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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hessen STREIKT!!!



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Alles wird gut
13.11.2003, 13:37
Nachdem letzte Woche in der Vollversammlung der Philipps-Universität ein unbefristeter Streik gegen die Einführung von Studiengebühren beschlossen wurde, ist der Fachbereich 20 seit gestern abend auch offiziell am Streik beteiligt!
An allen hessischen Unis laufen momentan Aktionen und Demos, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren! Wer sich näher informieren will kann unter http://www.education-project.de nachlesen, was passiert!
Am 18.11. ist eine große Demo in Wiesbaden geplant- wer da Zeit hat und uns unterstützen will.... um 13 Uhr geht's los!


Natürlich darf und soll hier eine Diskussion über Sinn und Unsinn eines Studentenstreiks folgen!

Miss
13.11.2003, 14:32
Darf ich mal ganz blöd fragen: Und was machen die Mediziner??

Absolut nicht ironisch gemeint. Ehrlich gesagt, selbst wenn bei uns gestreikt würde, wir würden es wohl als eine der letzten merken -sind dazu noch im Uniklinikum noch schön isoliert.

Wird bei Euch im Fachbereich also auch wirklich gestreikt und was gemacht??

Alles wird gut
13.11.2003, 15:07
Gestern abend wurde ein "gemässigter" Streik beschlossen, dh., dass keiner davon aktiv abgehalten wird, zu Pflichtveranstaltungen zu gehen aber der Fachbereich versucht, dass möglichst viele nachteilsfrei die Möglichkeiten haben an den Aktionen teilzunehmen.

Zum Beispiel werden sich (hoffentlich) einige mit Schlafsäcken und Lehrbüchern auf den Straßen Marburgs einquartieren. Nach dem Motto: Wohnung oder Studium.

Andere werden Lebern, Nieren und sonstige Organe verkaufen: Organhandel zur Studiumsfinanzierung!

usw...

andere Fachbereiche haben auch viele Aktionen geplant, an denen man sich selbstverständlich beteiligen kann....

Aufschneider
13.11.2003, 15:47
Ich finde Studiengebühren voll ok.

Hellequin
13.11.2003, 16:07
Du kannst gerne meine Kontonummer haben.
Hast leicht reden wo du unter Garantie keine mehr zahlen musst.

DoktorW
13.11.2003, 17:31
das passiert hier bei uns in Gießen

Alles wird gut
13.11.2003, 17:39
Uni bei E-Bay! (http://www.wortfilter.de/kurios/uni.htm) :-))

Miss
13.11.2003, 17:55
Original geschrieben von DoktorW
das passiert hier bei uns in Gießen

kann man hier leider am Uni-PC nicht sichtbar machen :(

Alles wird gut
13.11.2003, 17:59
Original geschrieben von Miss


kann man hier leider am Uni-PC nicht sichtbar machen :(


Du musst die Datei erst per Rechtsklick auf den eigenen Rechner ziehen, dann kannst Du's öffnen!

Miss
13.11.2003, 18:02
Original geschrieben von Alles wird gut



Du musst die Datei erst per Rechtsklick auf den eigenen Rechner ziehen, dann kannst Du's öffnen!

nee, geht hier leider gar nicht....ist normal!

Alles wird gut
13.11.2003, 19:30
Kochs Modell macht die Runde: siehe hier (http://www.students.uni-marburg.de/~Fachs04/)

milz
13.11.2003, 20:06
Original geschrieben von Aufschneider
Ich finde Studiengebühren voll ok.
Dich trifft's wohl auch nicht mehr. ;-)

Aufschneider
13.11.2003, 20:56
Original geschrieben von Aufschneider
Ich finde Studiengebühren voll ok.

..... natürlich mit folgenden Einschränkungen:


- Sozialklausel
- Finanzierungsmöglichkeit durch den Bund/Länder (ähnlich BAföG)
- Verwendung für die Lehre (und zwar wirklich dafür)

Denn:

- es gibt genug unter uns, die sich in die Studentenhängematte legen und auf die Arbeitslosen* schimpfen
- diese ewig lange Studiererei - im Prinzip kann man sich die Datenmenge eines Medizinstudiums auch in kürzerer Zeit in den Kopf hauen - kosstet den Steuerzahler ewig
- müssen alle zurückstecken, da können die Studenten als Elite von morgen nicht zurückstecken, wenn sie später mal den Schlauen raushängen lassen wollen (man unterhalte sich mal mit einem Normalbürger da drüber)
- sind die Studenten dann vielleicht wieder mehr an Hochschulpolitik interessiert als an Saufen, Party, Feiern, Saufen, Party, Party Saufen und Party.
- kriegen die Ordinarien in ihren Elfenbeintürmen endlich mal unmittelbar einen auf den Sack, wenn sie sich einen Scheiß um die Lehre kümmern, weils dann nämlich um unsere Kohle geht.
- is in sehr naher Zukunft einfach Schluß mit Freibier. In allen Bereichen.

