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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie macht man sich das Pflegepraktikum möglichst einfach?



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HappySisyphos
05.08.2018, 14:09
Ich hab bereits zwei Praktika hinter mir und ich sehe es wirklich nicht ein, weshalb ich einen Monat lang auf irgendeiner Station Nachttische schrubben & Essen servieren soll. Zu sagen, dass dabei der Lernfaktor gegen 0 geht wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Wie mache ich es mir möglichst einfach mit dem KPP? Vielleicht kann man das Praktikum auf einer Augenstation verbringen oder den PflegerInnen sagen, dass man die Zeit nur absitzen und im Schwesternzimmer lernen will?

papillon92
05.08.2018, 14:23
oder den PflegerInnen sagen, dass man die Zeit nur absitzen und im Schwesternzimmer lernen will?

Also ich kann dir versichern, damit würdest du dir nichts einfacher machen, im Gegenteil 😄😄

Ich kann nur aus der Sicht der Pflege sprechen, weil ich selbst GuK bin. Auf den Stationen, auf denen ich bisher gearbeitet habe, durften die Praktikanten immer auch bei Untersuchungen etc. dabei sein und zusehen, wenn etwas spannendes war. Natürlich gehören die "Praktikantenarbeiten" auch dazu, aber ich denke niemand wird dich nen Monat lang nur putzen lassen, wenn du ernsthaftes Interesse zeigst. Gerade auf Kardio oder Chirurgie gibt es viel zu sehen.
Momentan arbeite ich auf einer Intensivstation und wir hatten auch schon Praktikanten, vielleicht wäre so etwas auch ne Überlegung wert? Da gibts nochmal ganz andere Sachen zu sehen und zu erleben als auf der Peripherie.
Auf jeden Fall ist es gut, um den Ablauf im Krankenhaus kennen zu lernen und ersten Umgang mit Patienten zu lernen.

WackenDoc
05.08.2018, 14:32
Irgendeine Station mit möglichst wenig Pflegebedarf. Und man kann seeeeehr viel Zeit damit verbringen Zeug oder Patienten
von irgendwo zu holen oder irgendwo hin zu bringen.

GeckoGirl
05.08.2018, 14:33
Ich glaube du hast den Sinn des Pflegepraktikums nicht ganz verstanden. Vielleicht kurz darüber informieren welche positiven Seiten es hat und für dich BRINGT?
Bin selbst GuK und wenn jemand als Praktikant mit der Einstellung auf die PG kommt, dann bekommen alle das Kotzen :/
An deiner Stelle würde ich mich bei Kommilitonen und Höhersemestrigen informieren auf welchen PGs es gut ist und man auch was außer putzen machen darf. Wenn das möglich ist auf Intensiv oder Notaufnahme das Praktikum machen? Da bekommt man neben Pflege auch viel medizinisches mit..und die Fachpfleger erklären einem bei entsprechendem Interesse viel :-)
Und wenn man auf PG fragt, ob man da und dort zuschauen und was tun kann (Verbandswechsel, Drainage ziehen, etc..) kenne ich sehr wenige Kollegen, die da Nein sagen..
Und dann allgemein Engagement zeigen und Respekt vor der Arbeit der Pflegekräfte...hilft bestimmt auch für später.
Oder in AUT studieren, da braucht man "nur" 2 Wochen in einer Pflegeeinrichtung.
Grüße

Gesocks
05.08.2018, 14:34
Hör dich doch mal bei deinen Kommilitonen nach einer guten Station um. Gibt's tatsächlich.

crashsafe
05.08.2018, 16:45
Ich kann dir eine Kinderstation ans Herz legen.

Ich glaube übrigens, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Es ist natürlich sinnvoll mal die Abläufe in einem Krankenhaus kennen zu lernen aber ich finde dafür würden 30 Tage wirklich mehr als ausreichen. Mal abgesehen davon, dass die Belastung im Studium sowieso schon recht hoch ist, ist es einfach nur nervig seine Semesterferien noch im Pflegepraktikum zu verbringen.

Früher waren es doch auch (wenn ich mich nicht täusche) "nur" 45 Tage.. sind das alles schlechtere Ärzte geworden als die aktuelle Generation von Medizinstudenten es wird? Nein. Aber es ist einfach praktisch, unbezahlte Praktikanten zu haben, die man solang wie möglich durch das System heizen kann. :-nix

WackenDoc
05.08.2018, 16:49
Früher waren es 2 Monate. Und das war schon mehr als genug.
Ein Curriculum gibt es nicht- also auch keine Verpflichtung des Krankenhauses dir irgendwas beizubringen. Ergibt im Ergebnis- jede Menge unbezahlte Arbeitsstunden.

ehemaliger User_15082018
05.08.2018, 17:04
Was bedeutet PG?

AlexStudent
05.08.2018, 17:09
Ich habe meine Stationsleitung immer gefragt, ob ich bei dies oder jenem mit darf, also mit den ärztlichen Kollegen. Klappte eigentlich immer, wenn es nicht gerade zu den Power-Zeiten war. Auch habe ich mir viele Biographien der Patienten angehört, quasi Anamnese geübt, wie es halt so im 1. Semester klappt. Klar, schruppen gehört dazu, aber auch die Pflege hatte viele Tipps und viel Erfahrung. Möchte ich nicht missen, war 'ne gute Zeit. Insoweit: Fragen!

