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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie macht man sich das Pflegepraktikum möglichst einfach?



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Solara
06.08.2018, 10:07
Für jemanden, der die Zeit nur absitzen will, halte ich eine Palliativstation nicht für geeignet, da muss schon Interesse und Arbeitswille dahinterstecken.

belanglosigkeiten
06.08.2018, 12:35
Das stimmt! Hatte mich eher darauf bezogen:

ich sehe es wirklich nicht ein, weshalb ich einen Monat lang auf irgendeiner Station Nachttische schrubben & Essen servieren soll. Zu sagen, dass dabei der Lernfaktor gegen 0 geht wäre die Untertreibung des Jahrhunderts
Das hat sich für mich angehört, als wäre grundsätzlich Lust zum Lernen da und das Problem eher die stumpfen Tätigkeiten. (Abgesehen davon braucht man auch für eine Kinderstation ein bisschen Bereitschaft, sich einzulassen.)

Echinococcus
06.08.2018, 13:41
Am Ende zählt nur der unterschriebene Wisch für das LPA...ich kenne auch Leute, die Teile des PJs im OP abarbeiten durften. Solange die PDL dir eine Unterschrift unter den Zettel packt und die richtige Dauer draufsteht ist egal, was du in der Zeit gemacht hast.

Solara
06.08.2018, 13:45
Am besten kennt man irgendwo irgendwen, dann wird es nicht fad. Bei mir war es einmal blöd (Gyn Uni) und einmal gut (Chirurgie peripher). In grauer Vorzeit habe ich mal vier Wochen auf ner pädiatrischen Station verbracht - das war anstrengend!

romme
06.08.2018, 14:12
Wenn möglich geh in ein Bundeswehrkrankenhaus, habe damals dort gemacht und hab nur coole Sachen gemacht, wurde am Anfang gut in die Pflege eingebunden und nachdem ich gezeigt hab dass ich das dort verstanden habe sollte ich mehr die spannenderen Sachen machen ( natürlich gibt man immer ne helfende Hand wenn jemand fragt, finde ich auch selbstverständlich)

Kackbratze
06.08.2018, 22:14
Wenn Du kein Interesse an den gesamten Facetten des Berufes hast, brich das Studium ab und mach Platz für einen Bewerber mit Empathie und dem Lebenstraum Medizin.

Rettungshase
06.08.2018, 22:21
Nur weil man keine Lust auf das unnötig lange, oftmals kein bisschen lehrreiche Krankenpflegepraktikum hat, disqualifiziert das einen nicht automatisch als Arzt...

felicitously
06.08.2018, 22:46
Nur weil man keine Lust auf das unnötig lange, oftmals kein bisschen lehrreiche Krankenpflegepraktikum hat, disqualifiziert das einen nicht automatisch als Arzt...

Das stimmt , aber man sollte dem Pflegepersonal schon mit Respekt begegnen.
Es schadet niemandem auch mal für 1 Monat „niederige“ Arbeiten zu machen.
Ich weiß auch, dass dass Pflegepersonal ungerecht sein kann, aber wenn man schon mit der Haltung auf Station kommt, das man etwas Besseres sei , wird es einem nicht leicht gemacht.
Es schadet keinem Studenten sich bei den Schwestern vorzustellen & davon abgesehen kann man bei Ihnen auch viel lernen.

WackenDoc
07.08.2018, 06:39
Es sind 3 Monate, nicht einer. Und man lernt nicht pflegerische Arbeiten, sondern darf oft die Hilfsarbeiten machen, auf die die Pflege keine Lust hat.
Es wird einem auch das Leben schwer gemacht, wenn man nett ist und offen an das Ganze ran geht.

Arrhythmie
07.08.2018, 06:55
Es wird einem auch das Leben schwer gemacht, wenn man nett ist und offen an das Ganze ran geht.

Eben. Ausserdem hat der TE ja auch schon 2 Monate gemacht.

