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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bestimmung der Terminlänge für wichtiges Projekt



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BeneSch
12.11.2018, 22:39
Liebe Community Mitglieder,

es wäre großartig könntet Ihr mir mit folgendem Problem (welches mir Kopfzerbrechen bereitet) helfen.

Einleitung
Als ich nun zu Beginn meines Studium erstmalig direkt mit den Praxisabläufen in Verbindung gekommen bin sind mir große Ineffizienzen begegnet. Als kleines "Nebenprojekt" würde ich total gerne helfen, diese ein wenig zu verbessern.

Problem
Im Rahmen dieses Projektes bräuchte ich die (möglichst exakte) Dauer jeder Behandlung die in der Arztpraxis durchgeführt wird, ohne dass die Arzthelfer und Ärzte Zusatzaufwand erfahren. Ebenfalls muss diese Messung standardisierbar sein, also entsprechend auf jeden Arzt (zumindest der verschiedenen Arzttypen) anwendbar sein.

Rahmen
Da ich zur Durchführung des Projektes bereits mit einigen Softwareanbietern in Kontakt stehe wird es kein Problem sein, auf deren Daten zuzugreifen, ebenfalls braucht Ihr euch auch keine Gedanken über Schnittstelle und Datenschutz zu machen, da ich diese Probleme bereits gelöst habe.

Ich bin gespannt auf Eure Vorschläge, wenn Ihr Fragen zum Problem habt, kommentiert diese gerne!

LG BeneSch

anignu
13.11.2018, 14:42
Problem
Im Rahmen dieses Projektes bräuchte ich die (möglichst exakte) Dauer jeder Behandlung die in der Arztpraxis durchgeführt wird, ohne dass die Arzthelfer und Ärzte Zusatzaufwand erfahren. Ebenfalls muss diese Messung standardisierbar sein, also entsprechend auf jeden Arzt (zumindest der verschiedenen Arzttypen) anwendbar sein.
Genau: Problem!
Alleine Blut abnehmen. Empirisch ermittelt brauch ich eine halbe Stunde für 6-8 Blutabnahmen. Ungefähr. Im Vergleich zu manchen Kollegen ist das schnell (eine Blutabnahme in 30 Minuten), im Vergleich zu anderen Kollegen langsam, aber es klappt ja auch nicht immer. Insofern gibts eine extreme Streuung. Wie willst du das auf jeden Arzttyp anwendbar machen? Den ineffizienten Arzt die Arbeit nicht mehr machen lassen? Genau das Gegenteil ist der Fall. Man nimmt so lange Blut ab bis man es kann. Dann macht es der Nächste.

Verbandswechsel: reicht von desinfizieren und Pflaster drauf bis zu komplizierten Einweichen, Beläge abtragen, Gel drauf, Schaumverband, Pelotte anpassen, Stülpa, Watte, Kompressionsverband mit Kurzzugbinden, Stülpa. Da kann man sich schon mal ne viertel Stunde oder mehr damit beschäftigen. Standardisierung? Schwierig. Und dann kommt noch der Patient dazu dem der Verbandswechsel weh tut und er die ganze Zeit das Bein weg zieht.

Ineffizienten sind meiner Meinung nach sehr Praxisabhängig. Ich hab als Angehöriger/Beteiligter mal eine Praxis für Pränataldiagnostik sehen dürfen die extrem strukturiert war. Da ist aber auch der Ablauf: in Praxis kommen, Gespräch mit Arzt, exakt gleicher Ablauf jeder Ultraschalluntersuchung, Abschlussgespräch auch immer das Gleiche und damit gut standardisierbar. Andere Praxistypen laufen anders und müssen auch funktionieren. Ineffizienzen entstehen meiner Meinung nach oft mit Doppelarbeit, mit wilden Organisationsabläufen, wenn eine Abstimmung nicht funktioniert und wenn Ärzte nichtärztliche Aufgaben übernehmen mangels Hilfspersonal oder Pflegekräften. Das ist jedoch wie gesagt vor allem praxisabhängig und steht und fällt mit der Organisation. Eine Praxis sollte grundsätzlich so organisiert sein dass der Arzt ausschließlich ärztliche Tätigkeiten macht, die Kommunikation mit dem Hilfspersonal schnell/kurz und klar abläuft und alle nichtärztlichen Mitarbeiter sich ständig drauf konzentrieren dem Arzt zuzuarbeiten. Dann läuft es meist perfekt.

BeneSch
13.11.2018, 15:01
Hi, vielen Dank für deine Antwort, hättest du denn eine Idee welches Element bei jedem Termin gleich in den Computer eingegeben wird? Entsprechend könnte man damit die Behandlungszeit jedes Termin bestimmen.

Mir geht es im Moment nur darum die Behandlungszeit aus Daten der Vergangenheit zu bestimmen.

