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MedKrone
11.02.2019, 16:12
Hallo an alle,

ich fange diesen November mein PJ an und werde danach erstmal im Ausland als Assistenzarzt für Innere anfangen - wsl. USA.
Nach 3 Jahren IM Residency würde ich gerne nach Deutschland zurückkommen.
Ich würde gerne von euch wissen, wie wichtig die Noten bzw. die Abschlussnote bei Bewerbungen war. Hatte im Studium nur durchschnittliche Leistungen (3 im Physikum, 3 im HEX, auch im Transcript eher nur 3en ausser Chirurgie/Innere da 1).

Habe ich noch gute Chancen, wenn ich nach 3-5 Jahren Auslandsarbeit nach Deutschland zurückkomme. Wie sieht es an Unikliniken aus? Doktorarbeit schreibe ich im PJ fertig (Stand des Papers ist momentan kritisch). Mein Doktorvater sagte mir, dass es mit der 3 in seiner Abteilung erstmal kritisch werden könnte.


VG aus dem schönen Lübeck!
L.Krone

Pflaume
11.02.2019, 16:51
Ich hatte dir schon beim letzten Mal, als du diesen Thread aufgemacht hast, gesagt: In der Inneren wirst du keine Probleme bekommen, eine Stelle zu finden. Auch nicht an großen Kliniken. Ausnahmen mag es allenfalls an ganz speziellen Kliniken geben - München, Charité Berlin und so Zeugs. Aber selbst die Charité schreibt inzwischen Innere-Stellen im Ärzteblatt aus. Wenn du mal auf die UKSH-Website schaust, wirst du feststellen, dass die Inneren Kliniken dort sogar regelmäßig Leute ohne Promotion einstellen. Der Arbeitsmarkt ändert sich immer wieder mal ein bißchen, aber in drei Jahren voraussichtlich nicht so sehr, dass es schwierig wird. Dein Doktorvater (wenn er CA in der Inneren in Lübeck ist) hat vermutiich den Mund auch etwas zu voll genommen, das gehört für Uni-Chefs ja dazu. In Wirklichkeit würde er dich sicherlich einstellen, solange nicht irgendwelche persönlichen Gründe / Animositäten dagegen sprechen, die aber nichts mit der Note zu tun haben. Vermutlich wird sich die Arbeitsmarkt-Situation für Leute wie dich in den nächsten drei Jahren in Deutschland eher verbessern als verschlechten.

nie
11.02.2019, 17:02
Ich habe keine Doktorarbeit und mir wurden in meinen beiden Inneren-PJ-Abteilungen in der Uniklinik eine Stelle angeboten. Und ich habe mich nichtmal beworben, will nämlich gar keine Internistin werden. Ebenso hat mir die Uni-Anästhesie bereits im PJ ohne Bewerbung eine Stelle angeboten. Meine Noten kannte keine der Abteilungen.

Ist halt aber „nur“ Ruhrpott und nicht die Charité aber wenn man will, findet man auch eine Stelle.

MedKrone
11.02.2019, 17:04
Ich hatte dir schon beim letzten Mal, als du diesen Thread aufgemacht hast, gesagt: In der Inneren wirst du keine Probleme bekommen, eine Stelle zu finden. Auch nicht an großen Kliniken. Ausnahmen mag es allenfalls an ganz speziellen Kliniken geben - München, Charité Berlin und so Zeugs. Aber selbst die Charité schreibt inzwischen Innere-Stellen im Ärzteblatt aus. Wenn du mal auf die UKSH-Website schaust, wirst du feststellen, dass die Inneren Kliniken dort sogar regelmäßig Leute ohne Promotion einstellen. Der Arbeitsmarkt ändert sich immer wieder mal ein bißchen, aber in drei Jahren voraussichtlich nicht so sehr, dass es schwierig wird. Dein Doktorvater (wenn er CA in der Inneren in Lübeck ist) hat vermutiich den Mund auch etwas zu voll genommen, das gehört für Uni-Chefs ja dazu. In Wirklichkeit würde er dich sicherlich einstellen, solange nicht irgendwelche persönlichen Gründe / Animositäten dagegen sprechen, die aber nichts mit der Note zu tun haben. Vermutlich wird sich die Arbeitsmarkt-Situation für Leute wie dich in den nächsten drei Jahren in Deutschland eher verbessern als verschlechten.

