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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chaos Blutentnahmen



Relaxometrie
01.12.2018, 20:23
Wie läuft es bei Euch mit den Blutentnahmen; insbesondere in den Hausdiensten, in denen man für alle Stationen zuständig ist und die Patienten ja nicht kennt?
Vielleicht sehe ich das kritischer, als andere Kollegen. Aber das Chaos geht mir schon immer massivst auf die Nerven.
Heute hatte ich auch wieder einen dieser Hausdienste und es sind wieder einige Dinge schief gelaufen, die aber standardmäßig in so gut wie jedem Wochenenddienst passieren:

1. Es sind falsche Blutröhrchen gestellt worden; die ärztliche Anordnung wurde also ausgearbeitet, aber es wurden falsche Röhrchen gestellt. Die angeforderten Werte konnten also nicht bestimmt werden. Aber als Dienstärztin kontrolliere ich ja vor dem Blutabnehmen nicht die ärztliche Anordung der Kollegen, sondern ich schnappe mir die Röhrchen, nehme das Blut ab, checke hinterher die Werte und ziehe eine Konsequenz daraus.
Es war zwar kein Drame und ich habe dann mit den richtigen Röhrchen nochmal abgenommen. Aber es nervt unendlich und kostet auch Zeit, die man in den meinsten Diensten nicht hat.
2. Es werden gar keine Röhrchen gestellt und abends kommt dann der Anruf, man solle Marcumar anordnen. Meist ist auch es trotzdem kein Problem, Marcumar anzuordnen, da man ja nun nicht täglich einen neuen INR-Wert benötigt, um Marcumar anzuordnen. Dennoch ist es bei uns im Haus üblich, tgl. den INR-Wert zu bestimmen. Aber im Dienst weiß ich ja nicht, welche Patienten Marcumar nehmen; also fällt mir die fehlende Blutentnahme erstmal gar nicht auf.

In meinem aktuellen Haus, wie aber auch an allen anderen Häusern, an denen ich bisher gearbeitet habe, sind die Utensilien zum Blutabnehmen und Viggolegen auf absolut insuffizienten Tabletts gelagert, die erstens zu klein sind, um alles Material sinnvoll darauf verstauen zu können (insbesondere, seitdem wir für peripher-venöse Zugänge keine Mandrains mehr nutzen, sondern ein System mit zusätzlichen Verlängerungsleitung), zweitens weiß man meistens nicht, wo man das Tablett hinstellen soll, weil die Nachttische der Patienten voll sind und man das Tablett ja nicht ins Bett stellen darf.

Wie handhabt Ihr das oben beschriebene Chaos :-))
Oder gibt es dieses Chaos bei Euch nicht???

Rhiannon
01.12.2018, 20:34
Gibt es bei uns im Regelfall so nicht, weil wir täglich einen Blutentnahmedienst haben, der morgens alle BE macht. Ich muss also nur BE machen, die im Tagesverlauf neu anfallen.
Und großes Plus: wir kennen im Regelfall all unsere Patienten, da wir ja nur zwei Stationen haben (Geburtshilfe und operative), also übersichtlich.

Relaxometrie
01.12.2018, 20:37
wir täglich einen Blutentnahmedienst haben
Auch am Wochenende und an Feiertagen?

par
01.12.2018, 20:41
Von ärztlicher Seite kann der Stationsarzt bei der Übergabe an den Hausdienst neben Eck-Infos zu kritischen Patienten auch ausstehende Laborkontrollen (die ja z.B. am Wochenende meist auch nur diese Patienten betreffen) angeben.
Die Tabletts mit denen ich bisher immer zu tun hatte, waren nicht unbedingt zu klein, aber manchmal sehr seltsam aufgefüllt: ein bunter Blumenstrauß an Zugängen, ein Überfluss an sterilen und unsterilen Tupfern in allen Größen, octenisept, Sterilium, genau ein Butterfly und .... kein Stauschlauch :-))

Rhiannon
01.12.2018, 20:56
Auch am Wochenende und an Feiertagen?

Jep, tatsächlich jeden Tag.

