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Toastbrot
31.01.2019, 08:37
Falls das das falsche Forum für meine Frage ist: Sorry!
Bin auch noch nicht approbiert, aber ich denke, dass hier die meiste Erfahrung vorliegt.

Ich habe eine Frage zu meinem Lebenslauf. Dieser ist nämlich alles andere als glatt.
Zu meiner Situation: Ich bin w29, habe nach mit 19 dem Abi sofort zu studieren begonnen. Leider ist im Studium und privat ziemlich viel schief gelaufen, so dass ich sehr viele Semester (11) in der Vorklinik verbracht habe ohne je zum Physikum anzutreten. Ich litt am Ende unter schweren Depressionen und hatte einen Suizidversuch unternommen.
Ich habe daraufhin insgesamt neun Monate in der stationären und später teilstationären Psychiatrie verbracht.
Da zu meiner Krankheit viele externe Faktoren beigetragen haben, die ich erfolgreich aus meinem Leben verbannen konnte, bin ich seit fast drei Jahren komplett medikamentenfrei und fühle mich gut und betrachte mich selbst als geheilt. Zum selben Zeitpunkt habe ich mich wieder an einer anderen Uni für Medizin immatrikuliert. Da ich keine Höherstufung ins 4. Semester erreichen konnte, musste ich die vier Semester bis zum Physikum (war scheinfrei) warten und habe die Zeit zum Lernen in verschiedenen Bereichen genutzt. Im Frühjahr 2018 habe ich schließlich das Physikum mit Erfolg bestanden und studiere seitdem ebenso erfolgreich weiter.
Nun allerdings zu meinem "neuen" Problem: Ich habe eigentlich zwei Medizinstudien in meinem Lebenslauf stehen. Einmal das nicht erfolgreiche, erste und nun das aktuelle, bei dem ich theoretisch in der Regelstudienzeit liege.
Bei meiner ersten Famulaturbewerbung an meiner Heimatuni habe ich das schön brav alles in meinen Lebenslauf geschrieben. Daraufhin wurde ich vom Chefarzt der Klinik vorgeladen und er hat mich natürlich nach meinem krummen Lebenslauf gefragt. Ich hab' ihm treuherzig alles erzählt und er hat nur gemeint, dass ich mit meiner Vorgeschichte eigentlich gar nicht mehr studieren dürfte und hat mich abgelehnt.
Ich habe jetzt eine andere Famulatur, die wollten zum Glück gar keinen Lebenslauf. Aber im Hinblick auf spätere Bewerbungen frage ich mich jetzt: Wäre es klug und vor allem legal, das erste Studium im Lebenslauf komplett zu verschweigen? Ich war während der ganzen Zeit (mehr pro forma, wegen Sozialversicherung) beschäftigt, d.h. ein richtiges, auffälliges Loch, für das ich mich erklären müsste, würde dadurch nicht entstehen. Ich würde einfach wie eine typische "Spätstarterin" aussehen.
Möglichkeit zwei ist die Erkrankung zu verschweigen, allerdings würde ich dann mit am Ende 23 Semestern wie ein kompletter Depp aussehen.
Oder ehrlich sein und sich auf viele unangenehme Fragen und Absagen einstellen?

vanilleeis
31.01.2019, 09:01
Was bringt es Dir, wenn Du ehrlich bist? Ich würde es verschweigen

Schorsche
31.01.2019, 10:08
Für eine Famulatur würde ich nicht so ein großes Gewese darum machen (und wundere mich, warum sich irgendein Chef zu diesem Zeitpunkt für deine Geschichte interessiert) und zu diesem Thema im Lebenslauf nicht großartig Stellung nehmen.
Für das spätere Berufsleben: knüpf Kontakte! Lerne Chefs oder Obere kennen! Bei einem Chef, wie du ihn beschrieben hast, möchtest du auch gar nicht lernen. Kluge Menschen setzen sich mit dem Thema Scheitern und/oder psychische Erkrankung auseinander und können das auch reflektieren. Umso mehr bist du zu beglückwünschen, dass Du das Studium nun im zweiten Anlauf hinbekommst - das ist doch eine starke Leistung!

