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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A27/B8 - Angio-MRT, Pat. mit Niereninsuffizienz und Herzschrittmacher



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Unregistriert
10.10.2018, 15:25
Die Frage war welche unerwünschten Nebenwirkungen bedachten werden müssen beim MRT.
Es gibt diverse Herzschrittmacher auf dem Markt, welche schon seit geraumer Zeit MRT-fähig sind. Teilweise bis zu 3 Tesla; sie Medtronic:http://www.medtronic.com/de-de/fachkreise/produkte/rhythmologie-elektrophysiologie/mrt-surescan.html
Auch die Hüftimplantate sind seit Jahren dafür bekannt, sich nicht so stark zu erhitzen. Lediglich externe Fixateure habe die Tendenz. Siehe Pubmed.
Es wird zwar explizit von einer moderaten Niereninsuffizienz geredet, allerdings kann selbst dann das KM kumulieren bzw. zu einer Verschlechterung führen.
Dadurch, dass wir zudem eine PAVK untersuchen, befindet sich der Oberkörper des Patienten nicht zwangsläufig im Gradientenfeld und somit nicht im Hauptmagnetfeld.
Somit bin ich der Meinung, dass B die gesuchte Antwort ist. Über konstruktive Antworten (mit Quelle) freue ich mich

Unregistriert
10.10.2018, 15:37
Ohne Quelle, aber trotzdem:
Wenn du den Patienten ins MRT schiebst, ohne dich vorher vergewissert zu haben, dass der Schrittmacher MRT tauglich ist, hast du im schlimmsten Falle ein größeres Problem als die moderate Niereninsuffizienz...

Unregistriert
10.10.2018, 15:40
Gadolinium kann doch eine Nierenfirbose auslösen, wohingegen der Schrittmacher (neueres Modell) in den MRT-Modus geschaltet werden kann und nicht mehr stören sollte. Wenn wir nicht von neueren Modellen ausgehen könnte es sich auch um eine 30-40 Jahre alte Hüft-TEP mit einer Metall-Metall Gleitpaarung handeln, dann wäre auch noch E richtig.... habt ihr da Ideen?

Unregistriert
10.10.2018, 15:40
Müsste bei der Frage nach den UAW nicht auch die Antwort "Nierenfunktionseinschränkung durch Kontrastmittelgabe beachten" richtig sein?

theophilus
10.10.2018, 15:44
Darauf habe ich auch gesetzt - gerade, weil das Thema in den radiologischen Fachgesellschaften derzeit im Gespräch ist.

Unregistriert
10.10.2018, 15:45
http://www.medtronic.com/de-de/fachkreise/produkte/rhythmologie-elektrophysiologie/mrt-surescan.html hier der Link zu einem der größten Hersteller für Herzschrittmacher. Die sind alle MRT fähig, sogar bis 3 Tesla.
Ich denke, da das Ding nur 2 Jahre alt ist und man auch eine pAVK untersucht, also den Thorax vom Gradientenfeld rauslassen könnte, ist das nicht die gesuchte Antwort.
Prothesen erhitzen sich schon seit Jahren nicht mehr.
Bleibt nur die Niereninsuffizienz.

black_night
10.10.2018, 15:47
Nein es geht hier um MR Kontrastmittel (also Gadolinium) und das schädigt die Nieren nicht bei moderater Nierenfunktionseinschränkung. Erst bei sehr stark eingeschränkter Nierenfunktion (je nach Literatur GFR < 15 - 30 kann es zu einer Nephrogenen Systematischen Fibrose kommen.

Unregistriert
10.10.2018, 15:48
Laut Fachinfo zu Magnegita sind Fälle von NSF nur bei GFR <30 bekannt. Bei mäßiger NI (=GFR 30-59) soll Gadolinium nur unter Vorsicht angewandt werden, Fälle von NSF sind nicht bekannt.
@Herzschrittmacher: selbst in o.g. Fachinfo wird vor Herzschrittmachern in MRTs gewarnt ^^

*milkakuh*
10.10.2018, 15:50
Die neueren Herzschrittmacher sind aber doch eigentlich alle MRT-geeignet oder verwechsel ich das jetzt mit den Defibrillatoren? Dachte halt, weil der den ja auch nocht so lange drin hat, dass das bestimmt ein neuer ist, dem das MRT nichts ausmacht. :-))

Unregistriert
10.10.2018, 15:54
"Bei mäßiger NI (=GFR 30-59) soll Gadolinium nur unter Vorsicht angewandt werden" Genau! Deshalb müsste die Antwort genauso wie die Antwort mit Herschrittmacher eigentlich richtig sein..

Piso
10.10.2018, 15:55
Hierher eine Studie über Herzschrittmacher im Mrt. Fazit: sogar mit alten unter bestimmten Voraussetzungen möglich
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73346/Studie-Standard-MRT-fuer-Patienten-mit-Herzschrittmacher-ICD-sicher

Unregistriert
10.10.2018, 15:59
https://medicalforum.ch/de/resource/jf/journal/file/view/article/smf/de/smf.2008.06412/2008-07-309.pdf/

Gadolinium hat bei niedriger eGFR ein Erhöhtes Risiko für NSF..

