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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun mit dem Schwurbel im Gesundheitswesen?



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Feuerblick
12.01.2019, 15:23
Weiß ich nicht. Aber stört mich auch nicht. :-nix

Espressa
12.01.2019, 16:54
Im Falle der Homöopathie finde ich Gegenargumentstion ja echt einfach. Das informationsnetzwerk bietet da auch sehr gute Infos.
Beim Impfgegnertum wird’s manchmal schon schwierig, weil da doch einiges auf Annahmen basiert, für die es nun mal keine knallharten Beweise gibt. Zwar ist der durchschnittliche impfgegner eher einfach gestrickt, wenn es einer ganz genau wissen will, steige ich leider auch aus.

Sebastian1
12.01.2019, 17:18
Weiß ich nicht. Aber stört mich auch nicht. :-nix die Existenz einer ärztlichen ZB durchaus, da es damit eine scheinbare Legitimation gibt.

WackenDoc
12.01.2019, 18:13
Bei Impfungen besteht ein Teil des Problems darin, dass Eltern, die eigentlich gar keine Impfgegner sind (aber sich auch nie so ganz mit dem Thema beschäftigt haben- sie impfen halt weil empfohlen) von den Hebammen bequatscht werden. Die kommen dann mit Lügen wie "Quecksilber" "Autismus", schau mal den Film.... Und schon ist der Zweifel gesät. Durch eine Vertrauensperson in einer vulnerablen Phase.
Der Hebammenverband selber propagiert ein Impfgegnerbuch (dummerweise kommt es gar nicht impfgegnerisch daher, sondern gaukelt eine ausgewogene Information vor).

Dabei gehört Impfberatung (außer Verweis auf die STIKO-Empfehlung und auf den Kinderarzt) nicht zur Berufsausübung der Hebammen. Manche wissen das ganz genau und verbreiten die Impfgegnerpropaganda unter der Hand als "gute Freundin".


zur Homöopathie: Die DHU bewirbt recht aggressiv ihre Mittelchen, Widerspruch und Hinterfragen ist nicht erwünscht- man wird sofort geblockt und die Beiträge gelöscht.

h3nni
12.01.2019, 21:20
Ich war bei ner Gemeinschaftspraxis zur Hausarzt-Famulatur, auch mit Homöopathen in der Praxis. Komisch, dass ich bei diesen Anamnesen nie dabei sein durfte und immer weggeschickt wurde, unabhängig vom Patientenwunsch, sonst aber immer da bleiben durfte.
Hier wurde angegeben, in Österreich würde erst später und nur 2 statt 3 Impfungen im ersten Lebensjahr gegeben. Wie seht ihr das denn? Gibts da unterschiedliche Daten?

WackenDoc
12.01.2019, 21:38
Die Österreicher haben damit eine Meningokokkenimpfung im Schulalter "erkauft".
Das 2+1 Schema fängt ja einen Monat später an als das 3+1. Das Risiko nehmen die Österreicher in Kauf. Wir halt nicht.

Problematisch ist vor allem zwar mit dem 1. Termin von uns anzufangen aber dann die 2. oder 3. Impfung wegzulassen. Der Schutz ist dann wohl nicht so stabil.

h3nni
12.01.2019, 21:44
Achso. Mir wurde das dann verkauft als "geht ja genauso". Das ist doch alles total verwirrt.

Das einzige, was ich wirklich vernünftig fand, war, als bezüglich Welpenimpfungen (viele Lebendsimpfungen) bei Hunden gefordert wurde, dass die nicht zu früh gegeben werden bzw. nicht unbedingt mehrfach wegen Nestschutz, der die dann abfängt. Alles andere kann ich überhaupt nicht nachvollziehen

WackenDoc
12.01.2019, 22:32
Es geht schon genauso. Nur halt einen Monat später.

Relaxometrie
12.03.2019, 20:28
Kürzlich war ich bei einem für mich neuen Zahnarzt (Erstkontakt nach Umzug/ nur zur Kontrolle geplant), den ich nach Internetrecherche ausgesucht habe. Die Homepage klang so, daß ich die Auswahl erstmal gut fand. Auch der Erstkontakt an der Anmeldung war freundlich. Im Wartezimmer lagen dann aber unter anderem (ich nenne nur die Highlights) folgende Bücher aus:

"Schwarze Salbe: Heilung von Brust und Hautkrebs im 21. Jahrhundert"

"Wir impfen nicht"

"MSM - eine Supersubstanz der Natur: Hilfe bei Schmerz, Entzündung und Allergie"


Was hättet Ihr getan?

