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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eingruppierung bei Fachrichtungswechsel



nickl
07.10.2018, 20:21
Hallo ihr Lieben,

ich strebe einen Fachrichtungswechsel an und bisher 3 Jahre als Ärztin gearbeitet (davon 2 Klinik, 1 Jahr Studienzentrum, was allerdings nicht als Weiterbildungszeit zählt). Wie erfolgt dann die Eingruppierung? 3. oder direkt 4 Jahr?

Die Threads, die ich dazu gefunden habe, sind schon ein paar Jahre alt und der Tarifvertrag schreibt leider nichts Genaues zur Eingruppierung. Vielleicht kann mir jemand von euch einen Tipp geben?

Viele Grüße und Danke,
Nickl

vanilleeis
07.10.2018, 20:25
4. Jahr

Espressa
07.10.2018, 21:30
Wie ist es eigentlich wenn man in Teilzeit arbeitet? Verlängern sich dann die Zeiten ehe man hochgruppiert wird?

Muriel
07.10.2018, 21:35
Nein, da wird mit Berufsjahren, nicht Weiterbildungsjahren gemessen.

nickl
07.10.2018, 22:46
Gibt es dazu etwas Schriftliches? Oder liegt das im Ermessen der Klinik?

anignu
07.10.2018, 22:52
Das Schriftliche dazu steht im Tarifvertrag. z.B. TVÄ-VKA §15 und §16.

Studienzentrum könnte halt sein, dass die diskutieren ob das ärztliche Tätigkeiten waren. Braucht man dafür eine Approbation? Arbeitet man an Patienten? Hätte es ein Biologe auch machen können? Sowas sind halt Argumente für/gegen Anrechnungszeiten.

Pflaume
07.10.2018, 22:56
In den üblichen Tarifverträgen sind entsprechende Formulierungen. Im TVÄ/VKA zum Beispiel in §19 Absatz 1 a)

Stufe 4: nach dreijähriger ärztlicher Tätigkeit

Wenn kein Tarifvertrag angewandt wird, liegt es natürlich im Ermessen der Klinik, was sie dir zahlen. Ich kenne eine Klinik, die es sich leistet, grundsätzlich jedem Assistenzarzt - unabhängig von der Vorerfahrung - ein Anfängergehalt anzubieten. Die wollen einfach nur möglichst billige Ärzte, ob die was taugen, ist ihnen egal. Kann man machen.

Abgesehen davon kommt es natürlich immer mal vor, dass auch tarifgebundene Kliniken versuchen, einen in Entgeltstufe 1 einzustufen. Gerade in einem Fall wie deinem (Fachrichtungswechsel, 1 Jahr Studienzentrum) würde ich dazu raten, sich die Entgeltstufe im voraus schriftlich zusagen zu lassen. Wenn nicht im Arbeitsvertrag, dann doch zumindest im Anschreiben. Erspart einem möglicherweise hinterher Diskussionen. Mir hat man auch schon mal versucht, weniger als die vorgesehene Stufe zu bezahlen. Habe die Anstellung abgelehnt und daraufhin unverzüglich ein korrektes Angebot erhalten. Aber man versucht es halt mal...

nickl
08.10.2018, 05:48
Das Schriftliche dazu steht im Tarifvertrag. z.B. TVÄ-VKA §15 und §16.

Studienzentrum könnte halt sein, dass die diskutieren ob das ärztliche Tätigkeiten waren. Braucht man dafür eine Approbation? Arbeitet man an Patienten? Hätte es ein Biologe auch machen können? Sowas sind halt Argumente für/gegen Anrechnungszeiten.

Der Job im Studienzentrum war am Patienten und konnte nur durch einen Arzt erfolgen.

nickl
08.10.2018, 05:50
Hallo Pflaume,

Danke für deine Nachricht. Von wem lasse ich mir das nach dem Bewerbungsgespräch zusagen? oder direkt mit dem Chef sprechen? Der ist ja letztendlich auch nur Angestellter in Haus...