Fr.Pelz
01.12.2018, 21:01
Bei uns machen tatsächlich die Schwestern die BEs - aber die Ärzte achten natürlich drauf, dass am WE auch nur wirklich nötige BEs anfallen und nichts von wegen "Naja, wir kontrollieren das mal runter" oä.
Von daher sind die natürlich auch fit und stellen auch nur die richtigen Röhrchen bzw das richtige Material. Wenn ich werktags mehrere BEs machen muss, sortiere ich mir das meist so, dass ich mir vorher die Zimmernummern ansehe, und nur 1-3 Zimmer auf einmal erledige. Dann gibt es bei uns so praktische Becher (etwas kleiner als Zahnputzbecher). In jedem Becher ist nur das nötigste, die Röhrchen, die Klebchen, 2 Tupfer, die eingepackte Butterfly, der Adapter. Desinfektion, Stauschlauch und 2 extra Butterflies hab ich extra (in der Kitteltasche oder auf einem kleinen Tablett). Dann gehe ich ins Zimmer, mache die BE, beklebe natürlich sofort die Röhrchen und stelle diese wieder in den Becher. Die Butterfly ist ja dann gesichert und ich stecke trotzdem die Spitze in den Adapter als doppelten Schutz, das kommt auch in den Becher. Den restlichen Müll umfasse ich mit der Hand, zieh den Handschuh inkl Müll aus und schmeiß ihn noch im Zimmer weg.
Danach schmeiße ich im Funktionsraum die Butterflies in den Spitzmüll und die Röhrchen ins Tütchen.
Das ist für mich der Ablauf mit dem wenigsten Chaos. BEs aus einem ZVK mach ich nochmal gesondert, weil man da ja mehr Zeug zu braucht, va die Spritzen zum Spülen.

WackenDoc
01.12.2018, 21:22
Das mit dem Chaos ist etwas, das wohl mal auf OA-Ebene geklärt werden muss incl. Beschaffung von geeigneten Tabletts/Ablagen und einer Arbeitsanweisung wie das mit dem INR und dem Marcumar laufen soll. An sich muss auch ein geeigneter Abwurf mit. "Stumme Schwester" wäre eine Möglichkeit.

Dass Schwestern nicht in der Lage sind oder keinen Bock haben die passenden Röhrchen zu den Anordnungen zu stellen, kenn ich noch von meiner Jungassistentenzeit.

anignu
01.12.2018, 21:43
Wie handhabt Ihr das oben beschriebene Chaos :-))
Oder gibt es dieses Chaos bei Euch nicht???
Doch. Ist genauso bei uns. Wobei bei uns meist ein "Set" an Werten für einen Patienten bestimmt wird und da sind eigentlich immer BB, Elyte, Gerinnung dabei, also kann man die meisten Kleinigkeiten (vor allem die man am WE braucht) nachbestimmen lassen.

...und man das Tablett ja nicht ins Bett stellen darf.
Genau. "Dürfen"... soll ich es auf den Boden stellen? Stundenlang Nachtischkästchen abräumen?

Zur Kontrolle der Kollegen: es kommt drauf an wieviele Blutabnahmen die mich machen lassen (machen lassen wollen). Wenn es zu viele sind, schnapp ich mir das Paket und sortiere erstmal aus. Wenn man bei 20 Patienten auf einer Station am WE an einem Tag von 15 Patienten eine Blutabnahme haben will dann läuft was falsch. Wenn es wenige sind, dann hab ich das Gefühl dass sich derjenige Gedanken gemacht hat und vertrau erstmal darauf dass die BE Sinn macht.

Täglich den INR-Wert? Das solltet ihr wirklich mal eine Stufe drüber klären.

Apropos Schwestern nehmen kein Blut ab, der Blutabnahmedienst kommt am Wochenende nicht und Ärzte sind die Leidtragenden: es gibt bei uns manchmal studentische Hilfskräfte die am WE abnehmen. War ein Zugeständnis der Klinikleitung nachdem sich die Assistenten über die Arbeitsbelastung beschwert hatten.

CYP21B
01.12.2018, 21:45
Das was angeordnet ist wird auch gerichtet. Da sind unsere Schwestern auf zack. Werktags haben wir Pjs. Wochenende sollen keine RoutineBEs laufen sondern nur das nötigste. Abnehmen sollte eigentlich der gehende Dienst vor Demo. Gibt dann nen Zettel an den kommenden zur Kontrolle der Werte. Läuft im Prinzip außer der Dienst hat da keine Zeit. Tabletts gibt's bei uns eigentlich schon und so nen Teil mir ganz vielen Löchern für die Röhrchen. Ich nehm letzteres wenn es mehr als drei Patienten sind. Sonst nehm ich ne Ladung Butterflies, Stauschlauch und Pflasterrolle habe ich im Kittel. Tupfer, Handschuhe und Desinfektion ausm Zimmer.

