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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : (medizinische) diktier/spracherkennung-programme für arztbriefe



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yoann
26.01.2019, 08:30
hallo, ich wollte mal fragen was für spracherkennungs-diktierprogramme ihr kennt oder habt und ob die gut sind. hatte in meinem alten haus dragon von nuance und das war ziemlich genial.
jetzt wurd alles wieder etwas 19. jahrhundert mit der neuen stelle und es gibt ein diktiergerät mit dem ich gar nicht zurechtkomme weil ich den visuellen input brauche und den verfassten text sehn muss.
ich überleg mir jetzt selbst ein diktierprogramm zu kaufen.
jetzt seh ich aber dass es dragon wohl gar nicht (mehr) für mac gibt.
was kennt ihr denn so?

WackenDoc
26.01.2019, 09:08
Das wird dir wohl der IT-Sicherheitsbeauftragte um die Ohren hauen, wenn du dir sowas kaufst und auf dem Arbeitsrechner installieren willst.

roxolana
26.01.2019, 10:26
Wir arbeiten auch mit Dragon, so toll finde ich das aber wiederum auch nicht. Teilweise tippe ich dann auch lieber. Ich bin aber auch ein Schnelltipper, vielleicht investierst du die Kohle lieber in ein 10-Finger-Schreiblernprogramm? Ich hatte eins, das jedes Mal einen absolut widerlichen Ton von sich gab, wenn man sich vertippt hatte, das war im Sinne der operanten Konditionierung sehr effektiv. :-))

jijichu
26.01.2019, 10:34
Die IT meiner Klinik bietet 10-Finger-Tippkurse an und stellt auch Programme zur Verfügung. Frag mal nach.

WackenDoc
26.01.2019, 11:02
Man kann auch sehr viel Zeit mit guten Vorlagen sparen.
Sinnvoll wäre natürlich auch eine Vernetzung mit anderen Texten (z.B. so dass Radiologiebefunde direkt in den Brief übernommen werden.)
Je nach Programm kann man auch Standardsätze programmieren und über Tastenkürzel abrufen.

Und ja, es gibt Menschen, die einfach schneller sind, wenn sie selber tippen, statt diktieren- tippen lassen- korrigieren.

Pflaume
26.01.2019, 11:21
Ist alles eine Frage der Gewohnheit. Man kann sich auch umgewöhnen. Wir hatten auch Dragon, das hat super funktioniert. Ich bin beim selbst tippen aber praktisch genauso schnell wie beim Diktieren.

roxolana
26.01.2019, 11:27
Der größte Nachteil an Dragon ist für mich, dass es bei Fehlern Wörter produziert, die sehr ähnlich und richtig geschrieben sind und mir nicht auf den ersten Blick als Fehler aufleuchten, während ich meine Vertipper rein optisch (auch dank der Fehlerkorrektur) in der Regel schnell erkennen kann.

yoann
26.01.2019, 14:31
Ok also dragon schint da echt das verbreiteste zu sein. Hat jemand was anderes für mac?
ich fand das damals echt super. Viel besser als das tippen was ich jetzt mache. in meinem breich helfen vorlagen leider nicht so viel und die briefe sind super lang. Habs mit vorgeschriebennen textbausteinen versucht aber das klappt irgendwie nicht so toll.

WackenDoc
26.01.2019, 15:04
Du kannst nicht einfach so fremde Software auf den Firmenrechner ziehen. Und du darfst auf deinem privaten Rechner keine Firmendaten/Patientendaten verarbeiten.

yoann
26.01.2019, 19:28
unabhängig davon such ich trotzdem ein programm;) wie ich das genau löse schau ich dann später. ich hab zb daheim auch mit vpn zugang auf den computer auf der arbeit. selbst wenn das nicht gehen sollte will ich eins fürs paper schreiben und eigentlich sogar privat um texte zu verfassen...

StuartProwerFaktor
27.01.2019, 14:00
Du kannst nicht einfach so fremde Software auf den Firmenrechner ziehen. Und du darfst auf deinem privaten Rechner keine Firmendaten/Patientendaten verarbeiten.

Wo kein Kläger da kein Richter ;)

h3nni
27.01.2019, 14:43
Wo ein Kläger, da 50.000€ Strafe DSGVO, Verletzung Schweigepflicht, Schadenersatzforderungen, wenn irgendwo was rauskommt.

Und bei eigener Software im Firmennetz, viel Spaß mit der IT. Und wenn irgendwas kommt, irgendein Virus, dann ist man selber Schuld und niemand anderes, weil es einfach ist, den "Schuldigen" zu finden.

WackenDoc
27.01.2019, 16:14
Man kann ziemlich viel Unsinn bei einem AG treiben, aber IT-Sicherheit ist in der Regel heilig.

tarumo
28.01.2019, 12:56
Ich persönlich habe auch gute Erfahrungen mit Dragon gemacht.