Pflaume
31.01.2019, 16:37
Das ist lebenslaufmäßig meiner Meinung nach halb so wild. Die Meinung des Chefs, der dich abgelehnt hat, ist eine Einzelmeinung. Für Famulaturen habe ich nicht ein einziges Mal einen Lebenslauf eingereicht. Da habe ich einfach eine Email hingeschrieben. Teilweise wollten die Kliniken dann, dass ich einen Personalbogen ausfülle, in dem natürlich mein Werdegang dann teilweise auch nachvollziehbar ist. Zumindest zu meiner Zeit wollte das aber nur eine einzige Klinik. Alle anderen, insbesondere z.B. die Uniklinik, waren einfach nur froh, dass da jemand Famulatur machen will, und wollten außer der Immatrikulation und evtl. Physikumszeugnis keine Unterlagen.

Raten würde ich dir (wie ich schon vielen anderen hier im Forum geraten habe), dich mit einem professionellen Berufscoach zu beraten, wie du mit deiner Situation umgehen sollst. Du solltest zum Gespräch auch einen Beispiel-Lebenslauf mitnehmen und kannst anhand dessen dann auch Veränderungen besprechen. So ein Gespräch kostet ca. 100 bis 150 Euro. Kannst du dir das leisten?

Wie weit man ehrlich sein muß und sollte, würde ich wirklich anhand der von dir vorliegenden konkreten Daten und Fakten individuell beurteilen (lassen); so allgemein kann man das nicht sagen. Ganz sicher würde ich davon abraten, mit deiner Kranken-Vorgeschichte offensiv umzugehen. Das geht keinen was an. Mein Weg wäre (so auf den ersten Blick, ohne mir ernsthafte Gedanken gemacht zu haben oder deine Details zu kennen) vermutlich, beide Studien anzugeben und dazwischen deine sozialversichtige Beschäftigung anzugeben (hast du dafür ein Zeugnis?). Falls du bereits während des ersten Studiums sozialversicherungspflichtig beschäftigt warst, könntest du auch dieses weglassen. Damit wäre ich allerdings eher vorsichtig, denn die Welt der Medizin ist dermaßen klein, dass es gar nicht unmöglich ist, dass dir in Zukunft jemand (z.B. als Vorgesetzter) über den Weg läuft, der sich an dich aus dem ersten Studium erinnert und sich wundert, dass in deinem Lebenslauf nichts davon steht.

Auch mir kommt grundsätzlich der Gedanke, ob du im Medizinstudium richtig bist und nicht was anderes besser für dich wäre. Ich habe das Medizinstudium und den Arztberuf als eine große, auch psychische, Belastung empfunden und befürchte, dass du möglicherweise angesichts deiner Vorgeschichte ein größeres Risiko hast, dadurch wieder abzurutschen. Angesichts der Tatsache, dass ich mir das Medizinstudium und das, was danach kam, sicher nicht nochmal antun würde, hören sich für mich auch Sätze wie "man kann sich ja eine weniger stressige Stelle / FA-Ausbildung suchen", die man gelegentlich hört, nicht überzeugend an.
Letzten Endes musst diese Entscheidung aber du fällen.

Im übrigen erst mal Glückwunsch dazu, dass du eine schwierige Lebensphase gemeistert hast!

WackenDoc
31.01.2019, 18:42
Ist eh Humbug für ne Famulatur nen LEbenslauf zu fordern.

Und später gibst einfach die Studienzeit an und wenn jemand fragt, dann gibst einfach nebulös "familiäre Gründe" an. Blos keine Auskunft über deine Krankheit und schon gar nicht so ausführlich. Wenn du mal nen Abschluss hast und dich sicherer fühlst kannst auch "hatte ne Krankheit, die ist jetzt ausgeheilt". Könnte ja auch Krebs gewesen sein- das wird eher akzeptiert als ne psychiatrische Erkrankung. Oder kranke Angehörige oder so.