Ich war damals auf ner UCh. War anstrengend, teilweise lehrreich, teilweise nett und teilweise zum kotzen. Die Pflege war größtenteils nett, zwei Studentenhassende bzw. Medizin-Studierwillige-Praktikanten-hassende Kotzbrocken waren dabei. Die waren auch mit allen Mitteln bemüht mich davon abzuhalten mal in den OP mitgehen zu dürfen, wenn mal weniger los war. Hab ich mir dann 2 Wochen angeschaut und in der dritten Woche, in der mal durchaus die Zeit für `nen Op-Vormitag gewesen wäre & ich wieder nicht durfte bin ich einfach zum Oberarzt marschiert und hab ihn gefragt ob er mich mal mitnimmt. Da war ich dann sehr zügig im Op.
Engagiert war ich anfangs sehr. Hab neben den Patienten die ich gewaschen hab auch Schränkchen geputzt, Hol-Bringdienst gespielt etc... bin länger geblieben. Irgendwann wurde das länger bleiben plötzlich erwartet & es kam halt einfach keine Gegenleistung für meine Bemühungen. Jeder Zivi/FSJ`ler wurde besser behandelt als ich. Dann hab ich mich wiegesagt eben gewehrt. Ich liefere gern ab, aber verarschen lass ich mich nicht.
Ich spiele nicht für einen Nuller den komplett-Deppen über Monate, bleibe freiwillig länger (bzw. reiche den kleinen FInger) und es wird dreist der halbe Arm abgehackt ohne dass auch mal eine "Belohnung" kommt. Ich hab da teilweise mit einer examinierten Schwester die Station geworfen (in der Form dass ich die kompletten Drecksarbeiten machen durfte) an Engpass-Tagen.
Waren aber auch 2 sehr bemühte und nette Schwestern bei. Eine meinte auch regelmäßig, dass sie glaubt dass ich mal echt eine gute Ärztin werde & sie hat sich immer sehr bemüht mich zu interessanten Schauplätzen mitzunehmen wenn sie in meiner Schicht war. War leider nicht oft.

Erlkönigin
07.08.2018, 06:57
Ich fand meine Praktika in der Psychiatrie ganz gut.
Die Patienten sind recht selbstständig; Ich durfte bei Therapiestunden, Untersuchungen und Arztgesprächen dabei sein und mit einer reinen Psychiatrie ist das nochmal ein ganz anderes Feeling als an einem somatischen Krankenhaus. Was sicherlich auch für nicht primär Psychiatrieinteressierte mal interessant zu sehen ist.

Wenn man anfänglich etwas Berührungsängste hat, muss es ja auch nicht gleich auf die geschlossene Intensivstation gehen.

Generell finde ich das eine sehr gute Möglichkeit, um mit einem Patientenklientel und Teilbereich der Medizin in Berührung zu kommen, der im Studium oft zu kurz kommt.
Und so krass arbeitsintensiv war es zumindest bei mir übrigens auch nicht, weil die Patienten eben so selbstständig sind.;-)
(Pflegepraktikum in der Psychiatrie wird allerdings nicht in jedem Bundesland anerkannt, also vorher informieren.)

