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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufseinstieg KJP



milkakuh94
27.12.2018, 21:45
Hallo zusammen,

ich absolviere gerade mein Wahlfach in der KJP an einem Uniklinikum. Da es mir wirklich sehr gut gefällt und mir angeboten wurde, auch dort anzufangen, denke ich seit einiger Zeit darüber nach.

Es gibt jedoch zwei Dinge, die mich an der Klinik stören:

- mir ist aufgefallen, dass es bei uns nur sehr wenig Fachärzte gibt. Sehr viele der Assistenzärzte arbeiten dort schon viele Jahre, streben aber keinen Facharzt an. Ich hab mal vorsichtig nachgefragt und mir wurden als Begründung nur genannt, dass die Klinik die Weiterbildungskosten für die Selbsterfahrung (laut einer Assistentin insgesamt 20 000 Euro) nicht übernimmt. 
Ist das so üblich in der Psychiatrie/ KJP, dass man die Ausbildung (zum Teil?) selber finanzieren muss? Welche Kosten kommen da noch hinzu?

- bei uns ist es so geregelt, dass die Dienste nur aus Rufbereitschaft bestehen. Ist das ein übliches Modell in der Fachrichtung?
Aus den Übergaben bisher habe ich mitbekommen, dass die Dienste nicht immer ruhig bleiben und man oft doch reinfahren muss.
Finanziell gesehen lohnt sich eine Klinik mit Bereitschaftsdiensten wohl auf jeden Fall mehr als eine Klinik mit Rufbereitschaft, oder?

Da ich in dieser Fachrichtung auch nur an diesem Klinikum famuliert habe und niemanden kenne, der KJP macht, würde ich mich über Erfahrungsberichte freuen.
Google/ die Forensuche habe ich auch schon benutzt, das war aber leider nicht sehr ergiebig.. ist halt eher ein Nischenfach. :-)

Danke und liebe Grüße! :-winky

erdbeertoertchen
28.12.2018, 12:11
https://www.medi-learn.de/humanmedizin/include/suche/ausgabe.php?cx=017359001032485877364%3Am5bxohyrl2q&cof=FORID%3A11&ie=ISO-8859-1&q=Kjp&suche.x=38&suche.y=10&suche=suche&siteurl=www.medi-learn.de%2Fforen%2Fshowthread.php%3F101093-Berufshaftpflicht-inkl-grobe-Fahrl%25E4ssigkeit-Assistenzarzt-Psychiatrie&ref=&ss=607j188009j3 (https://www.medi-learn.de/humanmedizin/include/suche/ausgabe.php?cx=017359001032485877364%3Am5bxohyrl2q&cof=FORID%3A11&ie=ISO-8859-1&q=Kjp&suche.x=38&suche.y=10&suche=suche&siteurl=www.medi-learn.de%2Fforen%2Fshowthread.php%3F101093-Berufshaftpflicht-inkl-grobe-Fahrl%25E4ssigkeit-Assistenzarzt-Psychiatrie&ref=&ss=607j188009j3)

https://www.medi-learn.de/humanmedizin/include/suche/ausgabe.php?cx=017359001032485877364%3Am5bxohyrl2q&cof=FORID%3A11&ie=ISO-8859-1&q=Psychiatrie&suche.x=0&suche.y=0&suche=suche&siteurl=www.medi-learn.de%2Fforen%2Fshowthread.php%3F101093-Berufshaftpflicht-inkl-grobe-Fahrl%25E4ssigkeit-Assistenzarzt-Psychiatrie&ref=&ss=2687j927587j11&siteurl=www.medi-learn.de%2Fforen%2Fshowthread.php%3F101093-Berufshaftpflicht-inkl-grobe-Fahrl%25E4ssigkeit-Assistenzarzt-Psychiatrie&ref=&ss=2687j928241j11

https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?64019-Assistenzarzt-Dann-nimm-am-Interview-teil!