Pflaume
01.12.2018, 22:36
Ich fand die Blutentnahmen am Wochenende immer unbefriedigend, aber nicht chaotisch. Ich kenne es so, dass gar keine Röhrchen gestellt werden, sondern nur die Klebchen. Ich habe mir die Klebchen nach Zimmern geordnet, habe mein Zeug auf den Visitenwagen gestellt und bin dann den Gang entlang. In die Zimmer habe ich das Tablett und die entsprechenden Klebchen der Patienten (nur dieses Zimmers) und genügend Röhrchen mit reingenommen. Der Visitenwagen mit dem ganzen Material blieb vor der Tür stehen.

Auf meinem Tablett war eine Mulde für die leeren Röhrchen und eine für die vollen. Außerdem ein Becher mit Tupfern, die ich vor dem Betreten des Zimmers mit Desinfektionsmittel getränkt hatte, und ein Becher mit trockenen Tupfern (zum Verpflastern). Meine Strategie bei den ganzen halbdementen Patienten in der Inneren, die bei der Blutentnahme sowieso nicht das machen, was man will, war immer, das Tablett irgendwo im Raum abzustellen, und nur mit Stauschlauch, den Röhrchen, Nadeln, Tupfern und einem vorbereiteten Pflasterstreifen bewaffnet zum Patientenbett zu gehen. Meistens habe ich auch die Klebchen mit zum Patientenbett genommen, weil man dann die Röhrchen oft bereits während der Blutentnahme oder während dem Warten aufs Trocknen der Desinfektion gleichzeitig bekleben konnte. Da ich das Tablett nicht am Patienten brauchte, kenne ich Abstellprobleme fürs Tablett nicht - irgendwo im Raum gabs immer eine Möglichkeit.

Am Patientenbett den Pflasterstreifen irgendwo hingeklebt, Röhrchen etc. irgendwo auf den Nachttisch oder sonstwo erreichbar hingelegt, dann gings los. Die Klebchen kamen entweder vor oder nach der Blutentnahme auf die Röhrchen. Spätestens bei der Blutentnahme erfolgte die Identitätskontrolle mit Name und Geburtsdatum. Hinterher das entnommene Blut (mit Identität beklebt) aufs Tablett gepfeffert und zum nächsten Patienten mit neuem Material. Einen Abwurf hatte ich im Zimmer nicht dabei, weil die dauernd umgefallen sind. Ich hatte einen kleinen Plastikbecher für die Nadeln auf dem Tablett, und habe die, wenn ich aus dem Zimmer raus war, in einen großen Abwurf auf meinem Visitenwagen umgekippt. Wir hatten sowieso Nadeln, bei denen die Spitze nach Gebrauch hinter einer Plastikkappe verschwand, so dass man sich daran nicht stechen konnte. Die befüllten Röhrchen landeten natürlich auch auf dem Visitenwagen in einer Box.

rafiki
02.12.2018, 06:30
Es ist schon unfassbar, dass kostbare ärztliche Arbeitszeit fürs Blutabnehmen verschwendet wird. Bei mir nimmt es zwar nicht viel Zeit weg und ich mach es ganz gerne, aber betriebswirtschaftlich idiotisch ist es trotzdem.

davo
02.12.2018, 06:40
Auf meiner aktuellen Station (auf der normalerweise die Pflege die Blutentnahmen und die Zugänge macht, aber ich zum Üben jeden Tag 1-2 mache) gibt es zwei Wagen für die Blutentnahmen und die Zugänge, einen für jede Seite. Somit hat man automatisch das ganze Equipment dabei (inkl. Abwurf selbstverständlich), muss weder Nachtkästchen abräumen noch das Bett als Ablage benutzen, und bis jetzt war da auch immer alles gut aufgefüllt. Ich bekomme auch immer die korrekten Röhrchen für die entsprechenden Patienten bereits beklebt gestellt. Einmal waren bei zwei Röhrchen die Aufkleber vertauscht, was mir aber aufgefallen ist, ansonsten gabs da nie "Chaos". Und ein Fehler kann ja jedem mal passieren.

Klingt also nach einem doppelten Problem: Erstens fehlt euch Equipment (nämlich so ein Wagen), zweitens macht die Pflege ihre Arbeit nicht sorgfältig. Die beiden Probleme muss man dann auch separat mit den korrekten Adressaten besprechen. Vom noch viel größeren Problem, dass die teuerste Arbeitskraft regelmäßig eine triviale Tätigkeit durchführen soll, mal abgesehen :-p

ProximaCentauri
02.12.2018, 09:02
Bei uns macht die Pflege alle Blutentnahmen, alles das bis zur Abendvisite angemeldet ist für den nächsten Tag wird auch vorbereitet (durch das Sekretariat, wenns mir recht ist), wenns noch etwas extra gibt muss man kurz Bescheid sagen.