LG BeneSch :)

Mano
14.11.2018, 17:29
Das kommt doch extrem auf das Fach an, wird aber in den meisten Praxen auch so gehandhabt. Da gibt es feste Time-Slots für bestimmte Konsultationsanlässe: Z.B. Akuttermin 5 Minuten, Kontrolle RR und Neuverordnung Medikation 1 Minute (ärztliche Arbeitszeit), Erstkonsultation nach Arztwechsel 20 Minuten, Vorstellung nach KH-Aufenthalt 10 Minuten usw.
Das sind dann die über Jahre gesammelten Erfahrungen die dann von einer fitten MFA an der Anmeldung so getaktet werden (und die z.B. auch weiß, dass Frau Müller immer zusätzlichen Gesprächsbedarf hat und Herr Meier das Hobby vom Arzt teilt und man den nächsten Patienten besser eine halbe Stunde später einbestellt)...

BeneSch
14.11.2018, 17:59
Vielen Dank für die Antwort Mano.

Hätten Sie denn eine Idee wie man die tatsächliche Behandlungszeit messen könnte, ohne dass der Arzt vor jedem Termin einen Knopf drücken muss? Am besten standardisiert auf möglichst viele Ärzte anwendbar, auch wenn vielleicht ein paar Termine hinten runter fallen (zum Beispiel wenn der Termin erst im Nachhinein ins System eingetragen wird).

Mit freundlichen Grüßen
BeneSch

Mano
14.11.2018, 18:11
Hmm? Irgendwer muss doch die Zeit erfassen, sonst kann es nicht funktionieren. Oder man baut einen Sensor in die Tür, misst die Zeit zwischen dem Öffnen und Schließen und gleicht das dann mit den Terminen im Terminbuch ab. Setzt natürlich vorraus, dass die Tür nicht zu oft zwischendurch geöffnet wird.

Schorsche
14.11.2018, 18:46
Am besten standardisiert auf möglichst viele Ärzte anwendbar, ...
Das wird imho nicht funktionieren. Klar gibt es Sachen, die immer ähnlich ablaufen, aber dennoch spielen in eine Konsultation mehrere Faktoren hinein:
- Arzt: Ausbildungsstand, Gesprächigkeit, Fähigkeit der Gesprächsführung (aktiv zuhören/führen vs. reden lassen), manuelle Fähigkeiten/Verbände/Ultraschall; Kenntnis des Patienten und des Falles (je besser desto kurz; Ausnahme: Kumpel im Tischtennisverein)
- Patient: Gesprächigkeit, Verständigkeit, Kommunikationsfähigkeit (hören/sprechen/Sprache); Angehörige; ankleiden/auskleiden
- Räumlichkeiten
- situative Ruhe, viele oder wenig äußere Einflüsse

Das war jetzt nur ein kurzer Brainstorm von zwei Minuten. Ein guter MFA lässt all diese Faktoren in die Terminplanung miteinfließen, ich fürchte, dass ein Computerprogramm das nur sehr bedingt schafft.

WackenDoc
14.11.2018, 18:51
Es wird nur gehen, wenn der Arzt zu Beginn des Kontaktes und am Ende einen Knopf drückt. Dann werden aber auch keine Zeiten erfasst in denen er sonstwie mit dem Fall beschäftigt ist. Z.B. indem er sich in einem anderen Raum Unterlagen durchliest.

h3nni
14.11.2018, 20:24
In manchen Praxisverwaltungen (ich hab in ner Famulatur x.isynet gesehen) läuft eine Uhr mit, wenn man die Akte öffnet. Das kann man bestimmt irgendwie auswerten.

BeneSch
14.11.2018, 21:41
In manchen Praxisverwaltungen (ich hab in ner Famulatur x.isynet gesehen) läuft eine Uhr mit, wenn man die Akte öffnet. Das kann man bestimmt irgendwie auswerten.

Vielen Dank für den Hinweis, weißt du zufällig welche Praxisverwaltungen das sind? :)

BeneSch
14.11.2018, 21:42
Hmm? Irgendwer muss doch die Zeit erfassen, sonst kann es nicht funktionieren. Oder man baut einen Sensor in die Tür, misst die Zeit zwischen dem Öffnen und Schließen und gleicht das dann mit den Terminen im Terminbuch ab. Setzt natürlich vorraus, dass die Tür nicht zu oft zwischendurch geöffnet wird.

Die Frage ist wie es am einfachsten und ohne viel Aufwand funktioniert, wäre super würde dir da was einfallen, aber vielen Dank für die Idee :)

BeneSch
14.11.2018, 21:44
Das wird imho nicht funktionieren. Klar gibt es Sachen, die immer ähnlich ablaufen, aber dennoch spielen in eine Konsultation mehrere Faktoren hinein:
- Arzt: Ausbildungsstand, Gesprächigkeit, Fähigkeit der Gesprächsführung (aktiv zuhören/führen vs. reden lassen), manuelle Fähigkeiten/Verbände/Ultraschall; Kenntnis des Patienten und des Falles (je besser desto kurz; Ausnahme: Kumpel im Tischtennisverein)
- Patient: Gesprächigkeit, Verständigkeit, Kommunikationsfähigkeit (hören/sprechen/Sprache); Angehörige; ankleiden/auskleiden
- Räumlichkeiten
- situative Ruhe, viele oder wenig äußere Einflüsse

Das war jetzt nur ein kurzer Brainstorm von zwei Minuten. Ein guter MFA lässt all diese Faktoren in die Terminplanung miteinfließen, ich fürchte, dass ein Computerprogramm das nur sehr bedingt schafft.

