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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorschläge Prüfungsgegenstände beim impp



*milkakuh*
21.08.2018, 10:16
Gerade habe ich gesehen, dass man auf der Homepage des impp im Rahmen des Masterplans 2020 Vorschläge zu Prüfungsgegenständen machen kann. Eigentlich sollten möglichst viele von uns diese Möglichkeit nutzen, um unser Studium aktiv mitgestalten zu könnnen! Gerne könnt ihr auch hier diskutieren. Was würdet ihr euch (rückblickend) wünschen?

https://www.impp.de/internet/de/feedback-inhalte.html



Vorschläge Prüfungsgegenstände

Ein Ziel des Masterplans 2020 ist, klinische Bezüge früher und stärker in das Medizinstudium zu integrieren. Zusammen mit der studentischen Innovationsgruppe der bvmd haben wir eine Möglichkeit entwickelt, um Studierende intensiv in den Gestaltungsprozess einzubeziehen.
Wir wollen die positiv leistungssteuernde Kraft der Prüfungen für Ihren Lernprozess nutzen und Ihnen ermöglichen, auf Ihrer Meinung nach wichtige Prüfungsinhalte aufmerksam zu machen:

Was wäre ich gerne geprüft worden? / Was würde ich gerne geprüft werden?


Hier besteht die Möglichkeit, Themen, deren Kenntnisse während der ärztlichen Ausbildung/ärztlichen Tätigkeit weiterhelfen oder weitergeholfen hätten, die aber bisher kaum oder nicht geprüft werden, aufzuführen.

Bei Famulaturen, im PJ oder am Beginn der Weiterbildung haben Sie vielleicht festgestellt, dass es gut gewesen wäre, etwas zu wissen oder etwas zu können? Es fehlte Ihnen die Grundlage, um etwas zu verstehen? Dieses Wissen oder diese Fähigkeiten waren jedoch nie Gegenstand einer Prüfung und deshalb haben Sie es evtl. nicht so intensiv gelernt. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Beobachtungen rückmelden. Ihre Anregungen werden wir eingehend mit unseren Sachverständigen prüfen und in die aktuelle Diskussion zur Weiterentwicklung der Gegenstandskataloge aufnehmen. Die besten Anregungen werden wir aufgreifen und auf unseren Arbeitstreffen gemeinsam diskutieren.

*milkakuh*
21.08.2018, 10:27
Und passend dazu ein Interview vom MB mit der Direktorin des IMPP: https://www.marburger-bund.de/mbz/12-2018/nicht-mehr-nur-kreuzen-wie-examenspruefungen-bald-aussehen-koennten

Cliff100
21.08.2018, 16:30
mMn ziemlicher quatsch. Wir sollen Themen vorschlagen, die wir nicht geprüft wurden oder hätten mehr geprüft werden wollen? Alle Themen, an die ich da denke, werden doch nicht geprüft weil dann die Schwierigkeit des Examens zu gering wäre. Wo kämen wir denn hin, wenn man praxisrelevantes Globalwissen prüft anstatt einzelne Details. Die Problematik liegt doch ganz woanders, was in der Natur der Sache bei solchen Prüfungen ist.

Differenzialdiagnose
21.08.2018, 18:25
"klinische Bezüge früher und stärker in das Medizinstudium zu integrieren"

Vielleicht mal mehr typische Krankheiten prüfen als den hinterletzten Antikörper für irgendeinen abgefahrenen Karzinom-Typ, der endemisch in nepalesischen Bergdörfern bei eineiigen Zwillingen ist?

Und wenn die Leute die Standarddinger praktisch und theoretisch können, dann ist es halt so und man muss ja nix schwerer machen um irgendwelche Gauss-Verteilungen hinzukriegen..

davo
21.08.2018, 18:46
Ach komm... die meisten Fragen drehen sich doch eh um ganz normales Klinikwissen.

