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Defi
03.04.2019, 22:13
Hallo allerseits,

ich bin seit Kurzem leider getrennt mit 2 kleinen Kindern ( <1 und 5 Jahre) in Elternzeit und unschlüssig, wie es weitergehen soll. Zudem ist noch unklar inwieweit sich der Vater beteiligen wird. Nun steh ich vor dem Dilemma, dass ich meinen alten Job (Neurologie) aufgrund der Entfernung zum Arbeitsplatz und der Dienstbelastung so nicht mehr fortführen kann.
Ich wollte daher mal rumfragen welche Fachrichtungen als Alleinerziehende gut machbar wären (sprich keine oder wenig Dienste, geregelte Arbeitszeiten). Spontan eingefallen sind mir:
Derma- keine Dienste?
Kinder- und Jugendpsychiatrie ( nur Bereitschaft? Umfang der Psychotherapieausbildung)?
Arbeitsmedizin
Humangenetik
Mikrobiologie ( Dienste?)
Wie kann man denn sowas im Vorfeld unverbindlich herausbekommen ohne gleich überall eine Bewerbung hinschicken zu müssen?

Danke vielmals für Tipps!

tarumo
03.04.2019, 22:40
Die genannten Fächer beeinhalten, sofern es um eine Klinikstelle geht, selbstverständlich Dienste (Derma, KJP) bzw. setzen ein klinisches Jahr oder anderweitige Tätigkeit in der unmittelbaren Patientenversorgung voraus, wo man vermutlich auch nicht um Dienste herumkommen wird. Ein Blick in die WBO des jeweiligen Bundeslandes hilft hier weiter. Eventuell ergibt sich eine Konstellation, wo die Vorerfahrung angerechnet wird.
CAVE: es steht zwar nicht im Logbuch, aber die Ärztekammern gehen mittlerweile tatsächlich dazu über, sich in den Freitext- Zeugnissen die Teilnahme an Diensten bestätigen zu lassen. Eine weitere, im Sinne der WBO IMHO nicht vernünftig begründbare Schikane, die "Dienstvermeidung" zukünftig sehr erschweren wird.

Pflaume
03.04.2019, 23:20
Gab hier (https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?101319-Innere-ohne-Dienste-mit-Kindern) vor kurzem eine recht umfangreiche Diskussion zu einem ähnlichen Thema.

Pflaume
03.04.2019, 23:32
Labormedizin und Radiologie-Weiterbildung gibt es teilweise ohne Dienstbereitschaften (im niedergelassenen Bereich mit voller Weiterbildungsermächtigung). Inwieweit man da Chancen hat, als alleinerziehende eingestellt zu werden, ist mir nicht bekannt. Weiterbildung Transfusionsmedizin / Blutspendedienste ebenfalls teils ohne Dienste - da bekommt man wohl auch eine Stelle.

Eine Anstellung in der Humangenetik ist unrealistisch, wenn man nicht entsprechende Vorerfahrung hat.
Außerdem gibt es Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Weiterbildung Physiologie oder Klin. Pharmakologie, sofern man sich so etwas vorstellen kann.

yoann
03.04.2019, 23:39
magst du denn deine fachrichtung neuro?
in der neuro gibts durchaus moeglichkeiten ohne dienste zu arbeiten. hast du den facharzt schon?
wenn du in der klinik arbeiten willst; elektrophysiologie, schlafmedizin, spezialambulanzen, als studienaerztin arbeiten etc...

tarumo
04.04.2019, 08:11
Labormedizin und Radiologie-Weiterbildung gibt es teilweise ohne Dienstbereitschaften (im niedergelassenen Bereich mit voller Weiterbildungsermächtigung).