infusomator
31.01.2019, 20:00
Ich hatte noch nicht so viele Vorstellungsgespräche und habe auch in Regelstudienzeit studiert, aber mich hat bisher niemand auf den Lebenslauf angesprochen, obwohl ich vor dem Studium auch für kurze Zeit etwas anderes studiert habe...
In deinem Fall würde ich auch nicht ins Detail gehen was die Erkrankung angeht, sondern das ganze allgemein halten. Zwingend angeben musst du auch nicht alles was du früher gemacht hast, deswegen finde ich die Idee mit deiner Beschäftigung ganz gut. Wichtig wäre nur, dass deine Geschichte schlüssig ist. Kenne einige Leute die vorher etwas anderes gearbeitet haben und dann noch Medizin studiert haben, die hatte alle kein Problem an Stellen zu kommen, sei es Uniklinik oder sonstwo.
Viel Erfolg

Mano
01.02.2019, 01:56
Eine psychische Erkrankung würde ich definitiv verschweigen. Allerdings wirst du mit Sicherheit auf die Lücke in deinem Lebenslauf angesprochen werden und brauchst eine sinnvolle - und nicht-gelogene - Erklärung.
Im Idealfall kannst du (habe das nicht genau herauslesen können) auf eine andere Arbeitsstelle (und wenn es nur Teilzeit war) verweisen. Oder auf irgendwas anderes gesellschaftlich akzeptiertes - Pflege von Angehörigen, Auslandsirgendwas.
Wenn sich sowas nicht halbwegs plausibel und ehrlich findet, dann bleibt dir nichts anderes übrig als eine Erkrankung zu erwähnen. Aber das sollte dann aber möglichst nach (ausgeheilten!) Krebs oder besser noch einem schweren Unfall oder sowas klingen - am besten schon jetzt anfangen das sinnvoll zu formulieren ;-)

Matzexc1
01.02.2019, 13:29
Ich kann auf mehr als ein Dutzend Gespräche zurückblicken und muss sagen, dass ich diesen Chefarzt nicht verstehe.
Das kann an anderen Stellen ganz anders aussehen, sicherheitshalber:

-Erwähne die Krankheit nicht, oder lass zumindest die psychiatrische Seite weg. Angehörige zu pflegen( kenne 2 Kollegen die das gemacht haben) oder irgendetwas ehrenamtlich zu machen kommt immer besser. Auch Mano hat einen sehr guten Vorschlag, langwierige Erkrankungen kommen auch bei Medizinern vor.
-Knüpf Kontakte zu den Chefs deiner Universität, am besten im bevorzugten Fach. Gespräch für eine Doktorarbeit, Arbeit in der Fachschaft, Fortbildungen in der Abteilung die frei für Besucher sind. So kann man sich auch mal umhören wie die Stellensituation ist.

2 Freunde haben mir berichtet das ihre Bewerbungsgepräche nach der Variante waren:
1)Können sie deutsch? 2)Ab wann können sie anfangen?

Das war beides an ihren PJ Häusern, den meisten Chefs wird deine Leistung wichtiger sein als der Lebenslauf

Viel Glück und noch viel Erfolg im Studium.

Corinna
04.02.2019, 11:30
Finde es erschreckend, wie einhellig die Empfehlung zum Verschweigen der psychiatrischen Erkrankung ist! So kommen wir als Gesellschaft von der Entstigmatisierung nie weg, wenn es nicht mal in Fachkreisen funktioniert... Der genannte Chefarzt ist hoffentlich ein krasser Einzelfall. Wundert mich auch, dass ihn das für ne Famulatur überhautp interessiert.
Allerdings wäre ich im Bewerbungsprozess auch vorsichtig und nicht zu offensiv.

tensun
04.02.2019, 12:23
Wobei auch ich der Meinung bin, dass es sich lohnt die Arbeitswahl nochmal zu überdenken.
Medizin hat nicht gerade die kleinste Suizid- und Suchtrate von allen Berufen und was man dafür
zurück bekommt (Anerkennung, Lohn, Stolz auf seine Leistung) bieten auch viele andere Berufe.
Man lebt nur einmal und der sunk cost Effekt ist eine harte Realität.
p.s. auf ärgste würde ich bei deiner Vorgeschichte davon abraten eine Stelle in der Psychiatrie anzustreben.

