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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 Frage A142 / B57 Risikofaktor



Unregistriert
23.08.2018, 09:17
Laut Dozent "bewirkt der Risikofaktor, dass bei einem Teil der Betroffenen die Krankheit entsteht." Für mich hört sich das nach einer deterministischen Aussage an auch wenn nicht alle Betroffenen die Krankheit bekommen. Ein probabilistischer Risikofaktor sollte meiner Ansicht nach nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Krankheit entsteht. Was denkt ihr darüber?

runningMan18
23.08.2018, 09:51
So sehe ich das auch. Hatte deswegen C genommen. Was hast du angekreuzt?

Unregistriert
23.08.2018, 10:02
Es ist aber von einem probabilistischen *kausalen* Zusammenhang die Rede. Dadurch muss es eine Ursache-Wirkung-Korrelation geben. Deterministisch wäre es nur wenn auf A in jedem Fall B folgen würde.

Unregistriert
23.08.2018, 10:16
Wäre es nicht eher ein Risikoindikator, wenn es das Krankheitsrisiko nur voraussagt? So hab ich mir das da zumindest gedacht.

Unregistriert
23.08.2018, 10:31
Aus Wikipedia:
"Der statistisch ermittelte Risikofaktor ist kein Beweis für einen tatsächlichen, verursachenden Zusammenhang zwischen Eigenschaft und Erkrankung, da er ein rein beschreibendes (deskriptives) Maß einer beobachteten Häufigkeit darstellt. Insofern vermag die Ermittlung von Risikofaktoren lediglich Hinweise auf eine mögliche Ursache einer Erkrankung (Ätiologie) zu geben. Er belegt oder erklärt sie jedoch nicht."
Wenn man für diese Aussage nun noch eine Quelle in der Fachliteratur findet, ist die Dozentenlösung falsch bzw. die Frage anfechbar (falls das IMPP es genauso sieht)

Unregistriert
23.08.2018, 10:56
Es gibt außerdem einen Unterschied zwischen Risikofaktor und Risikoindikator. Beim Risikofaktor liegt in der Tat eine kausale Beziehung zu der Entstehung einer Krankheit vor, beim Risikoindikator hingegen nicht. Also ist B die passendere Antwort. Amboss schreibt dazu "Risikoindikator: Variablen, die auf eine Erkrankung hinweisen. Sie werden in der Epidemiologie rein deskriptiv festgestellt und zeigen anders als Risikofaktoren keinen kausalen Zusammenhang."

Unregistriert
23.08.2018, 10:57
Die Dozentenlösung verwechselt Korrelation und Kausalität.

Zamany
23.08.2018, 12:45
In der Aufgabenstellung steht ja sogar, dass ein Risikofaktor selten deterministisch ist. Wie denn auch? Dann müsste ja bewiesen sein, dass die Krankheit ausschließlich auf Grund des Risikofaktors entstanden ist und keine anderen Faktoren eine Rolle gespielt haben. Das zu beweisen ist unmöglich und somit auch die Lösung B meiner Meinung nach nicht die Richtige. Wenn der Risikofaktor die Krankheitsentstehtung ursächlich bewirkt müssten außerdem 100% derer, die den Risikofaktor haben auch erkrankt sein. Entweder es handelt sich hier um einen Fehler des Medilearn-Dozenten oder diese Aufgabe muss aus der Wertung heraus genommen werden.

Einhornzuechterin
23.08.2018, 12:51
Die Frage ist mit C eindeutig richtig beantwortbar, Medi-Learn liegt hier falsch.

albo_ffm
23.08.2018, 13:15
Lungenkrebs ist kausal u.a. auf inhalativen Tabakkonsum zurückzuführen. Das heißt nicht, dass jeder Raucher Lungenkrebs bekommen muss und auch nicht, dass jeder Lungenkrebs durch das Rauchen verursacht ist. Dennoch besteht eine Kausalität.

albo_ffm
23.08.2018, 13:21
Eine bloße Korrelation besteht zB zwischen Bewegungsmangel und Arteriosklerose. Der Bewegungsmangel ist nicht ursächlich sondern er ist über den assoziierten Faktor Übergewicht mit dem Auftreten von Arteriosklerose assoziiert.

Zamany
23.08.2018, 13:50
Da stimme ich dir zu! Allerdings war hier nach dem probalistischen, kausalen Risikofaktor gefragt.
Wenn dafür wirklich Antwort B korrekt ist, wie hätte denn dann die Antwort für einen deterministischen, klausalen Risikofaktor aussehen sollen?

davo
23.08.2018, 13:52
Probabilistisch: wenn A, dann manchmal B.

Deterministisch: wenn A, dann immer B.

Ohne die Frage zu kennen klingt "bei einem Teil der Betroffenen" also sehr stark nach probabilistisch ;-)

albo_ffm
23.08.2018, 13:58
Probabilistisch: wenn A, dann manchmal B.

Deterministisch: wenn A, dann immer B.

Ohne die Frage zu kennen klingt "bei einem Teil der Betroffenen" also sehr stark nach probabilistisch ;-)

Sehr sehr stark!