Geburtshilfe

[kuh73]

Hallo Zusammen,

Mich würde sehr interessieren, ab wann ihr eure erste Sectio unter Anleitung gemacht habt. Anders ausgedrückt, wie viel habt ihr im ersten Jahr selbst dirchgeführt als Assistenten. Ich bin jetzt im 6. Monat der Assistenzarztzeit. Natürlich rotiert man durch verschiedene Stationen und bleibt auch mal fern vom Kreissaal. Aber was ist realistisch im ersten Jahr? ( natürlich abhängig von der Geburtenzahl der Klinik)
Danke :)

[altalena]

Ich habe mein "Soll" bereits erfüllt, bin seit 2,5 Jahren dabei. Aber: Kleine Abteilung, wenige Assistenten, höhere Wahrscheinlichkeit, zu operieren. Weiß keine genauen Zahlen, weil unser altes Programm, das die Statistiken ausgespuckt hat, nicht mehr aktiv ist. Habe wahrscheinlich bisher ca. 40 Sectiones gemacht. Angefangen habe ich, nachdem ich ca. 10 - 12 assistiert habe.

[ananassaft]

Ich habe mein "Soll" bereits erfüllt, bin seit 2,5 Jahren dabei. Aber: Kleine Abteilung, wenige Assistenten, höhere Wahrscheinlichkeit, zu operieren. Weiß keine genauen Zahlen, weil unser altes Programm, das die Statistiken ausgespukt hat, nicht mehr aktiv ist. Habe wahrscheinlich bisher ca. 40 Sectiones gemacht. Angefangen habe ich, nachdem ich ca. 10 - 12 assistiert habe.

Bei mir genauso. Kleines Haus, man durfte schnell ran, hätte jetzt auch etwa nach 10-12 Assistenzen gesagt.
Ne Freundin an der Uniklinik ist im 4. Jahr und hat noch nie eine gemacht.

[Rhiannon]

Ich hab so nach gut 5 Monaten die erste eigene Sectio gemacht. Insgesamt dann bis zum Ende des 1. WBJ 20 gehabt, jetzt nochmal 7 Monate später sinds wohl so um die 30+.
Auch kleines Haus, wo man schnell ran durfte. Die OÄ haben einen dann (je nachdem wie gut oder schlecht man sich angestellt hat) auch dann relativ schnell an die anspruchsvolleren Sachen ran gelassen. In meinen ca 30 Sectiones sind also auch Gemini drin, Beckenendlagen, sowie Re- und Re-Re-Sectiones und doch auch ein paar eilige mittlerweile.

[altalena]

Ne Freundin an der Uniklinik ist im 4. Jahr und hat noch nie eine gemacht.

Das finde ich hart. Dass es an der Uni alles anders ist, ist mir klar, aber dass es soooo krass ist :-((

[murkel]

Als ich damals Assistenzarzt war, hab ich glaube erst im zweiten Jahr oder so mit den Sectiones angefangen. Mittlerweile machen die Assistenten an meinem alten Haus wohl auch früher Sectiones. Ist glaub auch abhängig, wie das Dienstmodell aussieht. Wir hatten 24h-Dienst und Hintergrund eigentlich auch immer da. Aber wenn es tagsüber ruhig war, sind die gerne auch mal nach Hause gefahren. Und dann ist es schon nicht schlecht, wenn der kleine Assistent zumindest schon mal das Kind rausholen könnte, wenn’s brennt, und nicht erst auf den Hintergrund wartet.

[Lakemond]

Das finde ich hart. Dass es an der Uni alles anders ist, ist mir klar, aber dass es soooo krass ist :-((
Hart? Ich finde es einfach dumm dort zu bleiben!

[freak1]

Hart? Ich finde es einfach dumm dort zu bleiben!

Kommt halt drauf an was für ein Fach du machst und was du möchtest. Wenn du eine wissenschaftliche Karriere mit Habilitation etc. anstrebst kommst du um Uni halt nicht herum.

Und in meinem Fach (Radio) hast du nirgendwo eine so dermaßen geniale Geräteausstattung wie an der Uni. Darf man auch nicht unterschätzen.

[Miss_H]

Das stimmt so nicht. War in einem kleineren Krankenhaus. Hatten glaube 3 MRTs bei 420 Betten. Da konnte man echt die Bildgebung nach dem besten Verfahren wählen. Haben zum Beispiel auch CT gesteuerte Truncus coeliacus Blockaden gemacht. Die waren super ausgestattet und hatten Ahnung. Aber die Unis verkaufen sich als die Krone der Schöpfung sind aber häufig eher Spezialisten für den neuesten Scheiß als das sie wirklich alles können. Lap. Gallen dauern an meiner Uniklinik sehr lang, weil sie einfach wenig Erfahrung damit haben.
(Wissenschaftlich geht nur an der Uni.)

[freak1]

Das ist aber denke ich nicht die Regel. Abgesehen von der Quanität bekommen wir z.B. immer mindestens ein Gerät der neuen Generation sobald diese auf dem Markt sind, sei es MRT/CT, und auch so schöne Sachen wie 7T oder PET-MRT sind da möglich die du an kleinen Häusern zu 99% nicht finden wirst.

Oder gibt es hier jemanden der an einer Nicht-Uniklinik ein 7T oder ein PET-MRT hat? ;-)

[Cliff100]

Gibt es jemanden außerhalb einer Uniklinik der ein 7T oder PET-MRT braucht?
Der Schwanzvergleich nützt, wie immer, nichts, natürlich ist das eher nicht die Regel, aber pauschalisieren ist halt auch immer Käse, in beide Richtungen.

[anignu]

Gibt es jemanden außerhalb einer Uniklinik der ein 7T oder PET-MRT braucht?
Ich seh schon, du hast Studie xy noch nicht gelesen. In der ist mit p<0,05 nachgewiesen dass [beliebiges Zeug einfügen], was für die Patienten DEN entscheidenden Durchbruch bringt!

Aber die Unis verkaufen sich als die Krone der Schöpfung sind aber häufig eher Spezialisten für den neuesten Scheiß als das sie wirklich alles können.
Wie stand es letztens in einem Post: an Unikliniken ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber sie sind besser im Polieren.

Es kommt halt extrem drauf an.
In dem Haus in dem ich studiert hab waren die Viszeralchirurgen aus chirurgischer Sicht extrem gut und ein hervorragender Ruf auch gut begründet. Dann kam ein neuer Chef und der hat eine Masse an neuen Oberärzten installiert die bisher nur geforscht hatten. Massive Komplikationsraten etc.. Zehn Jahre später scheinen sie sich wieder gefangen zu haben und es wird wieder deutlich besser. Was will man davon halten? Nichts. Ist halt so. Die Abteilungen an Unikliniken sind auch nur so gut wie die Leute die dort arbeiten. Sind grad schlechte Leute da ist die Arbeit schlecht, sind gute Leute da machen sie gute Arbeit. Abteilungen an Unikliniken sind aber garantiert nicht per se gut nur weil als Label "Uni" drauf steht.