nicht glaubst, komm her und überzeuge Dich.

Und was die Impfraten angeht: seit wann werden Impfungen vorrangig durch Krankenhäuser und Universitäten durchgeführt? Wir haben hier tatsächlich noch ein paar alteingesessene niedergelassene Anthros, aber die nähern sich gottlob dem Rentenalter. Wie kommst du darauf, daraus Rückschlüsse auf die Absolventen der Uni zu ziehen?
Mal abgesehen davon, daß unser lokales Käseblatt als Quellenwahl eher... suboptimal ist :-D

vanilleeis
24.07.2018, 21:08
Danke, Evil. Ich kann das alles nur so unterschreiben. Klar gibt es Anthros, aber gerade unter den Studenten sind diese doch in der Minderheit.

Rap Dinar
13.11.2018, 21:58
Liebe Evil studierst du zufällig da oder irgendeiner von euch ich habe mich letztes Jahr dort beworben aber eine Ablehnung bekommen vielleicht kann mir jemand Tipps geben oder evtl sogar meine Bewerbung durchlesen ich bin bei sowas ganz transparent