Weißt Du das oder schwafelst Du hier nur so rum? Eine Radiologie-Praxis OHNE Klinikanbindung mit 60 Monaten Ermächtigung wirst Du sehr lange suchen müssen (ich bezweifle, daß es das überhaupt gibt). Desweiteren hat ja gerade in meinem Fach die ÄK von meinem damaligen WBA verlangt, daß im Freitextzeugnis die Teilnahme an Diensten bescheinigt wird, obwohl es in der WBO nicht explizit erwähnt wird.
Offensichtlich wird hier krampfhaft versucht, die letzten "Ohne Dienst"- Lücken zu schließen (vermutlich auf Wunsch der Politik). Eine ungute Entwicklung in den letzten Jahren:-(

Was die Laboratoriumsmedizin angeht, verlangen diverse WBO 12 Monate Innere oder Pädiatrie.

Davon abgesehen, würde ich die Fachwahl eben nicht vom Dienstkriterium abhängig machen, man soll ja auch halbwegs mit dem Fach glücklich werden.
Vielleicht ist es besser, die Zähne zusammenbeißen, nach der FA-Prüfung ist es um ein vielfaches leichter, sich entsprechende Stellen zu organisieren.
Für die letzen paar Jahre sollte sich doch eine Lösung zur Kinderbetreuung finden lassen, oder sogar ein neuer Partner...

Pflaume
04.04.2019, 08:35
Das mit der vollen Weiterbildungsermächtigung war etwas unglücklich formuliert. Die Labormedizin benötigt natürlich zusätzlich ein klinisches Jahr Innere oder Päd. Aber es gibt Labore mit voller Weiterbildungsermächtigung für den Laborteil, in denen keine Nacht-Dienste anfallen (Wochenend-Dienste samstag- oder sonntagmorgens üblicherweise schon). Zu Möglichkeiten, wie man das Innere-Jahr ohne oder mit wenig Diensten absolvieren kann, habe ich in dem anderen von mir verlinkten Thread was geschrieben.

Dass es ambulante Radiologien mit voller Weiterbildungsermächtigung (60 Monate) ohne Dienste gibt, weiß ich, weil ich mich selbst mal in einer beworben habe. Die suchten damals sogar relativ engagiert nach Weiterbildungsassistenten, weil die Besitzer alle selbst weniger arbeiten wollten. Mindestens 48 Monate (bei denen ein Fremdjahr von OP in der Neurologie auf die Weiterbildungszeit angerechnet würde) Weiterbildungsermächtigung in der ambulanten Radiologie sind auch gar nicht so selten.

Abgesehen davon würde ich persönlich auch eher versuchen, in dem gewünschten Fach oder zumindest in einem Bereich, der dazu passt, eine Stelle zu suchen, die man trotz Diensten oder was auch immer irgendwie mit dem Kinderaufziehen kombiniert bekommt. Es gibt ja auch noch mindestens eine weitere Person, die für die Kinder mitverantwortlich ist. OP wird sich da schon das raussuchen, was sie selbst für sinnvoll hält. Manchen geht es auch nur darum, erst mal mit einer stundenweisen Beschäftigung ohne Rücksicht auf Weiterbildung eine Anstellung zu haben. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit der Maßgabe "ich habe zwei kleine Kinder und bin alleinerziehend" sowieso nicht ganz einfach werden wird, eine Stelle zu finden, da niemand Lust hat, dass sein(e) Angestellte(r) dauernd ausfällt.

Reflex
04.04.2019, 09:02
Wieviel Zeit hast Du denn in der Klinik für Neurologie voll? 2 Jahre plus Psychiatrie Rotation kann man tendenziell in einer Praxis auch hinbekommen. Wobei Du eine Praxis brauchst, wo 2 Jahre Weiterbildungsermächtigung für Neurologie und für mindestens für 1 Jahr Psychiatrie bestehen muss. Das gibt es häufig in großen nervenärztlichen Gemeinschaftspraxen oder MVZ. Da sind dann auch viele Arbeitskonzepte möglich und die Wochenenden und Feiertage frei. Oder über alternative Konzepte ohne Weiterbildung Übergangsweise nachdenken: Wir haben eine Kollegin z. B. die nur einen Tag für Gutachten fest in die Praxis kommt und die restliche Zeit von zu Hause arbeitet. Manchmal suchen auch Neurochirurgen für Ihre Ambulanzen Neurologen. Da hast du keine Dienste und einen Job von montags bis freitags. Solche Konstrukte kenne ich von mehreren Kolleginnen, die erstmal die Zeit überbrückt haben bis die Kinder größer waren.