Miss_H
21.08.2018, 20:55
Ach komm... die meisten Fragen drehen sich doch eh um ganz normales Klinikwissen.
Ich glaube du hast einen ziemlich verzerrten Blickwinkel.

davo
21.08.2018, 21:50
Naja, ich fand diese Anti-IMPP-Stimmung die manche Leute verbreiten schon beim Physikum recht kindisch. Und auch einfach sachlich unangebracht. Der Prozentsatz wirklich abgefahrener Fragen ist doch recht gering. Auch die Bestehensquoten und die durchschnittlichen Ergebnisse zeigen ja, dass die IMPP-Fragen großteils kein Hexenwerk sind.

Trotzdem bin ich mir noch nicht sicher, was ich von den IMPP-Reformideen halten soll. Die M3-Ideen klingen mir etwas zu PR-mäßig. Da fände ich es sinnvoller wenn man den M2-Fokus etwas stärker in Richtung Therapie lenken würde. Derzeit drehen sich ja sehr viele Fragen um Pathophysiologie, Symptomkomplexe, usw., und die Therapie nimmt eigentlich nur einen erstaunlich geringen Teil ein.

Ich wäre auch dafür mehr aktives Wissen zu fordern und "neue" Ansätze bzgl. Prüfungsdurchführung in Erwägung zu ziehen. Zur Zeit ist es ja so dass man vorgefertigte Textbausteine bekommt und dann oft nur bestimmte Schlüsselwörter (wie "honigkrustenartig" :-p) wiedererkennen muss. In der Realität hingegen muss man zuerst einmal überhaupt realisieren, dass man sich eine bestimmte Körperregion näher anschauen sollte, oder dass man einen bestimmten Laborwert anfordern sollte.

Ein möglicher Ansatz: Die Prüfung findet am Computer statt, man bekommt (je nach Frage) eine lange, durchsuchbare Liste von anamnestischen Fragen, Körperregionen, Untersuchungstechniken, Laborwerten, o.ä. In der Frage erfährt man dann z.B., dass der Patient berichtet, wegen dieser und jener Probleme in die Praxis / in die Notaufnahme zu kommen, und dann heißt es z.B., dass man ankreuzen soll was jetzt die vier wichtigsten anamnestischen Fragen sind. Oder welche drei Körperregionen man unbedingt untersuchen sollte. Oder welche drei Untersuchungstechniken für die körperliche Untersuchung relevant wären. Oder welche fünf Laborwerte am wichtigsten zu bestimmen sind. So würde man das aktive Denken fördern, statt die Studenten darauf abzurichten nach irgendwelchen Schlüsselwörtern Ausschau zu halten, oder einfach mit den Referenzwerten alle angegebenen Laborwerte abzuklopfen.

Nessiemoo
23.08.2018, 17:45
Ja ich finde auch die Idee ziemlicher quatsch. Ich finde schon dass z.B Pharmakologie und insbesondere Wechselwirkungen zu wenig gelehrt und geprüft wurden...aber will jemand mehr über Pharmakologie und Wechselwirkungen geprüft werden? Nein. Ich stimme Davo schon indem zu, dass die meisten Fragen schon eher Basiswissen sind. Nur ist es Basiswisse über 37 Fächer.

Eine Idee wäre schon z.B Schwerpunkte setzen zu können, es könnte z.B ein Basisteil mit 200 Fragen geben und dann wählt man noch 5 oder 10 Fächer aus, die man dann abgefragt wird, weil alle 37 Fächer zu lernen ist anstrengend und das meiste wird man nie benutzen. Und dann hat man eben Fächer wie HNO oder Gyn oder Uro wo vielleicht drei Fragen

Mehr Therapie abzufragen ist halt schwierig, weil das ist auch im Berufsalltag häufig eine fachärztliche Entscheidung, die auf sehr viele verschiedene Faktoren basiert -Vorerkrankungen. Laborwerte, Medikation des Patienten. Da wird man gut die Fragen anfechten können.