PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A6/B28 - Stichproben



Seiten : [1] 2

Unregistriert
10.10.2018, 16:42
Also bei Amboss steht Wort für Wort, dass es eine Quotenstichprobe und somit Antwort C ist.

Mymla
10.10.2018, 16:42
Kann einer das mal erläutern warum die mehrstufige Stichprobe richtig sein soll?

Wenn ich Quotenstichprobe google, steht da: Die Quotenstichprobe (Quota-Samples) ist eine spezielle Systematische Stichprobe. Quotenstichproben sind keine Zufallsstichproben, sondern beruhen auf einer bewussten Auswahl von Zielpersonen.

Passt doch!?

Unregistriert
10.10.2018, 16:43
Die Dozenten sagen mehrstufige Stichprobe. Das kann aber definitiv nicht sein, da der Studienleiter freie Hand bei der Auswahl hat. Bei der mehrstufigen Stichprobe handelt es allerdings um eine probabilistische also zufällige Stichprobe.
http://versuch.file2.wcms.tu-dresden.de/w/index.php/Mehrstufige_Stichprobe

black_night
10.10.2018, 16:44
Das ist niemals richtig.

Die mehrstufige (multistage) Stichprobe ist ein zufälliges Auswahlverfahren, bei dem die Stichproben der zu berücksichtigenden Erhebungseinheiten in zwei oder mehreren Auswahlstufen gezogen werden.
Dazu wird aus der Grundgesamtheit zunächst eine Stichprobe, zumeist aus einer höheren hierarchischen Ebene, gezogen. Dann wird aus dieser Stichprobe eine weitere gezogen. Eine mehrstufige Auswahl ist dann sinnvoll, wenn die Grundgesamtheit hierarchisch strukturiert ist, beispielsweise bei den Ebenen zwischen Bund und Bundesländern oder Bundesländern, Kreisen und Gemeinden.

Hier ist weder die Auswahl zufällig noch werden die Stichproben mehrstufig bestimmt.

Unregistriert
10.10.2018, 16:46
Frage an die Dozenten: Wieso soll denn Antwort A (mehrstufige Stichprobe) richtig sein?

Amboss sagt zur Quotenstichprobe (die die meisten auch genommen haben): "Die Stichprobe wird prozentual (nach Quoten) gemäß der Gesamtpopulation aufgeteilt. Aus den jeweiligen Gruppen kann der Untersucher aber frei auswählen. Beispiel: In der Stichprobe müssen 50% Frauen und 50% Männer sein. Wie diese rekrutiert werden, bleibt dem Untersucher überlassen."

das ist doch quasi genau so formuliert wie im Fall oder???

Unregistriert
10.10.2018, 16:48
Quoten-Stichprobe, nach einem vorgegebenen Schlüssel werden aus der Grundgesamtheit willkürlich "passende" Probanden ausgewählt, die z.B. interviewt werden sollen (Interview). Kriterien können sein: Wohnort, Alter, Beruf, Geschlecht. Das steht in irgendeinem Psychologie-Lexikon. Ich finde, das passt ganz gut. Die mehrstufige ist es definitiv nicht!

Unregistriert
10.10.2018, 16:48
Laut Amboss genau die Beschreibung einer Quotenstichprobe. Antwort C ist richtig.

Unregistriert
10.10.2018, 16:48
Verstehe auch nicht weshalb mehrstufig richtig sein soll

Unregistriert
10.10.2018, 16:49
Sehe ich genauso

Unregistriert
10.10.2018, 16:49
Ich denke, dass er sich mit den Nummern/Vergleichsfrage aus der anderen Version vertan hat.

Unregistriert
10.10.2018, 16:50
Hier ist definitiv C richtig, einziger Einwand könnte sein, dass die 25% nicht zwangsläufig den "Quoten" der operierten Patienten entsprechen, da jedoch von "am ehesten" die Sprache ist, ist es klar C. Die Dozenten sollten hier dringend nochmal drüber schauen.

Unregistriert
10.10.2018, 18:44
Amboss: "Quotenstichprobe
Untersuchung, bei der die Zusammensetzung der Stichprobe gemäß der Gesamtpopulation prozentual (nach Quoten) festgelegt wird. Innerhalb der jeweiligen Gruppen kann der Untersucher die Zielpersonen jedoch frei wählen (z.B. sollen in der Stichprobe 50% Frauen und 50% Männer sein; wie diese rekrutiert werden, bleibt dem Untersucher überlassen)"

Kann mir mal einer erklären, wie man hier auf die mehrstufige Stichprobe kommt? Scheinbar wird es ja nicht abgeändert und ist insofern unstrittig aus Dozentensicht?