https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?97873-Eigen-oder-Fremdgef%E4hrdung-Der-Psychiatertreffpunkt

erdbeertoertchen
28.12.2018, 12:16
Psychiatrie und Psychosomatik FA sind teuer in der Ausbildung. Es gibt Vorgaben durch die Ärztekammern, die für den FA abgeleistet werden müssen. Darunter 150 Std Selbsterfahrung, 70 Std Balintgruppe, 120 Std Verhaltenstherapie etc.
Je nach Klinik werden die Fortbildungen gestellt oder wird alles, teilweise oder gar nichts von den Fortbildungen bezahlt. Wenn man vieles selber zahlen muss, kostet es einiges. ZB 20 Std Selbsterfahrung 500€. Es ist machbar in den 5 Jahren, die für den FA vorgeschrieben sind.
ich kenne nur Rufbereitschaft in der KJP. Scheint ein gängiges Konzept zu sein.

milkakuh94
29.12.2018, 21:37
Danke dir für deine Antwort!
Die Weiterbildungsordnung meines Bundeslandes kenne ich, ich hab bisher aber nur an "meiner" Uniklinik nachgefragt, inwieweit die Ausbildungskosten übernommen werden. Facharzt in 5 Jahren ist bei uns an der Klinik auch eher nicht üblich.
Vielleicht zieh ich dann besser andere Häuser in Erwägung.. ist ja noch ein bisschen hin.

Nochmals vielen Dank und viele Grüße.

Elena1989
29.12.2018, 23:44
20000€ nur für die Selbsterfahrung ist unrealistisch. Das geht -zumindest in der Gruppe - deutlich günstiger. Konzepte sind wie erdbeertörtchen schon schrieb unterschiedlich, viele kliniken zahlen aber zumindest einen Teil.
FA in fünf Jahren ist gut möglich. Ich bin jetzt dann drei Jahre dabei und habe alle extern zu machenden Sachen (Theorie, Balint, Selbsterfahrung, Entspannungsverfahren) erledigt.

Es gibt auch Kliniken mit Bereitschaftsdiensten, weiß ich aus eigener Erfahrung, lohnt sich im Vorstellungsgespröch zu fragen.

Grüße aus dem Dienst!

milkakuh94
02.01.2019, 11:37
Hallo Elena,

danke für deine Antwort! Schön zu lesen, dass der Facharzt in 5 Jahren realistisch ist und die Weiterbildungskosten doch nicht so hoch sind. Dann werd ich mich nach dem Examen auf die Suche nach einer netten Klinik machen. ;-)

Viele Grüße!

PCR
03.01.2019, 07:41
Ich bin AÄ in der KJP. Rufbereitschaft ist ein gängiges Dienstmodell ;) 20000 Euro nur für Selbsterfahrung ist m. M. n. viel zu hoch gegriffen. Meine tiefenpsychologische Selbsterfahrung kostet beispielsweise 2500...

milkakuh94
03.01.2019, 19:03
Hi PCR,

danke für die Info! Ist auf jeden Fall beruhigend zu hören, dass man nicht gleich einen größeren Teil des Gehalts für die Fortbildung raushauen muss.;-) Vielleicht meinte die Ärztin an meiner Klinik auch die kompletten Ausbildungskosten und ich hab sie falsch verstanden...

Viele Grüße

Elena1989
03.01.2019, 20:39
Hi PCR,

danke für die Info! Ist auf jeden Fall beruhigend zu hören, dass man nicht gleich einen größeren Teil des Gehalts für die Fortbildung raushauen muss.;-) Vielleicht meinte die Ärztin an meiner Klinik auch die kompletten Ausbildungskosten und ich hab sie falsch verstanden...

Viele Grüße

Naja, wenn man die Selbsterfahrung im Einzelsetting macht, wird es teurer (und deutlich zeitaufwendiger).

In eine Klinik, die GAR NICHTS der Fortbildungskosten übernimmt, würde ich bei der aktuellen Stellenlage nicht gehen, denn das wird dann tatsächlich recht teuer.

milkakuh94
04.01.2019, 14:02
Ja, unsere Uniklinik ist nicht gerade großzügig. Als PJler bekommt man auch nur die Essenspauschale...
Nach dem Examen werd ich mich nach Kliniken umsehen, die die Ausbildungskosten wenigstens zum Teil übernehmen, KJP ist ja nicht gerade überlaufen.. ;-)