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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hospitation - wie lange für Entscheidungsfindung?



clou9
16.08.2018, 17:04
Hallo!

Ich habe folgendes Problem:
Ich schwanke bei meinen Bewerbungen zwischen Neurologie und Psychiatrie, da mich beide Fächer interessieren.
Neurologie werde ich im PJ bald sehen, in Psychiatrie habe ich leider bisher keine Famulatur gemacht.

Daher wollte ich nach Abschluss des PJ ca. 1 Woche in der Psychiatrie hospitieren, um den Arbeitsalltag kennenzulernen.

Könnt Ihr (vllt. Assistenzärzte in der Psychiatrie) mir sagen, ob eine einwöchige Hospitation genügt, um zu sehen, ob das Fach einem liegt und man sich seine Weiterbildung zum Facharzt dort vorstellen kann?

Danke für die Tipps!

davo
16.08.2018, 17:26
Ich bin erst im 10. Semester, aber nachdem ich mich auch für ein paar Fächer interessiere, habe ich während des Studiums ebenfalls mehrere Hospitationen absolviert.

Eine Woche sollte IMHO reichen.

Außerdem kannst du dir für den Neuro-FA ja ein Jahr Psychiatrie anrechnen lassen (bzw. du musst sogar ein Jahr Psych oder KJP oder Psychosomatik machen), du könntest also auch einfach nach dem Studium mit Psych anfangen und dir so anschauen wie es dir gefällt.

rafiki
16.08.2018, 17:34
Hallo!
Könnt Ihr (vllt. Assistenzärzte in der Psychiatrie) mir sagen, ob eine einwöchige Hospitation genügt, um zu sehen, ob das Fach einem liegt und man sich seine Weiterbildung zum Facharzt dort vorstellen kann?


Nein, eine Woche Hospitation reicht mit Sicherheit dafür nicht aus.

WackenDoc
16.08.2018, 18:08
Versuch doch direkt noch im PJ ein paar Tage zu hospitieren?
Ansonsten- einfach anfangen, wenn dir das Fach gefällt. Die Hospitation ist eh nur eine kurze Momentaufnahme EINER Station. Es gibt so viele Möglichkeiten

SteffiChap
16.08.2018, 18:40
Oder du nimmst dir acht Jahre Zeit, gehst nach Rotenburg ins Agaplesion KH und machst dort den Doppelfacharzt :) .
Wenn ich in meiner Heimatstadt nicht so fest verwurzelt wäre, würde es mich da ganz klar hinziehen.

davo
16.08.2018, 18:46
Äh... und warum? Doppelfacharzt in acht Jahren kannst du in Deutschland in unzähligen Krankenhäusern machen :-))

SteffiChap
16.08.2018, 18:54
Weil es da, zumindest von außen, einen so wunderbar strukturierten Eindruck macht und alles auf die Erlangung des Doppelfacharztes ausgelegt ist. 😄 :D
Woanders müsste man alles selbst organisieren, Stellen suchen, Haus wechseln und dann sinds auch 9 Jahre, oder? 🤔
Na egal, Kernaussage sollte sein, dass man sich ja nicht zwingend festlegen muss, sondern durchaus beides machen kann. :)

davo
16.08.2018, 19:00
Es gibt in Deutschland unzählige Krankenhäuser, die sowohl für Psychiatrie als auch für Neurologie die volle WBB haben. Und nachdem man sich für Psychiatrie ein Jahr Neurologie und für Neurologie ein Jahr Psychiatrie anrechnen lassen kann, sind es in Summe dann eben "nur" acht Jahre :-p

SteffiChap
16.08.2018, 19:03
Menno davo :P
Aber danke, ich hatte da tatsächlich scheinbar eine eingeschränkte Sichtweise. Für mich käme die Kombi nämlich auch absolut in Frage. :)
Mal schauen, was mein Wahltertial in Kürze da noch verändert.

Relaxometrie
16.08.2018, 21:28
Weil es da, zumindest von außen, einen so wunderbar strukturierten Eindruck macht und alles auf die Erlangung des Doppelfacharztes ausgelegt ist.
Papier ist geduldig. Auf ihrer Homepage präsentieren sich alle Krankenhäuser als DAS Nonplusultra. Wenn auf der Homepage von "strukturierter Facharztausbildung" die Rede ist, ist das garantiert in 70% der Fälle gelogen. Dann ist nämlich zuuufällig gerade, wenn man dort anfängt zu arbeiten, die ein oder andere Rotation nicht möglich oder viele Kollegen sind krank/ im Urlaub/ in Elternzeit/ im Mutterschutz oder oder oder........

anignu
17.08.2018, 21:17
Wir sind letztens draufgekommen wieviele chirurgische Chefs in unserem Haus den Neuen den Common Trunc innerhalb der ersten zwei Jahre versprochen haben. Also mit Intensivrotation und Notaufnahmerotation. Es waren 7. Wobei die nun alle schon zwischen 1 und 9 Monaten im Haus sind und auf Intensiv nur jeweils einer kann... merkt ihr was? So rein rechnerisch?
Aber versprochen wurde viel!

belanglosigkeiten
19.08.2018, 14:24
Ich bin erst im 10. Semester, aber nachdem ich mich auch für ein paar Fächer interessiere, habe ich während des Studiums ebenfalls mehrere Hospitationen absolviert.
Kurz am Rande: In welchem Semester hast du das erste Mal hospitiert? :)

davo
19.08.2018, 20:34
Zwischen 3. und 4. Semester. In jenen Semesterferien hab ich sogar gleich zwei Hospitationen gemacht, eine bei einem niedergelassenen Neurologen und eine in der Erwachsenenpsychiatrie einer großen Fachklinik für Neurologie und Psychiatrie.

Fachlich sinnvoller waren natürlich die Hospitationen, die ich während des klinischen Studienabschnitts absolviert hab.

Aber einen ersten Einblick in den Arbeitsalltag bekommen kann man so auch schon während der Vorklinik. Und dadurch dass ich z.B. schon in "vielen" Psychiatrien hospitiert (und famuliert) habe, habe ich schon in vielerlei Hinsicht erlebt, wie unterschiedlich dasselbe Fach je nach "Klinikphilosophie", Personal, usw. sein kann. Fand ich schon alleine deshalb sehr lehrreich.

Außerdem kann man sich so mal ohne großen zeitlichen Aufwand auch Fächer anschauen von denen man im Studium wenig bis gar nichts mitbekommt. Wie z.B. Nuklearmedizin.