MEDI-LEARN
10.10.2018, 19:06
Hallo,
wir haben uns bei dieser Frage bewusst für A entschieden.

Aus unserer Sicht handelt es sich um eine mehrstufige Stichprobe.

Mehrschichtig bedeutet, dass aus der Grundgesamtheit zunächst in einem ersten Schritt (1. Stufe) eine Stichprobe gezogen wird, aus der dann in einem zweiten Schritt (2. Stufe) nochmals eine Stichprobe gezogen wird.

In der Praxis zieht man in der Regel in einem dieser Schritte die Probanden auch zufällig.
Daher findet man auch viele Beispiel, in denen ein im Rahmen eines mehrstufigen Vorgehens eine in einem der Schritte (Stufen) eine Zufallsauswahl getroffen wird.

Man kann aber auch mehrstufig vorgehen ohne in einer der Stufen eine Zufallsauswahl zu treffen.


Im ersten Schritt wird ein Klumpen (z.B. eine ganze Universität) festgelegt.
Idealerweise nehmen dann alle Studenten dieser Uni an der Studie teil (Vollerhebung).
Wenn das aber nicht möglich ist, so reduziert man in einer zweiten Stufe diese bereits vorliegende Stichprobe.
Diese zweite Stichprobe kann zufällig gezogen werden.
Das ist in der Praxis auch die Regel, daher die vielen Beispiele in der Literatur.

Man kann aus diesem Klumpen aber auch eine Quotastichprobe zusammenstellen, bei der die Quoten den in der Grundgesamtheit bekannten Quoten entsprechen müssen.

Man könnte im zweiten Schritt aber auch konsekutiv vorgehen, in dem man alle Personen, die in einem bestimmten Zeitraum ein bestimmtes Merkmal erfüllen, an der Studie teilnehmen lässt, z.B. alle Studenten, die sich am Dienstag Nachmittag im Vorlesungsgebäude befinden.

Das wäre ein mehrstufiges Vorgehen, ohne in einer der Stufen eine Zufallsauswahl getroffen zu haben.

Die in der Frage beschriebene Stichprobe wird aus unserer aus mehreren Stufen bestimmt:

1. Klumpen (Klinik der Maximalversorgung)
2. Klumpen alle Patienten der Vizeralchirurgie
3. Konsekutiv: der letzten zwei Jahre mit definierten OPs
4. davon dann 25% durch freie Hand des Studienleiters

Wenn man unterstellt, dass sich das Kollektiv der in dieser Klinik behandelten Patienten entsprechend der Grundgesamtheit zusammensetzt, so könnte man die 4. Stufe mit viel gutem Willen auch als Quatastichprobe bezeichnen.

Vielleicht wird diese Frage ja aus der Wertung genommen.
In jedem Fall wurde in einem mehrstufigen Verfahren (Lösung A) in Stufe eins und zwei eine Klumpenstichprobe (Lösung B) gezogen. Will man mit sehr viel gutem Willen Stufe 4 im Ergebnis einer Quotastichprobe gleichsetzten, so könnte neben Lösung A und B auch noch C als richtig gewertet werden.

Viele Grüße und viel Erfolg morgen!

Unregistriert
10.10.2018, 19:28
Es soll die Zufriedenheit der Patienten nach verschiedenen abdominellen Operationen innerhalb der letzten zwei Jahre gemessen werden. Speziell bezieht es sich auf die Zufriedenheit der Patienten die Leberresektionen, Cholezystektomien, Rektumresektionen und Sigmaresektionen haben machen lassen. Das ist die Population die untersucht wird, nicht das ganze Klinikum und ganz offensichtlich interessiert sich auch niemand für die Zufriedenheit der Patienten nach anderen Eingriffen. Ich verstehe nicht wie man bei der Aufgabenstellung darauf kommt, dass es mehr als eine Stufe gab....
1. Stufe "in der Aufgabenstellung beschriebene Population"
-> jeweils 25% mit Z.n. der jeweiligen OP

Ihr hättet nur recht wenn die Fragestellung anders aussehen würde :

"In einer Klinik der Maximalversorgung soll die allgemeine Patientenzufriedenheit untersucht werden....."
Tut sie aber nicht.

Unregistriert
10.10.2018, 19:29
Aber wenn ich so argumentiere, könnte ich ja aus jeder Stichprobenauswahl eine mehrstufige Stichprobe machen. Zum Beispiel 1. Stufe Weltbevölkerung 2. Stufe Deutsche 3. Krankenhaus-Patienten usw.