Private Pyle
07.08.2018, 07:08
Auf meiner KPP-Station (UCh peripher) gab's eine, die alles studierte gehasst hat. Hat sie auch jedem bis auf CA und LOA gegenüber raushängen lassen. Eine war einfach faul und war froh, dass da ein junger, kräftiger Typ kommt und sie keine körperliche Arbeit mehr machen muss. Bei den beiden hab ich mich dann auch sehr gewehrt und habe ich mich bei einigen Anweisungen schlicht geweigert, da ich sie laut PDL eh nur mit ihnen gemeinsam hätte durchführen dürfen. Bei den netten Schwestern hab ich das problemlos gemacht, aber nicht bei den Beiden. Die haben dann im Laufe des Praktikums auch etwas Stimmung gegen mich gemacht, was meiner Produktivität nicht gerade förderlich war.
Es gab allerdings auch zwei Schwestern, die echt mega nett waren. Die haben mich nicht nur Bettpfannen und Urinflaschen leeren lassen, die haben mir beim Rundgang auch immer erklärt, warum welche Patient wie gelagert wird, was es für Alternativen gibt, usw. Die hatten auch nichts dagegen, wenn ich am Samstag oder Sonntag (ja, ich "durfte" am WE arbeiten) bei ner Notfall-OP zugeschaut hab und eben nicht auf Station war. Bei denen hab ich dann sehr gerne viel angepackt oder bin länger geblieben, wenn mal wieder die Hölle los war.
Insgesamt fand ich das KPP ziemlich ernüchternd und ehrlich gesagt überflüssig. Wenn man es unbedingt haben will reicht mMn ein Monat, drei Monate sind einfach nur überflüssig quälend.

Arrhythmie
07.08.2018, 08:41
Es kommt halt immer auf die Dosis an. "Die Dosis macht das Gift"...

Insgesamt schon ok, ein Monat reicht aber.

Insgesamt ok wenn man MAL die Putzfrau spielt, sofern man da, außer der Putzfrau die den Job wirklich macht, weils ihr Job ist, nicht der Einzige ist. Auch ok, MAL länger zu bleiben, wenn viel los ist. Alles überhaupt kein Ding. Wenn man ordentlich behandelt wird. Wenn man als Praktikant, der KEINE Bezahlung bekommt, dann für eine gute Arbeit auch mal belohnt wird.
Wenn man aber scheiße behandelt wird und so ein paar Terror-Pfleger meinen sie müssen einem mal zeigen wer das Sagen hat und überhaupt, der Idiot von Praktikant soll mal den Schrott machen, nicht aufmucken und sich dann auch bald wieder verpissen und bloß keine Frage stellen... Dann ist das NICHT ok. Und dann braucht sich die Pflege auch nicht über das Echo wundern.

Meine zwei Terror Schwestern die meinten ich bin deren persönlicher Fußabtreter, hab ich irgendwann weitgehend ignoriert. Soweit es eben ging. Und nach der Aktion, dass ich mit dem Arzt dann einfach in OP mit bin, haben sie mich auch komischerweise größtenteils in Ruhe gelassen.

Krötino
07.08.2018, 09:48
Mal davon abgesehen, dass man bei den netten Empfehlungen wie "Psychiatrie" "Kinder" auch aufpassen muss, da nicht jedes LPA sie anerkennt.. Gerade vor dem Studium, wenn man noch nicht weiß wohin die Reise hingeht sollte man aufpassen.

Ich weiß es wurde schon erwähnt, aber man kann das nicht oft genug sagen bevor jemand aus lauter Übermut einen vierten Monat machen muss :-party

Rettungshase
07.08.2018, 18:38
Das stimmt , aber man sollte dem Pflegepersonal schon mit Respekt begegnen.
Es schadet niemandem auch mal für 1 Monat „niederige“ Arbeiten zu machen.(...)

Ich begegne dem Pflegepersonal mit dem gleichen Respekt wie der Putzfrau, dem Patientenschubdienst und jedem anderen Krankenhausmitarbeiter auch.

Das mit den "niederen" Arbeiten hast du jetzt hervorgebracht. Ich z.B. sehe die Arbeit aus dem KPP nicht als "nieder" an, sondern als solche, mit der ich in meinem jetzigen Berufsalltag (= Anästhesie) nicht allzu viel zu tun habe.

Man könnte z.B. auch Medizinstudium-Vorbereitungswochen starten: Eine Woche beim Bestatter, zwei im Rettungsdienst, eine Woche Physio, zwei Wochen Krankenpflege, eine Woche OP-Praktikum, eine Woche mit der Putzfrau, ...