Lieben Dank für deine Antwort. Das habe ich dann damals wsl leider überlesen. Aber nochmals danke für die Aufklärung!
Mein Doktorvater hat sicherlich keine Animositäten mir gegenüber. Er ist etwas exzentrisch.
Ich hoffe dann mal ,dass der Innere Arbeitsmarkt in den nächsten 3-5 Jahren so bleibt :)

MedKrone
11.02.2019, 17:06
Danke für die Antwort. :)
Ruhrpott wäre nicht so meins, wobei es dort natürlich auch schöne Ecken gibt - und natürlich hat der Pott die beste Currywurst ;)

Anästhesie mag ich auch sehr. Ich wollte aber die ersten Jahre in den USA arbeiten und dort Anästhesie zu kriegen, ist nicht leicht. Daher bleibe ich bei Innere !

Shizr
11.02.2019, 17:20
Mit mehreren Jahren Berufserfahrung wird sich vermutlich gerade an Unikliniken keine Sau mehr für deine Examensnoten interessieren. In der Inneren wohl schon gar nicht. (In der Anästhesie mutmaßlich auch nicht, und dass du zwischenzeitlich Innere gemacht hast, wird da nicht wirklich stören. Bei uns gibts regelmäßig "Umschuler".)

bremer
11.02.2019, 17:26
Angebot und Nachfrage. Solltest du mit einem sonst sehr ähnlichem Bewerber um eine Stelle konkurrieren, könnte möglicherweise die bessere Examensnote die Entscheidung zugunsten eines anderen Bewerbers ausmachen. Die ganz große Rolle scheint sie aber wohl nicht mehr zu spielen.

Mit steigender Berufserfahrung verliert sie ebenfalls an Relevanz. Da wären dann Publikationen bzw. wissenschaftliches Engagement eher gefragt.

MedKrone
11.02.2019, 17:53
Mit mehreren Jahren Berufserfahrung wird sich vermutlich gerade an Unikliniken keine Sau mehr für deine Examensnoten interessieren. In der Inneren wohl schon gar nicht. (In der Anästhesie mutmaßlich auch nicht, und dass du zwischenzeitlich Innere gemacht hast, wird da nicht wirklich stören. Bei uns gibts regelmäßig "Umschuler".)


Danke für die Info.
Angenommen ich mache 3 Jahre Innere residency an einer großen amerikanischen Klinik, habe ich also dann immer noch gute Chancen später auf Anästhesie umzuschulen? Ich überlege, mich auch für Anästhesie in den USA zu bewerben, aber dafür gibt es stärkere amerikanische Konkurrenten. Daher wird es wohl eher bei Innere bleiben.

Kaas
13.02.2019, 07:22
Du hättest auch guten Chancen, auf Anästhesie umzuschulen wenn Du vorher Augenheilkunde gemacht hättest. Oder Arbeitsmedizin. Oder Teilzeitblutentnahmen beim DRK.

tragezwerg
13.02.2019, 09:29
In der Anästhesie kriegt man fast überall ne Stelle, so lange man sprachlich fit ist. Hab selbst nie mehr als eine Bewerbung schreiben müssen, und mein Zeugnis hat keinen interessiert.

Mano
13.02.2019, 10:28
In der Anästhesie kriegt man fast überall ne Stelle, so lange man sprachlich fit ist. Hab selbst nie mehr als eine Bewerbung schreiben müssen, und mein Zeugnis hat keinen interessiert.

Die sprachlichen Kenntnisse dürften in der Anästhesie nur die allerwenigsten Chefärzte noch ernsthaft interessieren. Da gibt es genau zwei entscheidungsrelevante Fragen:
1) Dürfen Sie in Deutschland als Arzt arbeiten?
2) Wann können Sie anfangen?
Alles andere sind Luxusprobleme einiger weniger Unikliniken an beliebten Standorten...