Ich habe hier mal ein Beispiel aus einer Veröffentlichung der Uni Regensburg:
"Bewusste Auswahl (häufige Form: Quotenauswahl)
Viele repräsentative Befragungen, von denen wir in den Medien lesen, basieren nicht auf
Zufallsstichproben, sondern auf Quotenstichproben. Hier werden bestimmte Quotenregeln
vorgegeben, nach denen eine Befragung stattfindet, z.B. 60 % Personen mit Hochschulabschluss
und 40 % mit anderen Schulabschlüssen, davon jeweils 50% Männer und 50% Frauen. Man
versucht, eine Stichprobe derart zu konstruieren, dass die Quoten in der Stichprobe im Hinblick auf
ein bestimmtes Merkmal (hier: Schulabschluss) den Merkmalen der Grundgesamtheit entsprechen.
Ziel ist eine Stichprobe, die ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit darstellt und somit die
Grundgesamtheit „repräsentiert“. Sie wird aber nicht zufällig (randomisiert), sondern gezielt nach
den Quoten erstellt. Eine solche Quotenauswahl setzt ein gewisses Vorwissen über die
Grundgesamtheit voraus, denn es können nur diejenigen Merkmale quotiert werden, deren
Verteilungen in der Grundgesamtheit bekannt sind.
 Beispiel: Sie wollen untersuchen, wie die Lebensqualität der Patienten, die im Klinikum Regensburg
in den letzten 10 Jahren an Darmkrebs operiert wurden, nach der Operation ist. Insgesamt sind in
diesem Zeitraum 1.400 Patienten operiert worden. Bei dieser Grundgesamtheit stellen Sie fest, dass
60% Männer sind. 25% haben nach der OP eine Chemotherapie erhalten. Außerdem ist bei 10% eine
ausgedehnte Operation durchgeführt worden. Sie suchen noch weitere Merkmale heraus, von denen
Sie glauben oder ableiten können, dass sie einen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Dann wählen
Sie aus der Grundgesamtheit 200 Patienten aus, bei denen die Verteilung der Merkmale entsprechend
ist, d.h. davon 120 Männer, 50 Patienten mit erhaltener Chemotherapie, 20 mit ausgedehnter
Resektion usw"

Das wird unter Quotenstichprobe gesteckt, obwohl es meiner Meinung nach noch viel mehr mehrstufig ist als unser Beispiel. Aber das Prinzip ist im letzten Schritt der Gleiche wie als wenn wir unsere Stichprobe nur anhand einer Quote (nämlich OP-Art) auswählen. Man wählt aus einer Grundgesamtheit von allen Patienten der Viszeralchirurgie einer Klinik der Maximalversorgung Patienten aus, wovon 25% eine Leberresektion gehabt haben sollen, 25% eine Cholezystektomie usw."

Oder habe ich hier einen massiven Denkfehler?

davo
10.10.2018, 19:33
Jede Klumpenstichprobe ist eine mehrstufige Stichprobe. Aber nicht vice versa.

Tardes
10.10.2018, 19:40
Sollte man wirklich einreichen, die haben ja auch viele falsch gemacht

Unregistriert
10.10.2018, 19:41
Ja, wenn ich hier die Grundgesamtheit (so wie es formuliert ist) als "Patienten nach verschiedenen abdominellen OPs innerhalb der letzten 2 Jahre in der Abteilung für Viszeralchirurgie einer Klinik der Maximalversorgung" finde ich auch, es gibt keine Stufen, sondern nur eine Quote

Unregistriert
10.10.2018, 20:00
Ich kann der Argumentation der Dozenten ebenfalls in keiner Weise folgen. Das Krankenhaus stellt KEINE Klumpenstichprobe dar, ebenso wenig die Viszeralchirurgie. Die Abteilung selbst, und nur diese, will die Patientenzufriedenheit allein ihrer Patienten messen. Wenn ich das Krankenhaus als einen Klumpen betrachte und dieses damit aus der Gesamtpopulation dieser Erde herauszieh, implizieren ich damit ja, dass ich auch die Patientenzufriedenheit eines beliebigen Menschen, der noch nie ein Krankenhaus von innen gesehen hat, messen könnte. Das ergibt recht wenig Sinn, oder nicht?

Sollte der Maßstab zur Eliminierung von Fragen so angesetzt werden, dass diese Frage, die meines erachtens offensichtlich in ihrer Antwort ist, eliminiert werden muss, bleiben von den 320 am Ende aber wenig übrig.

lwn43
14.10.2018, 15:40
Ich kann meiner Vorrednerin nur zustimmen. Die Frage haben wirklich viele falsch.
Reicht die jmd. von euch ein? Ich bin schon im Urlaub und da ist es schwer eine ordentliche Argumentation auf dem iPhone zu formulieren... Besten Dank.