Feuerblick
12.03.2019, 20:41
Ihn drauf angesprochen und hätte er sich für diesen Quatsch ausgesprochen, wäre der Erst- auch der Letztkontakt gewesen.

WackenDoc
12.03.2019, 20:57
Ich wäre direkt wieder gegangen.

Relaxometrie
12.03.2019, 21:18
Ihn drauf angesprochen und hätte er sich für diesen Quatsch ausgesprochen, wäre der Erst- auch der Letztkontakt gewesen.
Die Bücher liegen ja nicht ohne Wissen der Zahnärzte (ist eine Praxis mit sechs Zahnärzten) im Wartezimmer. Sie lagen auch nicht einfach herum, sondern waren auffällig in einem Präsentationsregal an der Wand platziert.
Insofern habe ich mir noch nichtmal die Mühe gemacht, den Zahnarzt, dem ich zugeteilt worden wäre, dazu zu befragen, sondern habe das getan, was WackenDoc vorgeschlagen hat: ich bin einfach gegangen.
Natürlich nicht wortlos und heimlich, sondern ich habe (pro forma) an der Anmeldung gefragt, ob ich die Behandlung noch "abbrechen" kann (abbrechen in " " , weil sie ja nie begonnen hatte) und habe auch begründet, warum. Nämlich, weil ich die Bücher doch zu krass finde und daß es sich dabei nicht um "ein wenig Naturheilkunde" handele, sondern um gefährlichere Dinge, und daß meine Sichtweise eine komplett andere sei und ich mich auf eine -wenn auch schulmedizinisch durchgeführte- Behandlung nicht einlassen könne.
Zum Glück konnte ich unproblematisch wieder gehen.

Salzi19
13.03.2019, 11:36
Sehr gute Reaktion!
Zahnärzte sollten aber meiner Meinung nach auch allgemein in ihren Praxen nicht über andere Fachrichtungen informieren.

Relaxometrie
14.03.2019, 18:23
Ja, ich finde auch, daß ein Zahnarzt nicht über für ihn fachfremde medizinische Dinge informieren sollte.
Wenn die fachfremden Infos aber nicht so ein esoterischer Kram gewesen wären, hätte ich gar nichts gesagt. Aber oben genannte Buchtitel sind einfach too much :-((


@Salzi19: Hoffentlich rechnet der esoterische Zahnarzt nichts für meinen Besuch ab? Meine Versichertenkarte ist ja eingelesen worden. Da aber kein Arztkontakt stattgefunden hat, kann ja eigentlich auch nichts abgerechnet werden?

milz
14.03.2019, 21:33
Ich hätte ein Foto gemacht und evtl. bei der Zahnärztekammer gepetzt.

WackenDoc
14.03.2019, 22:10
Es ist nicht verboten und ein Zahnarzt darf sogar parallel Heilpraktiker sein. DAS ist ja das Elend an der Sache, dass es erlaubt ist und die Kammern nicht dagegen angehen.

Salzi19
16.03.2019, 21:07
@Relaxometrie: Naja, ne Ä1 werden die Mädels vom Empfang schon eingetragen haben... Du kannst aber mal bei deiner Kasse nachfragen, bei der SBK Z.B. kann man eine Liste aller auf seine Karte abgerechneten medizinischen Leistungen anfordern.

Relaxometrie
17.03.2019, 22:00
Zu Ä1 habe ich gefunden: "Beratung eines Kranken, auch fernmündlich".
Wenn ich das also richtig verstehe, dürfte die Ziffer nicht abgerechnet werden, da ich in dieser Praxis weder mit einem Zahnarzt telefoniert habe, noch überhaupt einen der Zahnärzte gesehen habe.

Salzi19
19.03.2019, 18:50
Korrekt wäre dies. Es gibt aber auch Praxen, die für eine eingelesene Versichertenkarte im Prinzip alle Ziffern eines Erstbesuchs ansetzen ... Deswegen wäre eine Nachfrage bei der Versicherung ganz interessant ;-)

WackenDoc
19.03.2019, 19:45
https://www.dailymail.co.uk/news/article-6825653/Italian-politician-leading-anti-vax-figure-hospitalised-chickenpox.html?ito=facebook_share_fbia-middle&fbclid=IwAR0mvMBadG-jImGvu2PFwvO1ifZCXtpaqW4sQVMOR8zVvPTs6Un35U_AAPo

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