Toastbrot
04.02.2019, 12:48
Danke für alle Antworten und sorry, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe - musste noch die vorletzte Klausur für dieses Semester rumbringen ;-)

Ein paar Dinge möchte ich noch aufklären, richtigstellen oder nachhaken:

1. Lebenslauf für Famulatur
Es hat mich im ersten Moment auch gewundert, vor allem weil's eine 0815-Famulatur in der Inneren ist. Die Bewerbung ging über ein Webformular, wo man dann verschiedene PDF´s hochladen sollte (Bewerbungsschreiben, Zeugnisse, Lebenslauf). Da immer eine Fehlermeldung kam, wenn eine Datei fehlte, habe ich halt einen Lebenslauf (liegt fertig rum) mit hochgeladen. Ich denke, dass man meine Bewerbung aufgrund meiner hohen Semesterzahl etwas genauer angeschaut hat.
2. Weiterstudieren mit meiner Vorgeschichte
Ich möchte mein Leben zwar nicht in allen Details hier ausbreiten, aber bevor Missverständnisse entstehen oder man mir Dinge unterstellt, die einfach nicht zutreffen: Eine Person aus meinem nähsten Umfeld übte psychische Gewalt über mich aus im Sinne, dass jeder Schritt und jede Aktion von mir überprüft und kontrolliert wurde und ich über alles Rechenschaft ablegen musste. Ich habe es leider nicht geschafft, mich aus diesem Umfeld zu lösen, weshalb meine Studienleistungen absackten (hatte massive Versagensangst, was letztendlich zu einer Blockade führte) und ich schließlich an einen Punkt gelangte, an dem mein Studium nicht mehr weiterging, ich dieser Person aber umgekehrt schon so viele Lügen erzählt habe, dass ich massivste Angst hatte, mit der Wahrheit (Scheitern) rauszurücken. Und in dem Moment hab' ich dann was sehr dummes getan.
Das ganze liegt jetzt Jahre zurück und ich halte es zum einen für unwahrscheinlich, dass ich noch einmal in eine solche Situation gerate und selbst wenn, habe ich jetzt eine Hand voll Strategien.
Mir macht das Studium keine Angst mehr und auch die Arbeitsbelastung. Es würde mich mehr aus der Bahn werfen, wenn ich jetzt wegen meiner Vergangenheit nicht weiterstudieren könnte und deshalb zum einen über ein Jahrzehnt meines Lebens verschenkt hätte und zum anderen mit 30 und nichts dastehen würde.
3. Ehrlichkeit im Lebenslauf
Jeder hat andere Tipps geäußert und dafür gute Argumente in den Raum geführt. Ich persönlich tendiere zur "unehrlichen" Variante: Anstelle meines ersten Studiums gebe ich meine Beschäftigung an. Das führt definitiv zu weniger Rückfragen.
Meine Frage ist nur: Inwieweit ist das legal? Das natürlich das Vertrauen des Arbeitgebers in mich dahin ist, wenn das rauskommt, ist klar. Aber drohen mir andere Probleme wie z.B. Entzug der Approbation (die Wiederaufnahme des Studiums war übrigens völlig rechtskonform, ich hatte noch jeden Prüfungsanspruch u.s.w.)?

Vielen Dank noch mal!

roxolana
04.02.2019, 13:47
Ich finde es ziemlich krass, dass hier aufgrund einer (allem Anschein nach ausgeheilten) psychischen Erkrankung zum Studienabbruch geraten wird. Ich finde es toll, dass der (die?) TE sich aus diesem Loch herausgearbeitet und das Studium mit Erfolg wieder aufgenommen hat. Wenn das nicht von Durchhaltevermögen zeugt, dann weiß ich auch nicht.

Entzug der Approbation wegen einer Halbwahrheit im Lebenslauf droht dir sicherlich nicht, Toastbrot. Abgesehen davon hat dein Arbeitgeber kein Recht darauf, von deinen Krankheiten zu erfahren. Das ist aus gutem Grund deine Privatsache. Da ich mich beruflich mit diesem Kram auseinandersetze, kann ich dir auch sagen, dass alle möglichen Leute mit ausgesprochen krummen Biografien und nach teils langwierigen psychiatrischen Behandlungen trotzdem erfolgreich in alle möglichen beruflichen Positionen (auch ärztliche) gelangen und dort problemlos arbeiten, was ich persönlich sehr schön finde.