Und wenn alte Schrittmacher nicht ins MRT dürfen, dann könnte man auch von einer alten Hüft-TEP mit Metall-Metall Gleitpaarung ausgehen...

Unregistriert
10.10.2018, 16:00
Laut aktueller Dualen Reihe Radiologie: Herzschrittmacher als absolute KI und zum Kontrastmittel bei Angio-MRT steht da folgendes: "Eine besondere Sequenz wird in der MR-Angiografie zur Erzeugung von Gefäßbildern ohne Kontrastmittel eingesetzt. In der als „time of flight “ (TOF) bezeichneten GE-Sequenz werden die Protonen des untersuchten Volumens in so kurzen Zeitabständen angeregt, dass sie nicht genügend Zeit zur Relaxation haben. Das stationäre Gewebe des Untersuchungsvolumens sendet folglich nur ein geringes Signal. Dagegen senden die Protonen, die mit dem Blut in das Untersuchungsvolumen einströmen und noch keine Voranregung erfahren haben, ein starkes Signal. Daraus ergibt sich ein signal- und kontrastarmes Einzelbild mit leuchtenden Gefäßquerschnitten. Aus der Summe der Einzelbilder eines Untersuchungsvolumens kann man über eine Maximum-intensity-Projektion (MIP) ein angiografieähnliches Gefäßbild berechnen."; der Gute bekommt also gar kein Kontrastmittel...

Norina94
10.10.2018, 16:00
Bei der NSF handelt es sich aber gar nicht um eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion, sondern um eine nephrogene Sklerose mit einer ähnlichen Klinik wie bei der Sklerodermie

Unregistriert
10.10.2018, 16:01
bei der Dualen Reihe Radiologie (aktuellste Auflage) steht der Herzschrittmacher als absolute KI; zum Thema Kontrastmittel steht dort: "Eine besondere Sequenz wird in der MR-Angiografie zur Erzeugung von Gefäßbildern ohne Kontrastmittel eingesetzt. In der als „time of flight “ (TOF) bezeichneten GE-Sequenz werden die Protonen des untersuchten Volumens in so kurzen Zeitabständen angeregt, dass sie nicht genügend Zeit zur Relaxation haben. Das stationäre Gewebe des Untersuchungsvolumens sendet folglich nur ein geringes Signal. Dagegen senden die Protonen, die mit dem Blut in das Untersuchungsvolumen einströmen und noch keine Voranregung erfahren haben, ein starkes Signal. Daraus ergibt sich ein signal- und kontrastarmes Einzelbild mit leuchtenden Gefäßquerschnitten. Aus der Summe der Einzelbilder eines Untersuchungsvolumens kann man über eine Maximum-intensity-Projektion (MIP) ein angiografieähnliches Gefäßbild berechnen."; für die Angio-MRT wird also kein Kontrastmittel verwendet

Unregistriert
10.10.2018, 16:01
Eine Nephrogene Systemische Fibrose schädigt die Niere nicht! Das Gadolinium wird weniger ausgeschieden und reichert sich dann in anderen Organen ab, wo es dann Probleme macht. In der Niere hingegen nicht. Herzschrittmacher an sich sind nicht das Problem, die Kabel aber schon.

Unregistriert
10.10.2018, 16:12
Hier in der Klinik werden die Daten des Schrittmachers zuvor gesichert, sofern es sich um kein Modell mit einer Telemetrie handelt. Ich denke, dass das ein möglicher Datenverlust viel eher problematisch ist, als unmittelbare Reaktionen durch den Magnetismus.

Unregistriert
10.10.2018, 16:21
Kein Radiologe der Welt fährt dir nur eine Sequenz (TOF) um eine Diagnose zu stellen. Natürlich wird diese Sequenz auch gefahren, aber die KM-Gabe ist fast obligat.

Unregistriert
10.10.2018, 16:24
Moin, das Ding ist: Ja die meißten Schrittmacher sind MRT fähig, ABER sie müssen vorher deaktiviert werden!
Dh ohne dass die Patienten vorher beim Kardiologen waren um sie temporär abzuschalten darf man den Patienten damit nicht ins MRT legen da sonst er versehentlich während der MRT-Sequenzen feuern könnte!
So wurde das in allen meinen Radio und Kardio Famulaturen gelehrt.

Unregistriert
10.10.2018, 16:24
Arbeite im Mrt, das schlimmste was dem patienten im MRT passieren kann, ist, dass sein Herzschrittmacher nicht mehr funktioniert. Gadolinium kann SELTENST zu den schweren Fibrosen führen, hier wird ja das "eheste" berücksichtigt...Wenn die Hüfte durch die Decke fliegt ist blöd, kann man aber noch drauf verzichten, beim Herz eher weniger :D