Borisdiekatze
10.01.2019, 22:51
Einen wunderschönen guten Abend!
Gerade wiederhole ich die EKG-Auswertung und kam dabei an drei Stellen nicht weiter (leider keine Abbildungen, Klinik des Patienten nicht bekannt):
1) Was für ein Lagetyp liegt vor, wenn der QRS-Komplex in Ableitung I, II und III negativ ist? Dabei liegt in Ableitung I eine deutlich sichtbare S-Zacke vor bei einer positiven R-Zacke. In II und III kann ich nur eine lange negative Zacke nach unten ausmachen.
=> Kann das ein SISIISIII-Typ sein, bei dem die (positive) R-Zacke einfach nur so klein ist, dass sie kaum zu sehen ist ...? Nach dem Cabrera-Kreis wäre es sonst einfach ein überdrehter Rechtstyp. Aber nicht nach den Tabellen, die jedem Typ die entsprechenden Vorzeichen des QRS-Komplexes in den Ableitungen I, II und III zuordnen. Da kommt 3x negativ nämlich gar nicht vor.
2) M-förmiger QRS-Komplex in I und V2, QRS-Dauer knapp 100 ms, S-Zacken-Persistenz bis V6: Einfach unspezifische Erregungsausbreitungsstörungen in Teilen des rechten (V1) und linken (I) Ventrikels ...? Ein inkompletter Rechtsschenkelblock ist es ja eigtl. noch nicht. (Derselbe Patient wie in 1) übrigens)
- ST-Hebung: Eigtl. hatte ich in Erinnerung, dass bei einem STEMI, sofern im EKG über ST-Streckenhebung diagnostizierbar, die ST-Streckenhebung aus absteigender R-Zacke erfolgen muss und nicht aus aufsteigender S-Zacke. Auf der Seite http://www.grundkurs-ekg.de wird aber bei den Übungsekgs auch eine ST-Streckenhebung aus aufsteigendem S als Infarkt gewertet.
Also angenommen ich habe einen älteren weiblichen Diabetiker mit plötzlichen Bauchschmerzen unbekannter Genese (also ohne typische Infarktklinik, aber in dem Fall trotzdem etwas verdächtig ) und mache sicherheitshalber ein EKG: würde ich auch schon bei einer ST-Streckenhebung aus aufsteigendem S (sofern > 2 mV in Brustwandabl. und/oder > 1 mV in Extremitätenabl.) einen STEMI abklären lassen (also Herzkatheter)?
Für hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar :)
Gerade wiederhole ich die EKG-Auswertung und kam dabei an drei Stellen nicht weiter (leider keine Abbildungen, Klinik des Patienten nicht bekannt):
1) Was für ein Lagetyp liegt vor, wenn der QRS-Komplex in Ableitung I, II und III negativ ist? Dabei liegt in Ableitung I eine deutlich sichtbare S-Zacke vor bei einer positiven R-Zacke. In II und III kann ich nur eine lange negative Zacke nach unten ausmachen.
=> Kann das ein SISIISIII-Typ sein, bei dem die (positive) R-Zacke einfach nur so klein ist, dass sie kaum zu sehen ist ...? Nach dem Cabrera-Kreis wäre es sonst einfach ein überdrehter Rechtstyp. Aber nicht nach den Tabellen, die jedem Typ die entsprechenden Vorzeichen des QRS-Komplexes in den Ableitungen I, II und III zuordnen. Da kommt 3x negativ nämlich gar nicht vor.
2) M-förmiger QRS-Komplex in I und V2, QRS-Dauer knapp 100 ms, S-Zacken-Persistenz bis V6: Einfach unspezifische Erregungsausbreitungsstörungen in Teilen des rechten (V1) und linken (I) Ventrikels ...? Ein inkompletter Rechtsschenkelblock ist es ja eigtl. noch nicht. (Derselbe Patient wie in 1) übrigens)
- ST-Hebung: Eigtl. hatte ich in Erinnerung, dass bei einem STEMI, sofern im EKG über ST-Streckenhebung diagnostizierbar, die ST-Streckenhebung aus absteigender R-Zacke erfolgen muss und nicht aus aufsteigender S-Zacke. Auf der Seite http://www.grundkurs-ekg.de wird aber bei den Übungsekgs auch eine ST-Streckenhebung aus aufsteigendem S als Infarkt gewertet.
Also angenommen ich habe einen älteren weiblichen Diabetiker mit plötzlichen Bauchschmerzen unbekannter Genese (also ohne typische Infarktklinik, aber in dem Fall trotzdem etwas verdächtig ) und mache sicherheitshalber ein EKG: würde ich auch schon bei einer ST-Streckenhebung aus aufsteigendem S (sofern > 2 mV in Brustwandabl. und/oder > 1 mV in Extremitätenabl.) einen STEMI abklären lassen (also Herzkatheter)?
Für hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar :)