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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A 24 Frage zur Titration von Acetylsalicylsäure



JonnyBanana69
24.08.2018, 14:47
Hallo liebe Medis,

was mich an Dozentenantwort A wundert, ist, dass der Umschlagpunkt erst bei 20 ml zugegebener Base erfolgt. ASS ist doch eine schwache Säure und da die Konzentrationen von ASS und NaOH gleich sind müsste der Umschlagpunkt meines Erachtens doch früher stattfinden?!

Grüße

albo_ffm
24.08.2018, 15:15
Das müsste Frage A25 sein, nicht 24.

Und pKs von 3,5 bedeutet, dass es eine starke Säure ist. Ergo müsste A korrekt sein.

digi-argentini
24.08.2018, 16:09
Säurestärke: Die Stärke einer Säure ist über die Vollständigkeit ihrer Protonenabgabe (= Dissoziation) definiert.
Maßzahl: Gleichgewichtskonstante KS des Massenwirkungsgesetzes für die Deprotonierungsreaktion der Säure
Berechnung (z.B. für Salzsäure): KS = ([H3O+] × [Cl−]) / [HCl]
KS > 1: Starke Säure
KS < 1: Schwache Säure
pKs = -log Ks <=> Ks 0 10^(-pKa)
pKs (ASS) = 3,5 => Ks (ASS) = 10^(-3,5) <1 und daher ist ASS keine starke Säure

digi-argentini
24.08.2018, 16:11
Kurze korrektur, da ich mich vertippt hatte


Säurestärke: Die Stärke einer Säure ist über die Vollständigkeit ihrer Protonenabgabe (= Dissoziation) definiert.
Maßzahl: Gleichgewichtskonstante KS des Massenwirkungsgesetzes für die Deprotonierungsreaktion der Säure
Berechnung (z.B. für Salzsäure): KS = ([H3O+] × [Cl−]) / [HCl]
KS > 1: Starke Säure
KS < 1: Schwache Säure
pKs = -log Ks <=> Ks = 10^(-pKs)
pKs (ASS) = 3,5 => Ks (ASS) = 10^(-3,5) <1 und daher ist ASS keine starke Säure

albo_ffm
24.08.2018, 16:59
In der Literatur erfolgen mehrere Abstufungen zwischen stark und schwach. Laut Zeeck beginnen etwa die schwachen Säuren bei pKs > 4,8. Es ist bei einem pKs von 3,5 davon auszugehen, dass es sich eher wie eine starke als eine schwache Säure verhält.

digi-argentini
24.08.2018, 17:27
In der Literatur erfolgen mehrere Abstufungen zwischen stark und schwach. Laut Zeeck beginnen etwa die schwachen Säuren bei pKs > 4,8. Es ist bei einem pKs von 3,5 davon auszugehen, dass es sich eher wie eine starke als eine schwache Säure verhält.

demzufolge wären dann:

- Essigsäure pKa= 4,75
- Miclhsäure pKs= 3,9
- B-Hydroxybuttersäure pKs= 3,39
- Acetacetat pKs= 3,58
- Brenztraubensäure pKs= 2,5

alles starke Säuren, was in keinster Weise plausibel ist.

ich würde da einem Standardwerk wie z.B Löffler 9. Auflage (Tab. 1.2 Seite 10) jederzeit mehr Glauben schenken, als dem Kurzlehrbuch "Chemie für Mediziner".
Alternativ tut es auch ein Chemie Standardwerk wie "Harris - Quantitave analytical chemistry" 8th edition Kapitel 8.3 + Appendix G: Acid dissociation constants.

beyerle
24.08.2018, 17:31
Stimme dem auch zu, ASS ist defintitv keine starke Säure! Haben wir auch so gelernt. Für mich hat deswegen auch C deutlich mehr Sinn gemacht als A.

albo_ffm
24.08.2018, 17:32
Löffler/Petrides, 8. Aufl. S.15: "...mittelstarke Säuren besitzen Säurekonstanten zwischen 10 ^–1 und 10 ^–5..."

albo_ffm
24.08.2018, 17:35
demzufolge wären dann:

- Essigsäure pKa= 4,75
- Miclhsäure pKs= 3,9
- B-Hydroxybuttersäure pKs= 3,39
- Acetacetat pKs= 3,58
- Brenztraubensäure pKs= 2,5

alles starke Säuren, was in keinster Weise plausibel ist.

ich würde da einem Standardwerk wie z.B Löffler 9. Auflage (Tab. 1.2 Seite 10) jederzeit mehr Glauben schenken, als dem Kurzlehrbuch "Chemie für Mediziner".
Alternativ tut es auch ein Chemie Standardwerk wie "Harris - Quantitave analytical chemistry" 8th edition Kapitel 8.3 + Appendix G: Acid dissociation constants.

Nein, da eben gesagt wird, dass es keine schwach-stark-Dichotomie ist, sondern mehrere Abstufungen existieren.

beyerle
24.08.2018, 17:43
Gut, aber dann lässt sich dennoch festhalten, dass NaOH einen stärkeren Basenpartner in Relation zu einer mittelstarken ASS darstellt. Demnach lässt sich daraus folgern, dass der Umschlagpunkt unter 20ml sein muss. Die Wahrheit liegt vermutlich zwischen den beiden Antworten, jedenfalls nicht eindeutig bei A.

digi-argentini
24.08.2018, 17:50
Nein, da eben gesagt wird, dass es keine schwach-stark-Dichotomie ist, sondern mehrere Abstufungen existieren.


in der Aufgabe ist folgendes gegeben: [ASS] = 0,1 mol/L

Szenario 1: ASS = Starke Säure

Daraus ergibt sich für den pH dieser Lösung: -lg[ASS] = -lg[0,1] = 1


Szenario 2: ASS = schwache Säure:

Daraus ergibt sich für den pH dieser Lösung: ½ (pKS – lg[ASS]) = 2,25



Auf welchem Graph A-E findest Du bitte einen Anfangs pH von 1?

Anfangs pH von 2,25 finde ich am ehesten auf Graph A

Daher wird wohl A die richtige Antwort sein, was du ja soweit ich verstehe denkst. Nur ist ASS keine starke Säure

digi-argentini
24.08.2018, 17:51
Löffler/Petrides, 8. Aufl. S.15: "...mittelstarke Säuren besitzen Säurekonstanten zwischen 10 ^–1 und 10 ^–5..."

Du brauchst dem IMPP gar nicht mit 8. Auflage kommen, die akzeptieren imme nur die letze Auflage. steht auf der homepage.

Veritas
24.08.2018, 18:40
Der Umschlagspunkt ist auch bei einer schwachen Säure bei genau der angegebener Zahl: Es werden x Säureteilchen mit x Basenteilchen neutralisiert. Dabei spielt es keine Rolle wie stark die Säure ist. Nur der Äquivalentspunkt liegt nicht bei pH 7, sondern bei einer schwachen Säure im alkalischen Bereich (das Salz einer schwachen Säure ist eine Base).