Relaxometrie
02.12.2018, 11:45
Vielen Dank für Eure zahlreichen Beiträge. Ich habe das Thema auch zum eigenen Brainstorming hier eingestellt, damit ich mich nochmal sammele, die Kritik sachlicher formuliere und mich dann mal an die Obrigkeit wende, um mit konstruktiven Verbesserungsvorschlägen aufwarten zu können.
Obwohl es vermutlich ein Kampf gegen Windmühlen werden wird, den ich aber gar nicht erst großartig aufnehme. Ich werde das Thema einmal ansprechen. Wenn ich Gleichgültigkeit bemerke, kann ich dann aber leider auch nichts weiter machen :-nix


In der Woche haben wir für drei große neurologische Stationen mit insgesamt 100 Patienten, wenn alle Betten belegt sind, eineinhalb Arzthelferinnen-Stellen, die von einer Vollzeit- (oder Dreiviertel-Stelle, da muß ich nochmal nachfragen) und einer Halbtagskraft besetzt sind. Aber seit Monaten ist die Vollzeitkraft krank und die Halbtagskraft soll bis mittags alles alleine erledigen (Blutentnahmen, Viggos, Befunde abheften, Materialwagen auffüllen, Kurven für elektive Aufnahmen anlegen), was natürlich nicht klappt. Für die Halbtagskraft ist dieser Zustand natürlich eine Zumutung, aber auch an allen anderen bleibt mehr Arbeit hängen. Aber das soll hier nicht das Thema sein.
Am Wochenende und an Feiertagen sind die Blutentnahmen Aufgabe des Dienstarztes und nehmen einen relevanten Zeitanteil weg, der wirklich besser genutzt werden könnte. Deswegen regt mich das Chaos ja auch so auf. Wenn die Blutentnahmen wenigstens schnell und organisiert von der Hand gingen, wäre es zwar lästig, aber würde nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen.




Das mit dem Chaos ist etwas, das wohl mal auf OA-Ebene geklärt werden muss incl. Beschaffung von geeigneten Tabletts/Ablage
Daß die vorhandenen Tabletts ungünstig sind, bestätigen sogar die beiden Arzthelferinnen. Ich habe das auch schon einmal beim Chef angesprochen und werde es auch nochmal ansprechen.
Bis aber mal eine Reaktion erfolgt, habe ich mir einen eigenen kleinen, 3-etagigen Rollwagen zugelegt, der zwar nicht optimal ist, aber schonmal wesentlich besser, als das Tablett. In dem Wagen habe ich incl. einem Kanülenabwurf alles an Material, was man braucht. Aber das ändert nichts an dem Röhrchenchaos, welches von den einzelnen Stationen im Vorfeld produziert wird.
Der Materialwagen, der auf jeder Station vorhanden ist, und in dem vermeintlich alles Notwendige gelagert ist, ist oft eben doch nicht aufgefüllt und man fängt dann als Dienstarzt, oder auch im Alltag in der Woche, im Urschleim an und sucht sich erstmal das Material aus großen Pappkartons zusammen. Daher ist mein eigener Rollwagen schon ganz gut, weil ich immer dafür sorge, daß er komplett gefüllt ist. Wenn ich dann im Stationsalltag mal eben einen Zugang legen soll, ist das auch wirklich schnell erledigt, weil ich eben nicht erst minutenlang Materialien suchen muß.
Abgesehen davon braucht man einen für das benötigte Material zwar ausreichend großen, aber dennoch möglichst kleinen Wagen, mit dem man auch eine Chance hat, bei zugestellten Zimmern bis ans Patientenbett zu gelangen. Dafür ist unser Chaos-Materialwagen äußerst ungeeignet, weil er ein großer und schwer manövrierbarer Koloß ist.



Täglich den INR-Wert? Das solltet ihr wirklich mal eine Stufe drüber klären.
Ja, ich finde tägliche INR-Kontrollen, außer vielleicht bei Marcumar-Neueinstellung, auch too much. Daß man im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts dne INR-Wert nicht nur alle 6 Wochen bestimmt, wie es teilweise ambulant bei stabiler Einstellung gut machbar ist, ist klar. Stichwort Enzyminduktion durch viele zusätzliche Medikamente. Aber tägliche Bestimmung muß natürlich nicht sein. Deswegen konnte ich gestern trotz fehlender INR-Bestimmung auch problemlos Marcumar verordnen, weil ich eine ausreichende Anzahl an INR-Werten hatte. Das ändert aber nicht an dem Chaos....denn die Pflege hat das Röhrchen ja nicht nicht gestellt, weil sie die täglichen INR-Kontrollen überflüssig fand, sondern weil es im Chaos untergegangen ist.


