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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Mann nur mit anderen Männern zusammenarbeiten, realistisch?



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LinaInverse
28.10.2018, 19:25
Hallo,

Die Frage soll nicht provozieren oder clickbait sein sondern tatsächlich frage ich mich, ob es als Mediziner möglich ist, seine Karriere mit und von rein männlichen Kollegen zu absolvieren, sprich nur von männlichen Oberärzten zu lernen und dann später auch nur mit männlichen Kollegen zu arbeiten. Besonders in letzter Zeit scheint bei uns an der Uni das Thema "sexuelle Belästigung" vermehrt aufzutreten, und ist in meinen Augen ein Mühsal dem ich ganz aus dem Weg gehen möchte, wenn ich kann.
Gibt es hier Leute die diese Erfahrungen gemacht haben, sprich, bewusst nur in von Männer dominierten Gebieten gearbeitet haben und es hingekriegt haben dem Stress aus dem Weg zu gehen?

Geht übrigens nicht darum, ob das Geschlecht zur Befähigung als Arzt eine Rolle spielt, sondern lediglich, dass zweifellos sehr häufig Spannungen auf Grund des Geschlechtes auftreten.

Muriel
28.10.2018, 19:28
Hast Du Angst, in Versuchung geführt zu werden oder armes Opfer fälschlicher Me-Too-Auf-den-Zug-Draufspringer zu werden?

LinaInverse
28.10.2018, 19:29
So ist es.

Colourful
28.10.2018, 19:30
Nein, du wirst immer mit Frauen zusammen arbeiten. Und wenn alle Ärzte Männer sind, dann arbeiten in der Pflege halt auch Frauen.

Feuerblick
28.10.2018, 19:32
Nein, das dürfte bei der heutigen Personalstruktur selbst in immer noch männerdominierten Fächern kaum möglich sein. Du kannst natürlich wählen, ob du von Oberärztinnen und Chefärztinnen Teaching annimmst, aber Frauen aus dem Weg gehen wirst du nicht können.
Und nicht zu vergessen: Du wirst auch PatientINNEN haben. Auch die könnten dir mit Belästigungsvorwürfen oder Versuchung in die Quere kommen.
Aber mal ehrlich: Wovor hast du Angst? Irgendwelche Belästigungsdebatten kommen ja in der Regel dann auf, wenn irgendwas am Verhalten nicht in Ordnung ist. Wer sich normal verhält, bekommt auch keine Probleme. Im normalen leben kannst du Frauen ja auch nicht aus dem Weg gehen. Irgendwie reagierst du da über...

LinaInverse
28.10.2018, 19:32
In welchen Fachrichtungen sind die Ärzte oft nur rein männlich?

LinaInverse
28.10.2018, 19:36
Aber mal ehrlich: Wovor hast du Angst? Irgendwelche Belästigungsdebatten kommen ja in der Regel dann auf, wenn irgendwas am Verhalten nicht in Ordnung ist. Wer sich normal verhält, bekommt auch keine Probleme. Im normalen leben kannst du Frauen ja auch nicht aus dem Weg gehen. Irgendwie reagierst du da über...

Es ist keine Angst, sondern Vorsicht. Wenn ich kann möchte ich mich damit nicht auseinandersetzen müssen, weil es nichts mit meiner Tätigkeit als Mediziner zu tun hat. Und dass man sich selbst bei normalen Interaktionen ausliefern kann, wenn es jemand auf einen abgesehen hat, macht das ganze nicht leichter. Ich bin keine argwöhnische Person, aber es braucht einfach nicht viel damit man sehr viel Ärger und Aufwand am Hals hat. Und wieso soll ich mir das zumuten wenn es möglicherweise auch anders geht.

Feuerblick
28.10.2018, 19:44
Wie bereits gesagt: Es geht schon alleine deshalb nicht anders, weil Patienten in aller Regel nicht ausschliesslich männlich sind...

LinaInverse
28.10.2018, 19:46
In welchen Fachrichtungen sind die Ärzte oft nur rein männlich?

Muriel
28.10.2018, 19:48
In keinen.

LinaInverse
28.10.2018, 19:49
Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort!

Feuerblick
28.10.2018, 19:52
In welchen Fachrichtungen sind die Ärzte oft nur rein männlich?
Rein männerdominierte Fächer gibt es nicht mehr. Das waren sehr oft die chirurgischen, gerne unfallchirurgischen Fachrichtungen. Ob es noch männerdominierte Abteilungen in einzelnen Häusern gibt, müsstest du je nach Wunschfach selbst in Erfahrung bringen.
Aber ob es sinnvoll ist, sein späteres Fachgebiet danach auszusuchen, ob man mit Frauen in Kontakt oder sogar Konflikt kommt... ich weiß ja nicht.

