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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ungleiche Behandlung von Kollegen



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Biene88
06.10.2018, 08:37
Guten Tag :-) wollte mal fragen, wie es bei euch in den Abteilungen mit der Einteilung in beliebte Rotationen (Funktion etc) geregelt ist. Mir und einer Kollegin ist aufgefallen, dass bestimmte Kollegen doch recht häufig bevorzugt werden und andere schnell mal als ,,Lückenstopfer‘‘ auch für Dienste etc eingesetzt werden. Würdet ihr sowas direkt ansprechen? Mich betrifft es nämlich im gewissen Maß grad selbst. Bin jetzt ins 5. WBJ gekommen (Kardio) und würde mich sonst nach anderweitigen Optionen umschauen, in denen die Schmankerl nicht nach Sympathie mit gewissen Oberärzten verteilt werden ;-)

freak1
06.10.2018, 08:40
Das ist glaube ich an vielen Häusern so. An Unis auch gerne davon abhängig mit wem du forscht.

Espressa
06.10.2018, 09:49
Ich fürchte auch, dass man leider nicht auf komplette Gleichstellung pochen kann. Spätestens wenn etwas nicht mehr absolut notwendiger Weiterbildungsinhalt ist, wird es nur einigen auserwählten geboten.

agouti_lilac
06.10.2018, 10:09
Ich würde das ansprechen. Manchmal brauchen die Leute einen Spiegel vorgehalten, damit es ihnen bewusst wird. Also darauf hinweisen, dass die ungleiche Verteilung auffällt. Viel Erfolg! :-)

flopipop
06.10.2018, 10:27
tja hübsche menschen habens oft einfacher im leben...vor allem bei alternden oä

Biene88
06.10.2018, 11:34
Also die besagten bevorzugten Kollegen sind in meinem Fall männlich ;-) sagt vllt eher noch was über Networking unter Männern und nach wie vor bestehende Geschlechterrollen aus.

pottmed
06.10.2018, 11:50
Meiner Erfahrung nach ist das in vielen internistischen Kliniken durchaus usus und v.a. in der Kardio existent, Kathetern lernen meistens wirklich nur auserwählte. Das hängt oft von persönlicher Sympathie, Aussehen, Geschlecht oder, wie oben schon erwähnt, von der Publikationsliste ab. Traurig aber wahr.
Die einzige Abhilfe könnte sein, die Thematik wirklich direkt anzusprechen. Ob es was bringt, wage ich aber stark zu bezweifeln.

Biene88
06.10.2018, 12:21
Also bleibt mir wohl im
Prinzip nichts anderes übrig, als zur Not im FZA fleißig für die FA-Quali zu sammeln, die Zähne zusammen zu beißen und als FA mit neuem Verhandlungsstandpunkt das Gespräch zu suchen. Ich liebe meinen Beruf sehr, merke aber immer mehr, dsss das Arbeitsumfeld in der Klinik bzw die gängige Personalführung nichts für mich ist.

pottmed
06.10.2018, 12:45
Bevor ich in meinem Frei Funktion machen würde, würde ich die Klinik wechseln.

Wir haben auch einen Kollegen, der immer nach seinen Nächten eifrig TEEs macht, das führt dazu, dass das von allen anderen Kollegen genauso erwartet wird und derjenige, trotz maximalen Einsatz, nicht belohnt wird.

Biene88
06.10.2018, 12:58
Klar, aber in der neuen Klinik fängt man ja wieder in der Hackordnung ganz unten bzw von vorne an. Zumindest in den Großstädten scheint es den entsprechenden Vorgesetzten fast Wurst ob man geht oder nicht. Ich mach ja trotz Weiterbildungsstand nichts anderes (Stationsarbeit, ZNA) als jemand im 1-2 WBJ. Mit dem einzigen Unterschied vllt, dass ich das meiste selbst entscheide und eig nie den Hintergrund anrufe.
Da wäre es auch schön, mal ne Wertschätzung zu bekommen, nach dem Motto: ,,wenn Sie Dienst haben, kann ich schlafen‘‘ oder ähnlich. Vllt hab ich auch einfach zu idealistische/hohe Erwartungen.

pottmed
06.10.2018, 13:32
Nein, diese Erwartungen haben viele, auch ich, aber leider befinden sich in Führungspositionen, v.a. bei Chefärzten häufig Personen, die von Personalführung wenig bis keine Ahnung haben.
Da zählen Titel und Publikationen, exzellente Kliniker oder charismatische Führungspersönlichkeiten sind da eher selten vertreten.

Feuerblick
06.10.2018, 13:56
Ansprechen, auf die Tatsache hinweisen, dass manche Dinge Teil der Weiterbildung sind, auf den Tisch hauen. Passivität und das Opfern der eigenen Freizeit helfen da überhaupt nicht. Fordere ein, was dir zusteht!

freak1
06.10.2018, 14:31
Gerade bei den Kardiologen bin ich gespannt was in den nächsten Jahren mit den Katheterzahlen passiert. Stichwort CT-Koronarangiographie und Ausschluss KHK.