Feuerblick
08.10.2018, 06:11
Logischerweise vom Chef und der Personalabteilung. Dem Chef einfach im Gespräch mitteilen, dass die Personalabteilung dir das schriftlich zusichern oder in den Arbeitsvertrag schreiben soll und dass du andernfalls den Vertrag nicht unterschreibst. :-nix

Pflaume
08.10.2018, 09:32
Wie Feuerblick sagt. Üblicherweise hat man ja Vorstellungsgespräch beim Chef, manchmal ist da auch schon jemand von der Personalabteilung dabei. Irgendwo in dem Rahmen spricht man ja auch über Geld. Anschließend muß man nur noch der Personalabteilung sagen, dass sie einem die Einstufung doch bitte schriftlich vorab bestätigen sollen. Wenn man den Arbeitsvertrag zugeschickt bekommt, ist da normalerweise ja ein Anschreiben dabei. Mindestens da müssten sie es ohne weiteres reinschreiben können. Bei mir stand es teilweise auch direkt im Arbeitsvertrag drin, inklusive Datum, wann die nächsthöhere Stufe erreicht wird.

nickl
08.10.2018, 11:42
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. In meinen Vorstellungsgesprächen saß damals nie jemand aus der Personalabteilung dabei (insgesamt 2 Gespräche), deswegen hab ich gefragt. Lag vielleicht daran, dass ich damals Anfänger war...
Aber das hat mir sehr geholfen! Vielen Dank!

anignu
08.10.2018, 22:24
Ich hatte genau das gleiche Problem bisher zweimal. Ich hab das aber weder im Vorstellungsgespräch erwähnt noch mit meinem Chef besprochen. Wieso auch? Ich hatte mit meiner Bewerbung einen Lebenslauf abgegeben in dem alle meine ärztlichen Tätigkeiten aufgelistet waren (auch die die nicht in einer Klinik waren). Insofern gab es von meiner Seite keinen Grund das explizit anzusprechen. Ich mein dafür gibt es ja den Tarifvertrag damit eben genau nicht jedes Detail besprochen werden muss. In beiden Fällen hab ich nach Arbeitsbeginn der Personalabteilung mitgeteilt, dass ich falsch eingestuft wurde und es wurde geändert. Meine Chefs hat das nie interessiert.

nickl
09.10.2018, 12:06
Ich hatte genau das gleiche Problem bisher zweimal. Ich hab das aber weder im Vorstellungsgespräch erwähnt noch mit meinem Chef besprochen. Wieso auch? Ich hatte mit meiner Bewerbung einen Lebenslauf abgegeben in dem alle meine ärztlichen Tätigkeiten aufgelistet waren (auch die die nicht in einer Klinik waren). Insofern gab es von meiner Seite keinen Grund das explizit anzusprechen. Ich mein dafür gibt es ja den Tarifvertrag damit eben genau nicht jedes Detail besprochen werden muss. In beiden Fällen hab ich nach Arbeitsbeginn der Personalabteilung mitgeteilt, dass ich falsch eingestuft wurde und es wurde geändert. Meine Chefs hat das nie interessiert.

Hallo Anignu,
ja, dein Vorgehen erscheint mir auch am sinnvollsten, letztendlich ist der Chef nicht für Vertragsdetails verantworlich...Ich würde einfach aktiv werden, nachdem ich den Arbeitsvertrag zugeschickt bekommen hab...

anignu
09.10.2018, 21:18
Wie gesagt, ich hab nicht mal das gemacht. Im Arbeitsvertrag bei mir ja drin, dass sie sich an den TVÄ-VKA halten. Also hab ich nach der ersten Abrechnung darauf hingewiesen, dass sie es falsch gemacht hatten.

nickl
10.10.2018, 06:29
@anignu: Ok, gut zu wissen, dann werde ich es vorerst nicht ansprechen, wenn es so eindeutig ist. In älteren Beiträge hier gibt es zum Teil Assistenten, die wieder auf Stufe 1 zurück gestuft wurden bei FA-Wechsel trotz FA-Reife in einem anderen Fach, deswegen kam ich ins Grübeln. Und in noch einem anderen Beitrag steht, dass jedes Haus anders entscheidet...

Nilani
13.10.2018, 10:55
Ich wechsel jetzt an die 4. Klinik, dabei war auch ein Fachrichtungswechsel. Bisher hat Übernahme der Jahre immer gut und automatisch geklappt. Beim letzten Bewerbungsgespräch im August haben tatsächlich Personaler und Chef das angesprochen und mich sogar jetzt schon 5 Monate vorher in die höhere (und vorerst höchste) Stufe eingestuft. Habs im Arbeitsvertrag, der von der Zentrale in Oldenburg kam, überprüft und es wurde so übernommen, wie beim Gespräch vereinbart.