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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Iatrogen Eröffnung der Pulpa



Kretschmann
31.10.2018, 11:57
Moin,

folgende Situation. Pat. kommt mit Schmerzen aufgrund von Weisheitszähnen zur Behandlung. Nebendiagnose OPG:
C. profunda an 36. Caries ex, iatrogen Pulpa eröffnet, - Vitex und Ledermix-Einlage. 2. Behandlungstermin (4 Tage später) WK-Aufbereitung (ISO30), ständige Spülung mit NaOCL - Abfüllen (lat. Kondensation) - und hier das große Fragezeichen....
Darf man die Kanäle abfüllen oder muss man noch eine Med-Einlage (Calxyl) drin lassen und dann abfüllen?

Salzi19
31.10.2018, 16:54
Hat der Patient denn noch Beschwerden an 36? Wenn nicht sollte baldmöglichst die wf gemacht werden.

Gast09012019
01.11.2018, 19:39
1-2 wöchige Ca(OH)2 Einlage wäre bei mir obligat.

Salzi19
03.11.2018, 14:27
Warum?

Gast09012019
03.11.2018, 21:16
Nach der Ledermix-Einlage ist es nichts ungewöhnliches, dass der Patient symptomlos ist. Hätte Sorge, dass durch die analgetische Wirkung die Schmerzen verschleiert werden, fände es ärgerlich wenn nach der WF die Entzündung wieder aufflammt.

Ich persönlich würde immer die med mit Calciumhydroxid machen, zuviel kann man sowieso nie desinfizieren.

Zusätzlich fehlt mir im obigen Spülprotokoll EDTA, sonst bekommt man den smearlayer nicht weg.

Salzi19
03.11.2018, 22:48
Wenn keine apikale Aufhellung und keine Beschwerden beim Patienten bestehen sind weitere med. Einlagen meiner Meinung nach völlig überflüssig. In diesem Fall wurde ja nur die symptomlose pulpa eröffnet, je nach Patient hätte ich auch erstmal eine überkappung versucht und mit der vite abgewartet.
Mein jetziger Chef ist endospezialist, der hält von ständigen medwechseln und längeren liegezeiten gar nichts.

Gast09012019
04.11.2018, 08:49
Wenn möglich hätte ich auch überkappt, aber wenn WKB mit WF gemacht wird halte ich mich an ein enges Spülkonzept und Med-Einlage. Jeder wie er meint.

Salzi19
04.11.2018, 13:24
Aber aus welchem Grund denn? Bei einer VitE geht man davon aus, dass die Kanäle nicht nicht bakteriell kontaminiert sind. Wenn jetzt dann über mehrere Tage eine Med mit einem nicht 100%dichtem Verschluss (i.d.R. macht man ja nur Cavit drauf) gemacht wird, ist doch viel mehr Zeit für die Bakterien aus der Mundhöhle wieder in den Zahn einzudringen. Verschließe ich ihn dagegen baldmöglichst bakteriendicht durch WF und adhäsivem Verschluss ist das Endergebnis i.d.R. deutlich günstiger.

Gast09012019
04.11.2018, 17:08
Ja klar, dann würde ich aber anstelle von Ledermix gleich Calciumhydroxid benutzen wenn er nicht direkt abfüllen möchte. (siehe Beitrag #1)
In der Regel hat man garnicht die Zeit direkt abzufüllen, da finde ich die 2 wöchige Ca(OH)2-Einlage vertretbar. Ich verschließe auch nicht nur mit GIZ sondern mit Komposit, das ist dann auch dicht verschlossen bis zur WF.
Fühle mich allgemein sicherer mit Med-Einlage, natürlich kann man auch direkt abfüllen wenn man die Zeit hat und sich 100% sicher ist, dass keine Infektion des Wurzelkanalsystems stattgefunden hat. Das ist nur in der klinischen Realität mangels Kofferdam häufig unmöglich.

Hab anfangs nur Ledermix gelesen und die iatrogene Eröffnung überlesen (weil kontraindiziert), glaub da haben wir aneinander vorbeigeschrieben.

Salzi19
04.11.2018, 18:45
Ledermit hat bei Symptomfreitheit nix in der Pulpa zu suchen, der sind wir uns ja einig :-))

Gast09012019
04.11.2018, 19:15
*gefaelltmir*