Wenn du anstelle deines 1. Studiums deine Nebenjobs aufführt, dann hast du halt nur die halbe Wahrheit erzählt. Na und? Sollte es aus irgendwelchen Gründen rauskommen und dich jemand darauf ansprechen, dann würde ich sagen, dass dein erster Studienversuch aufgrund einer schweren Krankheit (ohne nähere Angabe), die mittlerweile ausgeheilt ist, schiefgegangen ist. Ich glaube nicht, dass dir das irgendjemand krumm nehmen wird.

tensun
04.02.2019, 14:41
Ich finde es ziemlich krass, dass hier aufgrund einer (allem Anschein nach ausgeheilten) psychischen Erkrankung zum Studienabbruch geraten wird. Ich finde es toll, dass der (die?) TE sich aus diesem Loch herausgearbeitet und das Studium mit Erfolg wieder aufgenommen hat. Wenn das nicht von Durchhaltevermögen zeugt, dann weiß ich auch nicht.


Allerdings wertschätzend aus Sorge um sie/ihn heraus - das möchte ich nochmal betonen. Der letzte Suizid eines Kollegen ist gerade einen Monat her. Manche Dinge gehen einem näher, wenn sie in einem resonieren.

Mano
04.02.2019, 14:55
Finde es erschreckend, wie einhellig die Empfehlung zum Verschweigen der psychiatrischen Erkrankung ist! So kommen wir als Gesellschaft von der Entstigmatisierung nie weg, wenn es nicht mal in Fachkreisen funktioniert... Der genannte Chefarzt ist hoffentlich ein krasser Einzelfall. Wundert mich auch, dass ihn das für ne Famulatur überhautp interessiert.
Allerdings wäre ich im Bewerbungsprozess auch vorsichtig und nicht zu offensiv.

Damit hast du natürlich recht, dass das traurig ist. Aber wenn ich an Stelle des Threaderstellers wäre, dann würde mich weniger die Entstigmatiisierung in der Gesellschaft intressieren als mein eigener zukünftiger Job. Da sollte man vielleicht ganz pragmatisch erstmal an sich denken anstatt sich da selber der Gesellschaft zum Fraß vorzuwerfen...

Feuerblick
04.02.2019, 15:15
Das Thema kann man bearbeiten, wenn man in entscheidender Position ist. Solange man aber noch einen Job sucht und diese Jobs nicht auf der Straße rumliegen, sollte man sich überlegen, was einem wichtiger ist :-nix

WackenDoc
04.02.2019, 16:06
@Corinna- nein, der Chef ist kein Einzelfall. Psychische Erkrankungen sind immernoch mit Stigmatisierungen behaftet. Gerade im Medizinbereich.
Deine Idee ist schon sehr naiv.

Achso- im Lebenslauf nichts weiter dazu schreiben und auf Nachfrage "besondere familiäre Belastung, aber dsa hat sich inzwischen erledigt"- das wäre nicht einmal gelogen

rafiki
04.02.2019, 16:43
auf ärgste würde ich bei deiner Vorgeschichte davon abraten eine Stelle in der Psychiatrie anzustreben.

Aus welchem Grund?

rafiki
04.02.2019, 16:46
So kommen wir als Gesellschaft von der Entstigmatisierung nie weg, wenn es nicht mal in Fachkreisen funktioniert...

Gerade in Fachkreisen funktioniert das nicht.


Der genannte Chefarzt ist hoffentlich ein krasser Einzelfall.

Leider nicht.

tensun
04.02.2019, 16:47
Weil man da zwangsläufig mit Suiziden konfrontiert sein wird. Kann mir vorstellen was das in einem auslöst der sich in dem Gefühl wieder findet.

roxolana
04.02.2019, 17:01
Naja, auch das kann man nicht so pauschal sagen, wenn man sich überlegt, dass z.B. Marsha Linehan in der Jugend selbst schwerst psychiatrisch erkrankt gewesen ist, inklusive mehrerer Suizidversuche. Wenn sie nicht Psychotherapeutin geworden wäre, wäre das sicherlich ein schwerer Verlust für die Psychiatrie gewesen. Hier ein Artikel zum Thema: https://www.nytimes.com/2011/06/23/health/23lives.html