AK92
13.02.2019, 12:29
Also jetzt nach meiner Job-Odysee durch NRW kann ich auch nur bestätigen: 2019 wurden händeringend Anästhesisten sogar in beliebten Großstädten wie Köln (dort sogar an der Uni) gesucht.
Außerdem gab es auffällig viele ausgeschriebene Gyn-Stellen?
Und Helios Wuppertal hat anscheinend die halbe Mannschaft verloren, denn dort kommen wirklich ständig neue Inserate

Matzexc1
13.02.2019, 13:04
Die sprachlichen Kenntnisse dürften in der Anästhesie nur die allerwenigsten Chefärzte noch ernsthaft interessieren. Da gibt es genau zwei entscheidungsrelevante Fragen:
1) Dürfen Sie in Deutschland als Arzt arbeiten?
2) Wann können Sie anfangen?
Alles andere sind Luxusprobleme einiger weniger Unikliniken an beliebten Standorten...

3) Ab wann können sie Nachtdienste machen.

Ich hab diese 3 Fragen so oft von Kollegen gehört. Sofern man sich nicht nur auf irgendwelche superbeliebten Häuser versteift gibt es keine Probleme eine Stelle zu kriegen

Heerestorte
13.02.2019, 18:22
Ich frage mich ja immer, wie man auf so Fragen wie der TE kommt.
Man erlebt doch eigentlich bei jeder Famulatur und jedem Praktikum, wie sehr Personal an allen Ecken und Enden fehlt...

WackenDoc
13.02.2019, 19:21
Weil man schon von klein auf beigebracht bekommen hat, dass man es nur zu was bringt, wenn man immer sehr gute Noten einfährt?

davo
13.02.2019, 20:11
Ich finde ja beides recht amüsant: Die Selbstverständlichkeit, mit der davon ausgegangen wird, einen residency-Platz in den USA zu bekommen, und die Zweifel, wie schwer es denn sein wird, in Deutschland eine Innere-Stelle an einer Uniklinik zu bekommen, obwohl man doch schon überall merkt, dass es auch an Unikliniken immer mehr Assistenzärzte gibt, die die deutsche Sprache nur rudimentär beherrschen.

JumpRopeQueen
15.02.2019, 14:30
Ich frage mich ja immer, wie man auf so Fragen wie der TE kommt.
Man erlebt doch eigentlich bei jeder Famulatur und jedem Praktikum, wie sehr Personal an allen Ecken und Enden fehlt...

Ist nicht immer so. Ich habe Famulatur in Gyn an einem Lehrkrankenhaus gehabt. Der CA hat sich ständig beschwert, dass es Personalmangel gibt, wurde aber dazu "gezwungen" noch eine Gyn-Stelle zu kürzen.
Mittlerweile soll es recht schwierig sein in Dresden eine Stelle in Gyn zu bekommen. K.a.wie es mit anderen Fächern aussieht.

Christoph_A
15.02.2019, 14:52
Naja, pauschalisieren kann man das Ganze natürlich nicht. Es gibt schon noch Fächer und Regionen, in denen es eher schwer fällt, als Anfänger sofort die Wunschstelle zu bekommen, die einem vorschwebt. In den allermeisten Regionen gilt jedoch mittlerweile wirklich die Devise, daß, wer eine deutsche Approbation besitzt und die Sprache leidlich beherrscht, mehr oder weniger sofort eingestellt wird. Und bei den wirklich begehrten Plätzen gilt, daß es oft sehr viel einfacher ist, mit etwas Berufserfahrung einen erneuten Anlauf zu starten. Mittlerweile werden auch Assistenten an Unikliniken gern gesehen, die erst einmal an einem anderen, nichtuniversitären Haus Erfahrungen gesammelt haben.

febee
25.02.2019, 18:03
Leider ist auch das Geschlecht eine wichtige Frage..auch wenn die es nicht unbedingt nach außen zeigen..Weil viele Frauen ja SS-bedingt ausfallen. Ist ja überhaupt nicht das natürlichste das es gibt?
Wissen Sie, neben Ihnen gibt es noch zwei Bewerber, verstehen Sie, Bewerber..Da Sie ja eh noch einen festen Vertrag haben, eilt es bei Ihnen mit dem FA Wechsel ja nicht so arg???" Wollte von Päd in die Anä wechseln. (Mach es denke ich trotzdem, aber andere Klinik, für mindestens die letzten 6 Monate).

edit: Aber nach Noten haben auch bei mir keiner gefragt. Berufserfahrung war da wesentlich wichtiger. Und erzähl doch mal, wie sicher ist denn deine Stelle in den USA?