Echinococcus
04.04.2019, 09:24
Wenn du dich für ein komplett neues Arbeitsfeld interessieren könntest, das dich auch technisch- und mikrobiologisch fordert, dafür aber in vielen Fällen komplett ohne Dienste auskommt kann ich dir raten, mal in die Hygiene/Umweltmedizin reinzuschnuppern :)

In der Regel sieht es so aus (kenne natürlich nicht alle Bundesländer):

Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon
- 12 Monate in der stationären Patientenversorgung anderer Gebiete
- können bis zu 12 Monate im Gebiet Pharmakologie und/oder in Arbeitsmedizin, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und/oder Öffentliches Gesundheitswesen angerechnet werden

Kenne sogar alleinerziehende Kolleginnen in der Ausbildung, scheint also zu gehen ;)

tarumo
04.04.2019, 09:28
Dass es ambulante Radiologien mit voller Weiterbildungsermächtigung (60 Monate) ohne Dienste gibt, weiß ich, weil ich mich selbst mal in einer beworben habe. Die suchten damals sogar relativ engagiert nach Weiterbildungsassistenten, weil die Besitzer alle selbst weniger arbeiten wollten. Mindestens 48 Monate (bei denen ein Fremdjahr von OP in der Neurologie auf die Weiterbildungszeit angerechnet würde) Weiterbildungsermächtigung in der ambulanten Radiologie sind auch gar nicht so selten.


Ich bestreite das für den heutigen Zeitraum...Die drei Bundesländer, die ich überblicke, haben bei den 60 Monaten ausschließlich Krankenhäuser bzw. angegliederte Praxen gelistet, auch bei 42 Monaten noch zu einem erheblichen Anteil. Und in dieser Konstellation sind selbstverständlich die KH-Patienten rund um die Uhr mit zu versorgen. Sehr einfach über die WBE-Listen bei dem Ärztekammern nachzuvollziehen... Es mag vor ein paar Jahren noch anders gewesen sein und in der einen oder anderen Einrichtung sind die Dienste sicher erst auf FA-Level und nicht von den WBA zu absolvieren. Das ist jedoch nichts, worauf man sich berufen sollte und kann sich von einem auf den anderen Tag ändern.
Die "typische" ambulante Radiologie-Praxis liegt bei 24 oder 36 Monaten WBE, je nach Spektrum, wobei hier der Trend sehr stark zu Schichtarbeit (frühmorgens bis spätabends) und auch Samstagsprechstunde geht. Also auch nicht das, was die TE anstrebt...

Nach meinem Kenntnisstand vergeben die ÄK (zumindest nach der aktuellen WBO) keine Genehmigungen über die volle WB-Zeit (mehr), wenn nicht stationäre Versorgung vorzuweisen ist.

Die vorgeschriebenen Interventionen im ambulanten setting anzubieten ist ohnehin extrem selten. 12 Monate extern werden schon angerechnet, der Knackpunkt ist jedoch der Katalog (der schon so in den 60 Monaten kaum fristgerecht zu erfüllen ist) und nicht die WB-Zeit.