FirebirdUSA
06.10.2018, 18:13
Gerade bei den Kardiologen bin ich gespannt was in den nächsten Jahren mit den Katheterzahlen passiert. Stichwort CT-Koronarangiographie und Ausschluss KHK.
Die werden durch periphere Interventionen ersetzt die bisher die Radiologie gemacht hat oder die THG

freak1
06.10.2018, 18:22
Versuchen werden das einige mit Sicherheit, ich bezweifle aber das sie damit in der Breite durchkommen. Spätestens wenn in den ersten Kunstfehlerprozessen interventionelle Radiologen und GCH als Gutachter sitzen wird's ungemütlich. Wäre ja bei kardialen Interventionen umgekehrt genauso. Von Neurointerventionen ganz zu schweigen.

kut66
06.10.2018, 23:20
Bevor ich in meinem Frei Funktion machen würde, würde ich die Klinik wechseln.
.....

Vorallem ist dein Tun in dem Moment doch auch nicht richtig versichert

Pflaume
07.10.2018, 00:05
Versuchen werden das einige mit Sicherheit, ich bezweifle aber das sie damit in der Breite durchkommen. Spätestens wenn in den ersten Kunstfehlerprozessen interventionelle Radiologen und GCH als Gutachter sitzen wird's ungemütlich. Wäre ja bei kardialen Interventionen umgekehrt genauso. Von Neurointerventionen ganz zu schweigen.

In einem Kunstfehlerprozess gegen einen Kardiologen, der einer fehlerhaften peripheren Gefäß-Intervention beschuldigt wird, wird als Sachverständiger ein Kardiologe oder maximal ein Angiologe sitzen, aber aller Wahrscheinlichkeit kein Radiologe (und wenn doch, dann nicht als Haupt-Gutachter). Ähnliches habe ich als jemand, der eine Zeitlang mit der Vorbereitung der Kunstfehlerprozesse betraut war, oft genug erlebt. Praktisch immer wird der Sachverständige aus der Fachrichtung kommen, die der Beschuldigte hat; sofern es mehrere Sachverständige gibt, richtet sich der Richter am Ende nach demjenigen, der der Fachrichtung des Beschuldigten am nächsten steht. Das ist meiner Erfahrung nach sogar dann der Fall, wenn sich z.B. ein Internist entschieden hat, ein eher chirurgisches Krankheitsbild selbst zu behandeln. Abgesehen davon sind Schadensersatzansprüche bei angeblich fehlerhaften Gefäßinterventionen meiner Erfahrung nach sowieso äußerst schwer durchzusetzen. Das wird sich nur ändern, wenn Spahn und Konsorten tatsächlich entsprechende Gesetzesänderungen durchdrücken.

Anne1970
07.10.2018, 06:26
E@TE: Dienst-Einsprung-Listen bringen Transparenz und Erkenntnisgewinn- und hoffentlich Veränderung.

LasseReinböng
07.10.2018, 10:04
Klar, aber in der neuen Klinik fängt man ja wieder in der Hackordnung ganz unten bzw von vorne an. Zumindest in den Großstädten scheint es den entsprechenden Vorgesetzten fast Wurst ob man geht oder nicht. Ich mach ja trotz Weiterbildungsstand nichts anderes (Stationsarbeit, ZNA) als jemand im 1-2 WBJ. Mit dem einzigen Unterschied vllt, dass ich das meiste selbst entscheide und eig nie den Hintergrund anrufe.
Da wäre es auch schön, mal ne Wertschätzung zu bekommen, nach dem Motto: ,,wenn Sie Dienst haben, kann ich schlafen‘‘ oder ähnlich. Vllt hab ich auch einfach zu idealistische/hohe Erwartungen.

Mal aus Neugier - für welche Rotationen muß man denn als WBA bei Euch kämpfen ?

fallenangel30487
07.10.2018, 11:37
Bei uns gibt es einen festen Rotationsplan, den alle einmal komplett durchlaufen. Es gibt eine feste Reihenfolge für die Rotation in die ZNA, ITS oder die Funktion. Die einzigen die davon ein bisschen herausgenommen sind, sind die mit ener Teilzeitstelle, weil da manche Rotationen einfach nicht möglich sind zumind. nicht so wie es im Plan vorgesehen ist. Die werden oft als Springer eingesetzt, was aber von Anfang an den Leuten auch gesagt wird. Ich finde das mit dem Plan ziemlich gut, weil man weiß wo man als nächstes hinkommt und es nicht abhängig von irgendwelche Sympathien der Oberärzte oder Chefs ist.