Vom noch viel größeren Problem, dass die teuerste Arbeitskraft regelmäßig eine triviale Tätigkeit durchführen soll, mal abgesehen :-p
Mir machen Blutentnahme und das Legen von peripher-venösen Verweilkanülen zwar Spaß. Aber im Dienst ist es halt eine Tätigkeit, die einfach zu viel Raum einnimmt.

WackenDoc
02.12.2018, 13:02
Für Chaosbestückungen helfen Materiallisten und gegen das restliche SOPs. Es kann doch nicht sein, dass die teure Arztarbeitskraft für das auffüllen des Wagens verbraten wird, nur weil das Hilfspersonal das nicht geregelt bekommt.

Funktioniert im Rettungsdienst mit den ständig wechselnden Besatzungen übrigens ganz gut:
Fiktives Beispiel: auf den Rettungsrucksack gehören 2 Viggosets, jedes Set hat 2 rosa, 2 grüne, 2 weisse Viggos, 5 Tupfer, eine kleine Flasche Desi, einen Stauschlauch...
Im Auffüllfach vom Rucksack sind noch 5 blaue, 5 rosa, 5 gründe Viggos, 30 Tupfer....

Dann weiss jeder was er aufzufüllen hat. Auffüllen nach jedem einsatz wenn möglich, Kontrolle zu jedem Schichtbeginn.

Edit: Man könnte für wenig Geld einen Studenten am WE einstellen, oder eine MFA, die sich um Blutentnahmen und Auffüllen kümmern. Oder eine Krankheitsvertretung. Aber so denken die Verwaltungsmenschen nicht. Sie sehen nicht, wie sie das Geld verbraten. Liegt oft daran, dass sie in solchen Dingen nicht ausgebildet sind und es liegt wohl daran, dass man ärztliche Leistung einfach so ohne Zusatzkosten nutzen konnte- Stichwort unbezahlte Überstunden.

abcd
02.12.2018, 20:58
Samstag BE durch Laborkräfte, Sonntag Dienstarzt.
Abwurf in jedem Zimmer vorhanden.
Stauschlauch bei allen Frührehapatienten (100 Betten) jeweils am Bettplatz zugeordnet, ein Cutisept i.d.R. auch.
Tabletts leider je nach Station unter- oder überfüllt. Gerichtet sind meist die richtigen Röhrchen.
Die fehlende Abstellmöglichkeit an den Betten ist tatsächlich oft doof. Nachttisch voll oder auf der falshcen Seite ;-)

freak1
03.12.2018, 09:12
Man könnte für wenig Geld einen Studenten am WE einstellen, oder eine MFA, die sich um Blutentnahmen und Auffüllen kümmern

Das hab ich u.a. als Studijob damals gemacht in einer großen Derma. Hat die Klinik vllt. 50-100€ pro WE-Tag gekostet und die Ärzte waren heilfroh das sie die BEs nicht noch zusätzlich machen mussten. Und da wir nichts anderes zu tun hatten ging das recht zackig weil man sich darauf konzentrieren kann und einfach mit seinem großen Wagen von Zimmer zu Zimmer gezogen ist.

Nessiemoo
03.12.2018, 10:15
Bei uns läuft es so ähnlich. Ich habe mich einfach dran gewöhnt, vor ich im Dienst blutabnehme, kurz in die Patientenakte zu gucken. Das erspart so viel Arbeit. Teilweise stehen da drei Röhrchen, weil die tägliche Blutentnahme aus der Arterie von intensiv nicht abgesetzt wurde. Oder es werden irgendwelche seltenen Untersuchungen am Wochenende gestellt, die sowieso nur unter der Woche laufen oder elektiv sind. Oder eben falsche Röhrchen, oder es fehlt das Gerinnungsröhrchen wenn man die Nierenwerte und INR kontrollieren wollte. Man kann sich damit viel Arbeit ersparen.

Bei fehlendem INR muss man halt da Blut abnehmen, es hat aber bei uns (bei fast allen Kollegen) auch eingebürgert, dass man sowas in der Übergabe erwähnt. Fürs Wochenende sowieso, unter der Woche haben wir keine systematische Übergabe, aber auch da kann man gut vereinbaren, dass die Stationsärzte anrufen und bescheid sagen, wann da welche Blutentnahme noch zu machen ist.