PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hypothyreose Therapie/Einstellung



Gipano
09.07.2018, 19:56
Hallo,

dank toller Antworten schicke ich nochmal ne Fragerunde bezügl Hypothyreose Diagnostik/Therapie hinterher:

1.) eine subklinische Hypothyreose sollte erst ab einem TSH über 10mU/L und normwertigem fT4 substituiert werden.
Wenn TSH > 4mU/L und < 10mU/L und fT4 erniedrigt ist, ist ebenfalls eine Substitution angezeigt.

-Wie messt Ihr im klinischem/ambulantem Alltag die Antikörper, ab welchem TSH/fT4 Wert? Geht Ihr auch einfach so mit Thyroxin und ggf Jod rein (wann Jod genau?) ohne AK Messung?


2.) Bei bekannter Hypothyreose und laufender Thyroxin Substitution fallen im Klinikalltag ja doch häufiger erhöhte TSH Werte auf. Gelegentlich mit fT4 Erniedrigung, teilweise aber auch ohne. Ab welchem Wert erhöht man die Substitution? Schon ab TSH > 4mU/L trotz normaler fT4 Werten? Oder gibt man gelegentlich auch nur Jod?



Lieben Dank für alle Antworten


(für eine Fortbildung suche ich außerdem auch noch Diagnostik/Therapieschemata zur Hyperthyreose…. wenn jmd Tipps hat wäre ich sehr happy)

WackenDoc
09.07.2018, 20:06
Hast du mal geschaut, ob es eine Leitlinie dafür gibt? Oder mal im Herold nachgeschaut?

Gipano
09.07.2018, 20:14
Jepp... habe ich. Dort ist beispielsweise die AK Messung auch bei latenter Hypothyreose mit TSH unter 10 mU/L empfohlen... erlebe ich so aber ehrlich gesagt nicht im klinischen Alltag. Und bei uns wird auch oft auch ohne Klinik schon bei Werten unter 10 mU/L angefangen zu substituieren. Drum konkret die Frage wie es woanders gehandhabt wird. Von Jod ist eigentlich nie die Rede (zumindest nicht in Zusammenhang mit bestimmten Werten)...
Und zur vorbestehenden Hypothyreose und ggf Erhöhung der Substitution finde ich leider gar keine konkreten Infos.
Ich wäre vermutlich nicht so pedantisch... wenn ich nicht genau das in meiner ersten Fortbildung als Thema hätte ;0)

WackenDoc
09.07.2018, 20:20
Für eine Fortbildung solltest du dich an die offiziellen Empfehlungen halten.

Gipano
09.07.2018, 20:29
Ja, da hast Du wohl recht.
Fehlen mir nur noch eine offizielle Empfehlung bezüglich der Erhöhung von vorbestehender Substitutionstherapie und dem Umgang mit Jod. Hab das Ärzteblatt auch schon im Archiv durchgeguckt, aber nichts konkretes finden können :0(… in den Leitlinien finde ich auch nichts, oder ich suche falsch.

ninakatharina
15.07.2018, 07:27
AK würde ich immer machen und auch immer Schilddrüsen-Sono empfehlen... Bei nachgewiesener Hashimoto kein Jod (außer in der Schwangerschaft), TSH-Ziel um die 1. Ein erhöhtes TSH unter (hinreichend langer, da macht nur aller paar Wochen eine Kontrolle Sinn) Substitution bedeutet Untersubstitution und sollte angesichts der mit einer Hypothyreose einhergehenden kardiovaskulären Risiken eine entsprechende Anpassung (v.a. bei älteren Patienten langsam und vorsichtig) der Substitution nach sich ziehen.
Gibts dazu keine AWMF-Leitlinie?
*edit* es gibt eine zum Thema erhöhter TSH-Wert in der HA-Praxis sowie Autoimmunthyreoiditis:

https://www.awmf.org/leitlinien/leitlinien-suche.html

Die schreiben man soll die TSH-Messung zunächst wiederholen (bei normalem fT4), AK kann man machen, Sono verzichtbar...

FirebirdUSA
15.07.2018, 18:46
Dumme Frage: Warum bei ausgebrannter Hashimoto kein Jod?

ninakatharina
15.07.2018, 20:23
Wahrscheinlich schadets nix... Aber bringt auch nix..Woran machst du denn die "ausgebrannte" Hashimoto fest? Antikörper? L-Thyroxindosis? Größe der Schilddrüse?


Bei Schwangeren wird zu Gunsten des Ungeborenen übrigens Jod substituiert...

FirebirdUSA
16.07.2018, 19:09
Mir geht es um den Patient mit Hashimoto, TSH ok unter L-Thyrox der ein CT mit KM braucht... kann ich da wirklich nochmal einenSchub induzieren. Wenn es "frisch" ist und noch SD Gewebe da versteh ich das... aber nach 2-3 Jahren?

ninakatharina
17.07.2018, 05:51
Mir geht es um den Patient mit Hashimoto, TSH ok unter L-Thyrox der ein CT mit KM braucht... kann ich da wirklich nochmal einenSchub induzieren. Wenn es "frisch" ist und noch SD Gewebe da versteh ich das... aber nach 2-3 Jahren?
Ich bin kein Endokrinologe..
Aber unser Standpunkt wäre: Wenn ein Patient KM benötigt aufgrund einer sicherlich gefährlicheren Erkrankung, dann ist das eben so. TSH muss man ja vorher eh machen, man kann ja noch fT3/ fT4 dazu machen und das im Brief auch nochmal für den Hausarzt im Verlauf empfehlen.