Letztendlich hilft das Theoretisieren nichts, wenn da eine ÄK hergeht und vor der FA-Prüfung explizit die Dienstteilnahme im Prüfungsfach bescheinigt haben will...

tragezwerg
04.04.2019, 09:38
Doppelt

tragezwerg
04.04.2019, 09:48
Wenn es dir vor allem um eine vorübergehende Lösung für eine Kinderbetreuungs-konforme Arbeitszeit geht, bis sich die persönliche Situation wieder organisiert hat, und weniger um die Weiterbildung, dann würde ich eine Anstellung in der Allgemein- bzw. Betriebsmedizin suchen. Durch den Personalmangel dürfte sich da gut etwas finden und Dienste sind sehr unwahrscheinlich.
Ganz ehrlich: Scheiß auf Weiterbildung und Karriere, das ist ja in der akuten Situation völlig irrelevant. Wenn sich alle (du, die Kids, ihr Vater) an die neue Situation gewöhnt haben, kannst du das wieder ins Auge fassen.
Falls du schon Fachärztin bist, käme je nach Bundesland auch ein Quereinstieg in die Allgemeinmedizin im 2-Jahresmodell in Frage.
Und falls es in deiner Nähe niedergelassene Neurologen gibt, könntest du dort ja vielleicht angestellt werden, auch wenn keine Weiterbildungsermächtigung vorliegt.

tragezwerg
04.04.2019, 11:58
Doppelt

Defi
04.04.2019, 12:17
Super! Vielen Dank für die Antworten.
Mit den neurologischen Kollegen in den NCH Ambulanzen wusste ich noch gar nicht.. Allgemeinmedizin wäre auch nicht schlecht, da kann man sich was anrechnen lassen.
Ich bin im 5. Weiterbildungsjahr, also eigentlich nicht mehr lange... Hier sieht es aber mit Stellen v.a. in Teilzeit katastrophal aus... Es geht mir tatsächlich auch erstmal darum v.a. eine Lösung für die akute Situation zu finden. Wird es als FA tatsächlich einfacher? Hier gibt es da kaum Stellen, wenn nur als OA Stellen und die FÄ , die bei uns in der Klinik angestellt sind müssen auch bloß Dienste machen...

Reflex
04.04.2019, 13:26
Wo wohnst Du denn? Hast Du dich schon initiativ in Praxen beworben? Gerade ältere Kollegen stellen gerne in Teilzeit an, wenn sie im Alter selber nicht mehr Vollzeit tätigsein wollen. Also hier im Ruhrgebiet ist es relativ einfach eine Stelle als Neurologe in fortgeschrittener Weiterbildung oder als Facharzt im niedergelassen Bereich, auch in Teilzeit zu finden. Sowohl als Angestellter Arzt und auch optional zur späteren Praxisübernahme. Gerade wenn Du schon im 5. Weiterbildungsjahr bist, würde ich schauen, dass ich mich da einfach anstatt auf Klinik, auf andere Optionen konzentrieren und mit perspektivisch bald Facharzt gibt es da genügend.

WackenDoc
04.04.2019, 15:32
Arbeitsmedizin ist zur Überbrückung sicher nicht verkehrt. Es ist ein klassisches Seiteneinsteigerfach. Keine Dienste, aber teilweise Außendienst. Was möglich ist, hängt sehr vom AG ab.

floraline
05.04.2019, 10:02
Wäre denn eine neurologische Rehaklinik eine Option?
Ich arbeite selbst in einer und hier arbeiten sehr viele Mütter in Teilzeit, teils auch Alleinerziehende.
Erfahrene Kollegen sind immer gern gesehen und da lässt sich auch über Teilzeit und Dienste reden.

