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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erster Arbeitstag/woche



dyb30
04.08.2018, 13:48
Hallo alle zusammen,

da ich nun endlich meine Approbationsurkunde in der Hand halte und bald anfangen werde zu arbeiten, wollte ich mich gerne über euren ersten Erfahrungen als Assistenzarzt erkundigen.
Werde bald am UKT in Tübingen tätig sein - jemand auch von euch zufällig dort ?

Natürlich muss man wissen mitbringen, aber wie viel wird den direkt erwartet ? insbesondere in der Urologie.

Bevor ich Panik schiebe und mir tausend Lehrbücher durchgehe, wollte ich gerne wissen wie es bei euch allen so war :) !

Danke im Voraus !

Ps. Urologie Assistenzärzte hier zufällig ?

WackenDoc
04.08.2018, 15:08
Unabhängig vom Fach: Kleines Notizbuch besorgen und da alles wichtige reinschreiben- Notfallnummer, Nummer vom Oberarzt, Nummer vom IT-Support, Rechnerzugang. Wie komme ich in welches Computerprogramm. Wie funktioniert was. die wichtigsten Namen.
Therapiestandards.

Und so schnell wie möglich alles organisatorische organisieren. Hinterher hast du da keine Zeit mehr für.

Kackbratze
04.08.2018, 19:09
Lernen, wo man etwas nachschlagen kann.

FirebirdUSA
04.08.2018, 20:36
Gibt an den meisten Häusern ja Einführungstage, da wird man in hauseigene Systeme eingeführt und lernt so schon einiges.
Notizbuch für Hausstandards, wichtige Telefonnr. (z.B. Kollegen, Rearuf, Radiologe, ....) und was man sonst mal nachschlagen muss wie edit: Wacken vorgeschlagen hat.
Bzgl Uro: gibt eine WC Ente hier im Forum

ehemaliger User_15082018
04.08.2018, 22:12
Was macht ein Hintergrund OA eigentlich, wenn er in einem nächtlichen komplizierten Fall überfragt ist? Das kann ja durchaus vorkommen? Müssen da LOA oder CA informiert werden?

WackenDoc
04.08.2018, 22:29
Als OA sollte er eigentlich so viel Erfahrung haben, dass er damit klar kommt.
Und der LOA oder Chef haben auch nicht zwingend mehr Ahnung.
Er würde evtl. schauen, ob er einen Kollegen erreicht, der für die Frage besser spezialisiert ist.

ehemaliger User_15082018
04.08.2018, 22:34
Das habe ich mir schon so gedacht. Der erfahrene ältere OA hilft auch sicher im Anfang dem „Neu-OA“

freak1
04.08.2018, 23:17
Meine Definition von OA ist, dass er alles an Notfällen beherrschen kann bis man den Fall dann ggf. mit den Kollegen im regulären Dienst weiter versorgt/bespricht/whatever.

anignu
04.08.2018, 23:23
Oder Patient verlegen lassen. Ist von der Uniklinik weg eher schwieriger zu rechtfertigen (vor allem dem Ego gegenüber). Von peripheren Häusern kommt sowas regelmäßig vor.

Hintergrund ist ja nicht zwingend Oberarzt. Ich selbst hab als Assistenzarzt schon Hintergrunddienste gemacht. Für aufwändigere OPs kam dann halt ein Facharzt dazu. Und bei den extremen Sachen ggf. auch noch ein Facharzt.

Letztlich ist es doch so: du musst als Hintergrund quasi die Verantwortung übernehmen für das was du dem Vordergrund mitteilst wenn du einen Anruf bekommst. Also gibts ein paar Möglichkeiten: telefonisch klären, rein kommen und klären, sich selbst noch Hilfe holen (erfahrenen OA oder Chef anrufen), Sache verschieben auf eine andere Zeit und damit mehr Leute / andere Leute, Sache nach ganz woanders verschieben also Patient verlegen
Oder gibts noch mehr Möglichkeiten?

Rettungshase
05.08.2018, 08:33
@ Thread:
Noch ein paar Gedanken zur Anfangsphase im Job:

-Sich den wichtigen Leuten vorstellen.
Heißt: CA kennt dich bestenfalls schon; stlv. Direktor, ggf. OÄ, außerdem im Sekretariat mal freundlich Hallo sagen.

- Finde raus, ob SOP im Krankenhaus verschriftlicht worden sind. Hat der Chef vielleicht ein Lehrbuch verfasst, von dem er erwartet, dass man da regelmäßig mal reinschaut?

- Gibt es wichtige Termine, an die du denken musst? Z.b. wöchentliche/monatliche Fortbildungen?

- Wo sind die Postfächer? OP-Spinde? Wie kommt man da an einen Schlüssel ran?

- An die IT wird man - wie ja bereits gesagt - anfangs herangeführt: E-Mail, Klinik, Stundenkonto etc.

- Finde frühzeitig heraus, wie das mit dem Urlaub funktioniert. Natürlich solltest du nicht gleich am Anfang den Eindruck machen, dass das für dich oberste Priorität hat, aber damit du nicht völlig auf der Resterampe diesbezüglich landest, sollte man sich darum zeitnah kümmern. Oft gibt es Regelungen bzgl. Feiertagen, Brückentagen und Sommerferien.
Außerdem: Gibt es einen festen Termin für die Weihnachtsfeier? (Hab ich damals bei der Urlaubsplanung verschwitzt und war dann leider anderweitig verplant)

- In meinem Haus gab es ein Mentoringsystem: Ein erfahrenerer Assistenzarzt führt den Neuen ein bzgl. allem, was man ums fachliche herum wissen muss. Gibt es da ggf. etwas Vergleichbares? Vielleicht gibt es ja zwei, drei freundliche Assistenzärzte, die dir mit ein paar Tipps zur Hand gehen möchten.

- Wahrscheinlich ist dir das klar, aber guck dir vor dem ersten Arbeitstag noch einmal an, wann du wie wo sein musst.

- Nicht zuletzt: Hast du als Arbeitnehmer ggf. besondere Vergünstigungen? An meiner Klinik gibt es sogenannte Corporate Benefits.
Manchmal gibt es z.B. auch Jobbikes.
Übers UKT kommst du wahrscheinlich an die relevanten Fachzeitschriften günstig/kostenlos über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek ran -> http://ezb.uni-regensburg.de/

febee
05.08.2018, 09:43
Auch ein OA ist kein Prophet. Die müssen bei komplizierten Fällen (z.b. in der Päd.) auch mal in Büchern nachschlagen (DGPI), wenn du es nicht schon vorher getan hast..

Und für die Anfangsphase: Lass es auf dich zukommen! Organisation ist wichtiger in den ersten Wochen, als dein med. Wissen. WIe Rettungshase schon sehr übersichtlich aufgelistet hat. Das Wissen wird dir nur zufliegen :) Viel Spass in Tüüüübingen!