*= Sozialhilfeempfänger, Behinderten, Beamten etc.

milz
13.11.2003, 22:31
Also ich wüßte nicht, ob ich mir bei Einführung einer generellen Studiengebühr, mein Studium noch finanzieren könnte.
Ich geh zwar nebenbei etwas arbeiten, aber Auto, Miete, Nebenkosten, Essen, Bücher, Semesterbeitrag,... fressen das ziemlich auf.
Dazu verzichtet man dem Studium zuliebe noch mind. 6 Jahre lang auf ein ordentliches Gehalt!
Ein zinsfreier Kredit ist zwar schön, aber wer kann mir garantieren, nach dem Studium nicht arbeitslos und mit einem Berg von Schulden dazustehen?
Desweiteren haben Länder mit hohen Studiengebühren (USA) idR. ein gutes Stipendienwesen.

Unter diesen Gesichtspunkten würde ich mich eventuell doch eher für Arbeit statt Studium entscheiden.

Hellequin
13.11.2003, 22:54
Sollen sie es mit dem PJ verrechnen, wo wir eh keine Kohle
bekommen! :-))

Pascal
14.11.2003, 08:37
@ Aufschneider

schöne milchkannen ähh mädchenrechnung.

Mal zu dem Thema Die bösen Langzeitstudenten kosten den Staat so viel. Las mal sehen was sie kosten.

1. Studienplatz: Die Kosten sind bei einem LZS nicht höher als bei einem in Regelzeit. Die Jungs besuchen ja nicht jedes praktikum 15 mal sonders nur alle 15 Semester einen Kurs. Die Kosten für die Lehre bleiben die gleichen.

2. BaföG: gibts eh nur für Regelstudienzeit. Bleibt also gleich

3. Ermäßigte Krankenkassen beiträge: Gibts eh nur bis max 30. Trifft also auch nicht auf die Hardcore LZS zu.

Auf gut Deutsch ein Langzeitstudent muß sich eh selbst finanzieren oder es auf Papi abwälzen. Und wenn Papi das mitmacht ist das sein Problem.

Will damit sagen Sicher verursachen LZS kosten. Aber die Verursachen sie innerhalb der Regelstudienzeit. Studiengebühren nach dem derzeitigen Modell werden nur dazu führen das die wirklichen Schmarotzer die nix tun wollen halt die Zeit ausschöpfen und dann was anderes machen. Die Kosten für sie werden die gleichen bleiben, weil sie abspringen wenn für sie Kosten entstehen, dann verursachen sie aber eh schon keine Kosten mehr. Getroffen werden die Leute die es nicht so dicke haben und deshalb wegen Job etc. länger brauchen, oder z.B. Kinder kriegen.

Aufschneider
14.11.2003, 11:29
Original geschrieben von Pascal
@ Aufschneider

schöne milchkannen ähh mädchenrechnung.

Mal zu dem Thema Die bösen Langzeitstudenten kosten den Staat so viel. Las mal sehen was sie kosten.

1. Studienplatz: Die Kosten sind bei einem LZS nicht höher als bei einem in Regelzeit. Die Jungs besuchen ja nicht jedes praktikum 15 mal sonders nur alle 15 Semester einen Kurs. Die Kosten für die Lehre bleiben die gleichen.

2. BaföG: gibts eh nur für Regelstudienzeit. Bleibt also gleich

3. Ermäßigte Krankenkassen beiträge: Gibts eh nur bis max 30. Trifft also auch nicht auf die Hardcore LZS zu.

Auf gut Deutsch ein Langzeitstudent muß sich eh selbst finanzieren oder es auf Papi abwälzen. Und wenn Papi das mitmacht ist das sein Problem.

Will damit sagen Sicher verursachen LZS kosten. Aber die Verursachen sie innerhalb der Regelstudienzeit. Studiengebühren nach dem derzeitigen Modell werden nur dazu führen das die wirklichen Schmarotzer die nix tun wollen halt die Zeit ausschöpfen und dann was anderes machen. Die Kosten für sie werden die gleichen bleiben, weil sie abspringen wenn für sie Kosten entstehen, dann verursachen sie aber eh schon keine Kosten mehr. Getroffen werden die Leute die es nicht so dicke haben und deshalb wegen Job etc. länger brauchen, oder z.B. Kinder kriegen.

