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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitsmedizin / Unterschied Bundesländer



timosch8
04.07.2018, 20:55
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich arbeite seit über einem Jahr in der Psychiatrie und überlege, ob ich nicht evtl. in die Arbeitsmedizin wechseln sollte. Nun ist es ja so, dass in manchen Bundesländern 2 Jahre Innere Medizin, für andere 2 Jahre jegliche patientennahe Stationsarbeit (auch Psychiatrie zählt dazu) gefordert werden, damit man schlussendlich die Facharztprüfung in Arbeitsmedizin ablegen darf. Ich arbeite derzeit in NRW, wo 2 Jahre Innere obligatorisch sind.
Sollte ich wirklich in die Arbeitsmedizin wechseln wollen und mir hier 2 Jahre Psychiatrie anerkennen lassen wollen, müsste ich dann für die Facharztprüfung das Bundesland (mit Wohnsitz und Ärztekammer) wechseln?

Ich freue mich über jede jede konstruktive Antwort ;)
Euch allen noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Timo

roxolana
06.07.2018, 14:40
Ich kenne das ehrlich gesagt nur so, dass 2 Jahre Innere und manchmal auch Allgemeinmedizin angerechnet wird. In welchem Bundesland braucht man denn keine Innere?

Ansonsten wäre dein Beitrag, glaube ich, besser im Assistentenforum aufgehoben. ;-) Du kannst ja einen Moderator fragen, ob er das verschieben kann.

timosch8
07.07.2018, 15:00
Danke schonmal für deine Antwort. In Rheinland-Pfalz und Hessen reichen 2 Jahre in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung.

Oh stimmt, ich habe im falschen Bereich gepostet. Könnte ein Moderator meinen post bitte verschieben?

Feuerblick
07.07.2018, 16:01
Erledigt. :-)

WackenDoc
07.07.2018, 16:14
Ja, du müsstest die Ärztekammer wechseln.
Aber du kannst auch erstmal mit der Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin anfangen und schauen, wie es sich in den nächsten Jahren entwickelt.

Kannst du dir vorstellen, z.B. ein JAhr Innere zu machen? Vielleicht auch mal 6-12 Monate Chirurgie/Orthopädie? Das sind die beiden Sachen, die du immer in der Arbeitsmedizin brauchst (EKGs, Ergometrien, Lufus- mit Beurteilung der entsprechenden Leistungsfähigkeiten, Früherkennung von Krankheiten etc. Dazu viele Rücken und Knie.)

timosch8
07.07.2018, 17:32
Eine Bekannte, die in der Arbeitsmedizin tätig ist, sagte mir, dass man im Grunde alles Relevante in der Weiterbildung lernen würde. Daher dachte ich, ich käme evtl. ohne einen vorherigen Stellenwechsel klar. Aber schon einmal Danke für den Hinweis.

WackenDoc
07.07.2018, 19:19
Das hängt dann seeehr von der Stelle ab. Und eine breite Vorausbildung/Vorerfahrung ist schon hilfreich.

Bei mir isses jetzt so, dass ich halt den Allgemeinmedizinfacharzt mitgebracht hab und in den üblichen Untersuchungsmethoden sicher war (incl. so Sachen wie Notfallversorgung bei Impfzwischenfällen oder Problemen bei Ergometrien). Wir sind im Zentrum nur 2 Ärzte und da war es für meinen Chef schon fast Luxus dass ich ziemlich früh ziemlich selbständig arbeiten konnte.

Aber klar- mit der geeigneten Weiterbildungsstelle geht das schon. Dass man alles wichtige nach und nach lernt. Z.B. wärst du wahrscheinlich in einem AMD einer größeren Stadt oder eines Landkreises gut aufgehoben- breites Spektrum, die Möglicheit immer einen Ansprechpartner zu haben, das nach und nach zu lernen. Und die werden froh sein, wenn jemand Interesse an den ganzen psychischen Fragestellungen hat und eine entsprechende fachliche Expertise mitbringt. Das ist ein recht großes und noch wachsendes Feld.

timosch8
07.07.2018, 21:59
Und wieder einmal Danke für diese ausführliche Antwort.

Picknicker
20.07.2018, 07:14
Das hängt dann seeehr von der Stelle ab. Und eine breite Vorausbildung/Vorerfahrung ist schon hilfreich.

Bei mir isses jetzt so, dass ich halt den Allgemeinmedizinfacharzt mitgebracht hab und in den üblichen Untersuchungsmethoden sicher war (incl. so Sachen wie Notfallversorgung bei Impfzwischenfällen oder Problemen bei Ergometrien). Wir sind im Zentrum nur 2 Ärzte und da war es für meinen Chef schon fast Luxus dass ich ziemlich früh ziemlich selbständig arbeiten konnte.

Aber klar- mit der geeigneten Weiterbildungsstelle geht das schon. Dass man alles wichtige nach und nach lernt. Z.B. wärst du wahrscheinlich in einem AMD einer größeren Stadt oder eines Landkreises gut aufgehoben- breites Spektrum, die Möglicheit immer einen Ansprechpartner zu haben, das nach und nach zu lernen. Und die werden froh sein, wenn jemand Interesse an den ganzen psychischen Fragestellungen hat und eine entsprechende fachliche Expertise mitbringt. Das ist ein recht großes und noch wachsendes Feld.

Sehe ich genauso, ich habe auch zuerst den Allgemeinmedizin-FA gemacht und bin dann zu BMW gegangen, wo viel Notfallversorgung zu leisten war, da war ich schon froh um meine breite Ausbildung. Schaden tut das nicht. Aber je nach WB-Stelle kommt man auch sicher ohne diese medizinischen Grundkenntnisse aus ;-)

WackenDoc
20.07.2018, 21:49
Ich hab jetzt z.B. gar keine notfallmedizinischen Anteile (außer falls mal jemand nen Problem beim Impfen hat oder bei der Ergometrie- aber das kommt wohl nie vor). Dafür echt alles mögliche andere wo man zumindest grob ne Ahnung von haben sollte. Von Ernährungsberatung bis Impingementsyndrom, von "warum sollte man einen Wasserbehälter mal beproben" bis Suchtberatung.