Luffy123
07.08.2018, 19:27
Ich würde dir Chirurgische Stationen (insbes. orthopädisch/unfallchirurgisch) empfehlen, daneben noch Urologie. Von Internistischen Stationen würde ich dringend abraten, ebenso von Neuro. Auch wenn die letzten beiden Fächer aus Medizinischer Sicht meiner Meinung nach sehr interessant sind, so ist der Pflegebedarf doch erheblich und man wird gerade als (Pflege)Praktikant nicht glücklich. Vielleicht kann man sich überwiegend für die Frühschichten eintragen lassen. Das hätte den Vorteil, dass bis man halbwegs "wach" wird schon Frühstückspause ist und dann muss man noch 3-4 h rum bringen. So könnte man nachmittags/abends noch lernen oder angenehmere Tätigkeiten absolvieren.

RockHolly
10.08.2018, 17:46
Also ich war und bin ziemlich happy mit meinem KPP
Ich war jetzt 2 Monate in einem reinen KinderKH und es war mega spannend. Super liebe Schwestern, es wurde viel gezeigt und erklärt und ich durfte schnell viel selbst machen oder mit jemanden zusammen.
Die "unlustigen" Pflegeaufgaben muss da jeder mal machen, egal wer.
War da auf der HNO und KiChi
Auch jetzt mit dem ErwachsenenKH bin ich recht glücklich. Ebenfalls ein nettes Team, was viel zeigt und erklärt und wo man viel machen darf.
Hier bin jetzt auf der Gyn und Inneren und man wird auch vom Doc zu spannenden Sachen mitgenommen :)

S.Pearce
10.08.2018, 19:55
Ich bin aktuell auch etwas ernüchtert. Nachdem ich anfangs noch mit der FSJlerin mitgelaufen bin und die mir alles gezeigt hat, hat diese nun ihr FSJ beendet und - tada - "Pflege"praktikum bedeutet NUR NOCH essen schubbsen, drecksarbeit machen, Betten beziehen. Ab und zu der obligatorische Spruch "das gehört eben auch dazu". Jaja. Das gehört DAZU. Verbandswechsel angucken, bei Visiten dabei sein, Katheter ziehen ZUGUCKEN. Nichts, aber auch GAR NICHTS wird ermöglicht. Die ersten 3 Wochen habe ich jeden Tag nachgefragt, jetzt bin ich so ernüchtert dass ich einfach denke "lmaa". Das beste war die Antwort bezüglich des Verbandswechsels "Pflaster ab, Pflaster drauf, brauchste nicht angucken".

Wohl gemerkt auf einer Station, auf der durchaus Zeit wäre, mir auch mal Dinge zu zeigen oder sogar beizubringen. Dass es so kommen würde war schon nach 2 Tagen klar, als eine Schwester der Stationsleitung gesagt hat dass genau die oben genannten Tätigkeiten für mich von Relevanz wären und diese meinte "Nein, wenn die FSJlerin weg ist, muss die Arbeit irgendwer machen". Danke fürs Gespräch.

Ich schließe mich den Foristen an, die bishe rgesagt haben 12 wochen sind zu viel, 4 reichen. Ich begegne generell keinen Menschen mit gerümpfter Nase, daran wird auch dieses Praktikum nichts ändern. Und Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. Ich kann nicht erwarten dass man Studenten behandeln kann wie Dreck und dann von Ärzten den roten Teppich ausgerollt bekommt. Ausgehend von meinen Tätigkeiten besteht Pflege eben aus besserem Putzdienst. Wäre ich unfair, würde ich sagen, dass ist alles was sie tun.

bremer
11.08.2018, 14:13
Lasst euch nicht alles gefallen

h3nni
14.08.2018, 14:15
Wer nix zeigt, sollte nicht unterstützt werden. Analog zu Famulatur und PJ als Blutentnahme-Sklave sollte man auch im KPP nicht total ausgenommen werden. Büroarbeit ist auch sehr spannend. Bei uns gabs immer genügend Stühle, um im Stützpunkt rumzusitzen...