Abgesehen davon, daß die Selbstinstallation irgendwelcher Softwareapplikationen ein no-go ist und im Regelfall auch durch technische Maßnahmen seitens der IT unterbunden wird...
...hast Du Dich mal damit beschäftigt, was eine Einzellizenz zur professionellen Anwendung kostet (und ein geeignetes Mikro käme noch dazu...)?
Also ich würde selbst für einen Privatlaptop, mit dem ich im Bereitschaftszimmer irgendwelche papers erstelle, diese Investition scheuen...
Warum überzeugst Du nicht die entsprechenden Stellen, sowas offiziell anzuschaffen? Alleine die Lohnkostenersparnis (es muß die Kassetten ja auch jemand abtippen) sollten Argument genug sein. Vorausgesetzt, man erledigt Diktieren und Korrektur nicht im Rahmen nichterfasster Ü-Stunden.

Das Problem mit sprachlich ähnlichen, aber sinnentstellenden Wörtern im fertigen Diktat bei Dragon habe ich übrigens so gelöst, daß ich die betreffenden Wörter aus dem Grundwortschatz manuell entfernt habe.

tarumo
28.01.2019, 13:04
Wo ein Kläger, da 50.000€ Strafe DSGVO.

Da fehlen ein paar Nullen...
Bei gravierenden Verstößen bis zu 20 Mio, weniger gravierende Verstöße bis 10 Mio (kann eine Arztpraxis oder ein KH selbstverständlich ruinieren), bei weltweit tätigen Unternehmen wie FB und google noch viel mehr...
https://dsgvo-gesetz.de/themen/bussgelder-strafen/

Andere Instanzen (Behörden, Krankenkasse, KV) haben sich vorsichtshalber schon mal von der DSGVO ausnehmen lassen.

Cinnafly
06.09.2023, 20:07
Hi,

ich mache mal Thread-Wiederbelebung ;)
Um die Diskussion ein bisschen zu relativieren: wir haben überhaupt kein Diktiergerät in der Klinik, es wurde jedoch explizit gesagt, dass wir uns gerne eines von Nuance anschaffen dürfen, ein Oberarzt, der es selbst verwendet, würde uns bei der Installation helfen. Ich bin selber nicht die aller langsamste Tipperin und hatte das Zehnfingersystem schon in der Schule, Aber finde diktieren trotzdem angenehmer und (vor allem die nächsten Monate, hatte eine Handverletzung) schmerzfreier. Gerade wenn man wie bei uns in der recht lange Texte schreiben muss.
Meine Recherchen landen leider immer nur auf dem aktuellen Dragon Medical One, was erstens nur im Abo Modell und zweitens einfach unverschämt teuer ist. Nutzt jemand eine ältere Version, welche man nicht im Abo kaufen muss, welche passabel funktioniert (den Schnickschnack von Dragon Medical One mit "Text im Nachhinein noch einmal verändern", etc. brauche ich nicht unbedingt).

LG

Reflex
07.09.2023, 05:46
Wir nutzen in unserer Praxis die aktuelle Vollversion und stellen die den WBA, die Gutachten machen zur Verfügung. Die Rückmeldung ist, dass das gut funktioniert und die zufrieden sind.

Cinnafly
07.09.2023, 16:00
Wir nutzen in unserer Praxis die aktuelle Vollversion und stellen die den WBA, die Gutachten machen zur Verfügung. Die Rückmeldung ist, dass das gut funktioniert und die zufrieden sind.

Welches meinst du genau? Das Medical One kann ich mir vorstellen, bekommt gute Rückmeldungen, ist aber als kleiner Assidoc preislich overkill. Suche nach einem Kompromiss Aus einigermaßen hilfreich und preislich einigermaßen realistisch…

GloriaSchmidt
13.09.2023, 19:44
Ich liebe Dragon Medical <3
Ich bin von Klinik ohne diktierprogramm damals in Klinik mit Old-School 90er Jahre Diktiergeräten mit kleinen Kasetten drin über nun Dragon und es ist super - ich sehe direkt was ich erzähle und es erkennt auch die meisten Begriffe (Nur macht es aus „Corona“ immer „coronar“.)
Aber selbst anschaffen erscheint als Assi ja wirklich wahnwitzig teuer - warum macht deine Klinik das nicht?

Reflex
16.09.2023, 06:06
Ich liebe Dragon Medical <3
Ich bin von Klinik ohne diktierprogramm damals in Klinik mit Old-School 90er Jahre Diktiergeräten mit kleinen Kasetten drin über nun Dragon und es ist super - ich sehe direkt was ich erzähle und es erkennt auch die meisten Begriffe (Nur macht es aus „Corona“ immer „coronar“.)
Aber selbst anschaffen erscheint als Assi ja wirklich wahnwitzig teuer - warum macht deine Klinik das nicht?

Welches PVS habt ihr denn in der Praxis? Und nutzt Du die Spracherkennung nur für Schriftangelegenheiten oder auch für die tägliche Verlaufdoku der Gesprachskontakte? Bis jetzt haben wir sowas nur für den aufwendigeren Schriftkram wie Gutachten und damit effektiv für nur reine Textverarbeitung außerhalb des PVS und überlegen, ob langfristig Spracherkennung oder ggf. alternativ Tablets mit Schnittstelle zum PVS als Alternative zum Tippen für die elektronische Patientenakte praktikabel ist. Voraussetzung ist aber, dass das dann mit unserem PVS kompatibel sein muss.