..ja ... und was osten die jetzt? wo bleiben die Zahlen?
Die bösen Langzeitstudenten zahlen zB keine Einkomenssteuer.
Die bösen Langzeitstudenten nehmen einem, der motiviert ist, einen Studienplatz weg.
Das mit dem BAföG liest Du besser nochmal nach.
Der Langzeitstudent kostet die GESELLSCHAFT Geld, das sie nicht mehr hat, was glaubst Du, was es kostet, für dich Abwasser, Feuerwehr und Bücherei bereit zu halten?
Richtich und daß die Faulen auch innerhalb der Regelstudienzeit Kosten verursachen heißt für mich (indeckunggeh): Gebühren auch in dieser Zeit.

Alles wird gut
14.11.2003, 11:41
Vor allem wenn sich dann jetzt bald alle Langzeitstudenten und die, die sich studieren nicht leisten können arbeitslos melden müssen - DAS SIND KOSTEN!!!! Wenn die plötzlich alle nicht mehr als Studenten jobben können, dann bekommen die Sozialhilfe... oder sie müssen eine Ausbildung machen- Ausbildungsplätze haben wir aber wenigstens, gerade in Hessen, reichlich!

Feuerblick
14.11.2003, 11:59
Sorry Kinners, aber die Rechung unserer Regierung beißt sich!!! Was will die Regierung denn mal grundsätzlich? Ich erinnere mich an Reden wie "mehr Studenten" und "eine höhere Geburtenrate"...
Was erreicht man mit Studiengebühren? Ganz einfach: Studis, deren Eltern es nicht so dicke haben, müssen nebenher arbeiten. Wer seinen Lebensunterhalt voll selbst verdienen muß, der muß sogar viel arbeiten (träumt mal weiter von Bafög... das bekommt eher der Reiche mit drei Kindern als der nicht so Reiche mit einem Kind... ich spreche da aus Erfahrung!!!). Also wird er einige Kurse nicht besuchen können, einige Scheine daher nicht machen können und durch die eine oder andere Klausur oder durch ein Examen durchfallen. Und ganz schnell ist er bei einer Semesterzahl angelangt, die dann von 500 Euro aufwärts kostet. Und was muß unser Studi machen, um weiter studieren zu können? Genau! Noch mehr arbeiten, denn 500 Euro (oder mehr) als zusätzliches Geld zu verdienen, das dauert! Und was passiert? Er verliert noch mehr Semester, wird dadurch nicht gerade motiviert und bricht das Studium ab. Und was bitte schön hat die Gemeinschaft von noch mehr Studienabbrechern??????

Und was sollen die machen, die einen Beruf ergreifen möchten, der nun einmal ein Zweitstudium zwingend erfordert??? Denn diese Berufe gibt es.

Soll also Studieren irgendwann wieder einmal der finanziell privilegierten Schicht vorbehalten sein? Das kanns doch nun wirklich nicht sein!

Versteht mich nicht falsch, ich ärgere mich auch über Langzeitstudis und solche, die nur eingeschrieben sind, weil man als studentische Aushilfskraft Steuervorteile beim Arbeiten hat. Aber denen kann man auch mit Überziehungsgebühren nicht beikommen! Viel besser wäre es doch, Leistungsnachweise zu fordern. Wenn man Bafög bezieht, muß man auch immer mal nachweisen, daß man auch wirklich studiert und nicht nur eingeschrieben ist...

Und noch etwas: Wenn die Studiengebühr kommt, dann müßten die Unis das zusätzliche Geld (so es denn an die Unis gehen sollte und nicht, wie anscheinend geplant, in den allgemeinen Haushalt) entsprechend verwenden, denn dann könnten die Studenten sich beschweren, wenn Kurse zu überfüllt etc. sind. Das Geld reicht aber höchstwahrscheinlich nicht dafür, weitere Kurse/ Hochschullehrer zu bezahlen - ergo kommt man in manchen Studiengängen noch schlechter in seine Kurse...und das kostet Semester!!!

Ich finde die Einführung von Studiengebühren mal wieder typisch für die deutsche Politik!! Die Jungs da oben denken nur von jetzt bis gleich....super-kurzsichtig! Und die Experten raufen sich mal wieder die Haare.

Wenn ich dann noch höre, daß ein Herr Koch sagt "Sollen die Studenten doch protestieren. Ist mir doch egal, wir führen Studiengebühren ein, egal was die sagen", dann kommt mir die Galle hoch!! Ich dachte immer, wir leben hier in einer Demokratie, oder hat mein GK-Lehrer da was falsch verstanden?

Blickchen

Alles wird gut
14.11.2003, 12:26
Ungerecht ist auch, dass man gerade als Mediziner während den 6 Jahren Regelstudienzeit insgesamt etwa 1,5 unentgeltlich in der Klinik arbeiten muss- das noch nicht genug - jetzt soll man quasi auch noch dafür zahlen, dass man unentgeltlich arbeiten darf! :-???