Bille11
28.10.2018, 19:53
Vielleicht möchtest Du umschulen, in der katholischen Theologie sollte Dir eine rein männlich geprägte Struktur vorstehen.
Da hättest Du zB im aktuellen Erzbischof von Paris ein prominentes Vorbild; der ist mal Arzt gewesen, hat dann in der Kirche als Priester, später Bischof und dann Erzbischof gut Karriere gemacht. In seinem Berufsfeld rein unter Männern.

Muriel
28.10.2018, 19:55
Bille, Du erschreckst mich :-))

Bille11
28.10.2018, 19:59
Weil...? Ich so kluk bin?:-))

Betrachte es als akzidentiell erworbenes Wissen im Rahmen eines im weiteren Sinne Querschnittsfeldes, bei dem mir obiges aufgefallen ist.

LinaInverse
28.10.2018, 20:01
Rein männerdominierte Fächer
Muss nicht unbedingt ein rein männlich dominiertes Gebiet sein, so lange es genug Leute gibt und der Anteil hoch genug ist, so dass man sich auch mit jemandem zusammentun kann um dann vielleicht einmal etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Kann mir im Moment nicht vorstellen so etwas mit einer Kollegin zu machen. Aber vielleicht hat ja jemand hier dieselbe Erfahrung gemacht, sprich mit einem guten Kollegen etwas auf die Beine gestellt, was nicht unbedingt Teil einer grösseren Klinik ist.

Würde mich sehr interessieren mehr davon zu hören, das Forum ist ja relativ alt und es dürfte schon einige Alteingesessene geben, die etwas dazu beitragen können.

Muriel
28.10.2018, 20:03
Ich fürchte, die Annahme entspricht nicht ganz der Realität. Die meisten Leute hier haben ein gesundes Sozial- und Sexualverhalten und damit diese Probleme nicht.

Feuerblick
28.10.2018, 20:07
Naja, „was auf die Beine stellen“ mit Kollegen ist sicher kein Problem. Aber du wirst zunächst durch die Weiterbildungszeit durch müssen. Und da wirds halt schon schwierig...

Bille11
28.10.2018, 20:07
Muss nicht unbedingt ein rein männlich dominiertes Gebiet sein, so lange es genug Leute gibt und der Anteil hoch genug ist, so dass man sich auch mit jemandem zusammentun kann um dann vielleicht einmal etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Kann mir im Moment nicht vorstellen so etwas mit einer Kollegin zu machen. Aber vielleicht hat ja jemand hier dieselbe Erfahrung gemacht, sprich mit einem guten Kollegen etwas auf die Beine gestellt, was nicht unbedingt Teil einer grösseren Klinik ist.

Würde mich sehr interessieren mehr davon zu hören, das Forum ist ja relativ alt und es dürfte schon einige Alteingesessene geben, die etwas dazu beitragen können.

Hase, Du wirst in jedem Fachgebiet, in jedem Beruf, (ja, auch in der katholischen Theologie) immer wieder mit Frauen zu tun haben, die das, was Du tust, genausogut oder besser können bzw. Zweifel an Deiner Expertise haben werden. Dagegen hilft nur, eine ausgeglichene und integre Persönlichkeit zu werden, die mit vielen Menschen auf vielen Ebenen (resp. Kommunikation (Schulz v Thun, ..)) jeweils angemessen umgehen kann. Man kann und muss und soll heutzutage mit jedem Menschen, unangesehen des Geschlechts, der Rasse oder Hautfarbe, der Religion oder des Alters (ja, es wird auch jüngere als Dich geben, die weiter oder besser sind, Dir hierarchisch vorgestellt sein werden), umgehen können. Von jedem lernen können und jedem etwas beibringen können. Viel wichtiger: auch unangesehen des Alters, des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe oder der Religion Menschen helfen können und wollen.

LinaInverse
28.10.2018, 20:12
Hase, Du wirst in jedem Fachgebiet, in jedem Beruf, (ja, auch in der katholischen Theologie) immer wieder mit Frauen zu tun haben, die das, was Du tust, genausogut oder besser können bzw. Zweifel an Deiner Expertise haben werden. Dagegen hilft nur, eine ausgeglichene und integre Persönlichkeit zu werden, die mit vielen Menschen auf vielen Ebenen (resp. Kommunikation (Schulz v Thun, ..)) jeweils angemessenen umgehen kann. Man kann und muss und soll heutzutage mit jedem Menschen, unangesehen des Geschlechts, der Rasse, der Religion oder des Alters (ja, es wird auch jüngere als Dich geben, die weiter oder besser sind, Dir hierarchisch vorgestellt sein werden), umgehen können. Von jedem lernen können und jedem etwas beibringen können.

Und was genau hat deine Antwort jetzt mit diesem Thread zu tun? Es zweifelt hier niemand an der Kompetenz von Frauen. Trotzdem möchte ich nicht mit Frauen zusammenarbeiten, wenn ich es vermeiden kann. Und was spricht dagegen, sich vorher zu erkundigen, in welchen Gebieten ein hoher Männeranteil vorherrscht, damit man sich dementsprechend ausrichten kann?