Feuerblick
05.08.2018, 17:18
1. Schau dich um, auf welchen Stationen du eben nicht nur schrubben und Betten schieben musst.
2. Überdenke deine Einstellung. Wer von Anfang an anzeigt, dass er sich eigentlich nur einen faulen Lenz machen möchte, der wird auch sicher keine interessanten Aufgaben bekommen.

Ich war damals auf einer Kinderstation, durfte recht bald eigene Patienten betreuen und habe nicht mehr und nicht weniger geputzt oder Betten geschoben als jede Pflegekraft. Dafür durfte ich bis auf das Stellen von Medikamenten alles machen. Es gibt sie also, die Pflegepraktikanten, die für voll genommen und nicht nur ausgebeutet werden.
Auf Nachfrage durfte ich dann auch bei den Ärzten mitlaufen oder den Ärzten helfen. War kein Problem.
Was nicht geklappt hätte, wäre meckern, rumgammeln und dann fragen, ob ich denn bitte die Ärzte begleiten darf. Da hätte man mich auflaufen lassen - und das hätte ich dann auch verdient gehabt.

ehemaliger User_15082018
05.08.2018, 17:20
Ich hatte ein ganz gutes KPP. Aufgabe war natürlich hauptsächlich „die Klingeln abzudecken“. Durfte keine Infusion entfernen und musste dann immer ne Schwester rufen. Das war schon nervig. Aber sonst war es ein nettes Verhältnis. War auch beim Sommerfest der Station im Garten einer Krankenschwester eingeladen. Wirklich was gelernt habe ich nicht. Die Schülerinnen die da waren aber auch nicht. War halt keine Zeit. Die Dauer des Praktikums finde ich zulange. Einen Einblick zu erhalten ist gut, aber den Bimbo spielen für 3 Monate

Rettungshase
05.08.2018, 17:56
Alternative Optionen zum "klassischen KPP":

Päd/Reha/Psychiatrie/Ausland
Vorher am besten das Merkblatt deiner (zukünftigen ?) Uni anschauen. Z.n.https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/Bildung/Ausbildung/Ausbildung-Arzt/Documents/LPA_Arzt_Krpflege_Merkblatt.pdf

erdbeertoertchen
05.08.2018, 18:01
Psychiatrie, allerdings wenn man das Fach wählt, weil man keine pflegerischen Tätigkeiten machen will, dann nicht die Gerontostation.

WackenDoc
05.08.2018, 18:17
Wird Psychiatrie überall problemlos anerkannt? Das wäre natürlich das beste.

erdbeertoertchen
05.08.2018, 18:46
Wird Psychiatrie überall problemlos anerkannt? Das wäre natürlich das beste.
Dies sollte man vorher abklären, und zumindest bei uns in der Kinder- und Jugendpsychiatrie nehmen keine Praktikanten.

Migole
05.08.2018, 18:59
Nach einem kleinen "Pflegetrauma" auf einer Geriatrie war ich auf einer Gyn, einer pädiatrischen Infektio und einer päd. Intensiv. Alle waren tausend mal besser als das erste. Dabei bin ich mir auch nicht zu schade für putzen u.ä. aber ich mag einfach keinen allzu engen (vor allem körperlichen) Kontakt zu fremden Menschen und ab und zu als Aushilfe ist das in Ordnung aber einen Monat am Stück war das schon massiv anstrengend.
Pädiatrie vor allem ist einfach ganz anders als die Erwachsenen Stationen. Oft deutlich besserer Stellenschlüssel, mehr Abwechslung und angenehmeres Arbeiten. In Köln und Bochum könnte ich dir auch ganz konkret was empfehlen.

Rettungshase
05.08.2018, 20:48
Ein pädiatrisches Praktikum ist auch spitze, um Berührungsängste mit Kindern als Patienten abzubauen.

belanglosigkeiten
05.08.2018, 21:53
Oder ans andere Ende des Lebens gehen: Palliativstation.

Da war ich für meinen ersten Monat, war nicht meine Idee. Ist unkonventionell und kann psychisch belastend sein, andererseits hat man - so sollte es zumindest sein - ein eng zusammenarbeitendes und gut aufgestelltes Team, das einen mitnimmt. Außerdem ist es unglaublich hilfreich, sich im Umgang mit Todkranken und ihren Angehörigen in diesem geschützten Bereich zu üben.

Weitere Vorteile:
- keine bis kaum Fahrten zu OP/Diagnostik/...
- wenige Patienten auf einmal
- keine Pflege "zwischen Tür und Angel"
- Angehörige i.d.R. viel mehr anwesend als auf anderen Stationen, sodass dauerndes Essenanreichen wegfällt (bei mir waren die Zimmer sogar richtige Appartments mit Küchenzeile und Esstisch)
- extreme Dankbarkeit von Patienten und befriedigender Arbeitsalltag

Im Nachhinein profitiere ich immernoch von dieser Zeit und den Lebensgeschichten, die mir dort begegnet sind. Möchte in diesem Bereich nicht arbeiten, aber ich habe trotzdem eine große Neugier für das Fach beibehalten. :)

GeckoGirl
06.08.2018, 10:36
Was bedeutet PG?

Pflegegruppe
= Station

GeckoGirl
06.08.2018, 10:38
Einige meiner Kommilitonen waren im Hospiz und fanden das super wertschätzend dort. Man bekommt nochmals einen anderen Blickwinkel auf das Sterben (+Leben).
:-)