Wenn dich das tiefer interessiert können wir gerne auch mal telefonieren, wo ich dir das Konzept näher darstellen kann. Ich bin mir sicher das auf Basis meines Mathematischen Modells mit genügend Daten all diese Variablen mit einbezogen werden können.

Aktuell gehe ich von rund 30 Variablen aus, finde das Thema Mega spannend! :)

BeneSch
14.11.2018, 21:45
Es wird nur gehen, wenn der Arzt zu Beginn des Kontaktes und am Ende einen Knopf drückt. Dann werden aber auch keine Zeiten erfasst in denen er sonstwie mit dem Fall beschäftigt ist. Z.B. indem er sich in einem anderen Raum Unterlagen durchliest.

Danke für den Hinweis! Hatte gar nicht an den Fall gedacht, wenn man sich Röntgen Bilder o.ä. anguckt... Hättest du denn trotzdem eine Idee welches Feature bei jedem Termin gleich abläuft? :)

h3nni
14.11.2018, 22:00
Wie gesagt, die Verwaltung heißt "x.isynet".

BeneSch
15.11.2018, 01:27
Wie gesagt, die Verwaltung heißt "x.isynet".

Ok vielen Dank für die Info, meld dich gerne wenn dir noch weiteres einfällt :)

WackenDoc
15.11.2018, 10:20
Ich versteh nicht so wirklich was genau du für was messen willst.
Was meinst du mit “welches Feature bei jedem Termin gleich abläuft“?

BeneSch
15.11.2018, 10:44
Ich versteh nicht so wirklich was genau du für was messen willst.
Was meinst du mit “welches Feature bei jedem Termin gleich abläuft“?

Ich brauche für mein Projekt sehr viele Terminlängen. Soweit wie ich es bisher gesehen habe werden diese von niemandem aktiv aufgezeichnet, weil der Nutzen fehlt. Ich brauche also eine Messmethode, durch die ich ohne Aufwand für den Arzt oder die Arzthelfer und ohne Kosten bei möglichst vielen Arztpraxis die Terminlänge messen kann.

Zum Beispiel: Wenn die Arztpraxen mit denen ich zusammenarbeite (beziehungsweise der Softwareanbieter) mir die digitalen Diagnoseschreiben gibt, könnte ich (vorausgesetzt diese werden immer direkt am Ende der Behandlung geschrieben) die Behandlungszeit dadurch ableiten, dass ich die Zeit zwischen zwei Diagnosen nehme.

Wenn beispielsweise 9/10 Ärzte dieses System bei 80% ihrer Termine benutzen würde das schon komplett ausreichen, da die somit verlorenen Daten über die Masse wieder reingeholt werden könnten.

In diesem Fall wäre das Diagnoseschrieben das Feature, welches bei jedem Termin gleich abläuft und mir so ermöglicht die Behandlungszeit zu bestimmen.

Du würdest mir wahnsinnig helfen, hättest du eine Idee für ein Feature was bei jedem Termin gleich (digital) passiert und über welches ich die Behandlungszeit ableiten kann.

LG BeneSch

WackenDoc
15.11.2018, 11:13
Ich seh da keine Lösung für dich. Am einfachsten wäre ein einzelner Button (oder 2 Beginn- Ende) am Rechner odet einem kleinen Extragerät.

BeneSch
15.11.2018, 11:24
Ich seh da keine Lösung für dich. Am einfachsten wäre ein einzelner Button (oder 2 Beginn- Ende) am Rechner odet einem kleinen Extragerät.

Wenn ich keine bessere Lösung finde muss ich das so machen, blöd ist halt dass ich dann nicht auf die Daten der Vergangenheit zurückgreifen könnte und außerdem die Genauigkeit der Daten von menschlichen Fehlern abhängt...

Meld dich gerne wenn dir doch was einfallen sollte, vielen Dank aber schon mal für deine Antworten! 😊

Gesocks
15.11.2018, 11:35
Sehe ich wie WackenDoc.

Wenn ich mir die Praxen in Erinnerung rufe, die ich als Patient oder Student gesehen habe, dann dürften sich sich nebenbei digital erfassbare "Features" schon in einer Praxis massiv unterscheiden: Wenn es in Behandlungszimmer A überhaupt keinen Computer gibt, aus anderen Gründen (teilweise) zunächst analog dokumentiert wird, der eine Behandler für seine Langzeitpatienten grundsätzlich gar nicht in Akten schaut und am Ende des Tages dokumentiert und so weiter.
Unter solchen Bedingungen zum Beispiel den tatsächlichen 2-min-Termin vom zwischendurch dokumentierten eigentlich 30-minütigen oder umgekehrt den 2-min-Termin von der 30-minütig unterbrochenen Dokumentation zu unterscheiden stelle ich mir als ganz schönen struggle vor.