Defi
05.04.2019, 11:35
an sich wäre Reha schon eine Option, nur wurde mir dort schon bereits gesagt, dass es zu viele Teilzeitkräfte gibt und nur in Vollzeit gesucht wird. Da die Kliniken ja auch etwas Fahrtweg in Anspruch nehmen fällt diese Möglichkeit leider weg... an sich wäre es von der Dienstbelastung aber machbar gewesen... Da in der Psychiatrie/KJP auch häufig gesucht wird sehe ich hier noch eine Chance ( auch wenn ich das psychiatrische Jahr schon weg habe- aber darum gehts ja erstmal nicht).
ich wohne in einer Universitätsstadt in Sachsen, hier gibt es so viele Bewerber, dass ich bei der Frage nach Teilzeit immer nur fragende Blicke ernte.:-nix

Freitag19
06.04.2019, 11:30
Hallo Defi,
ich bin auch aus Sachsen und kenne es so, dass man Alleinerziehende von den Diensten befreit. Auch Teilzeit ist oftmals möglich, da hier (außerhalb der Unistädte) extremer Ärztemangel besteht. Man ist froh über jeden guten Mitarbeiter und macht daher auch viel möglich.

Hast du schon mit deiner Klinik gesprochen? Vielleicht sind sie humaner und flexibler als du denkst. Hast du Angehörige oder Freunde in Wohnnähe, die dich unterstützen könnten, so dass du wenige Dienste machen könntest? Das wäre doch schon ein Entgegenkommen dem AG gegenüber.

Wärst du zu einem Umzug bereit? Da deine Kinder noch nicht zur Schule gehen, ist es ja aktuell der ideale Zeitpunkt. Ich kenne eine Ärztin im HBK Zwickau, welche auch keine Dienste macht, da sie alleinerziehend ist. Ergo sind sie dahingehend flexibel. Vom Helios in Aue weiß ich, dass ein Betriebskindergarten vorhanden ist. Das ist auch schon viel wert. Wie sie mit Dienstbefreiungen umgehen, weiß ich allerdings nicht, lässt sich aber sicher rausfinden. In beiden Häusern werden aktuell Assistenzärzte in der Neurologie gesucht. Auch wenn du noch in Elternzeit bist, könntest du trotzdem schon aktiv werden. Wie lang wirst du noch in Elternzeit sein?

Wenn es in der Neurologie nicht weiter geht, für was würdest du dich denn interessieren? Ich finde es wichtig, dass man seinen Beruf gern macht. Falls du umziehen kannst und willst und dich für Anästhesie und Intensivmedizin interessierst, kann ich mich gern mal für dich umhören.

In meiner alten Klinik gab es eine Assistenzärztin in der Inneren, die auch noch in Elternzeit alleinerziehend wurde. Sie hat dann erstmal keine Dienste mehr gemacht. Da ihre Verwandtschaft weiter weg wohnte und der Vater keinen Kontakt wünschte, suchte sie sich Ersatz-Großeltern. Das sind Leute gewesen, die selbst keine Kinder/Enkel haben, sich aber wünschen Großeltern zu sein. So konnte sie irgendwann ein paar Dienste machen. Es hat sie auch in ihrer Karriere nicht behindert. Sie hat ihren FA gemacht und wurde auch gleich Oberärztin. In einer kleineren Klinik geht man da nicht so schnell unter. Oftmals helfen sie auch Bewerbern bei der Wohnungs- oder Kindergartenplatzsuche.

Klar, wenn du dich neu bewirbst, bist du in einer schlechteren Position als diejenige, die schon lange da ist. Ich denke man muss es nur verkaufen können. Sieh mal, als Arzt der keine Dienste macht, bist du für das Tagesgeschäft immer da und fehlst nicht, weil du nach Dienst nach Hause gehst. Als Mutter wechselst du nicht ständig die Stelle, sondern bist relativ standortgebunden. Es gibt so viele Kollegen, die permanent wechseln, weil ihnen irgendwas nicht passt, so dass jemand der nicht gleich geht, Gold wert ist. Dazu kommt, dass du einen neuen Partner finden wirst und deine Kinder auch größer werden. Solltest du noch Möglichkeiten finden, dass dich jemand bei der Kinderbetreuung unterstützt, wirst du auch durch Krankheit der Kinder nicht so oft ausfallen und kannst später auch wieder den ein oder anderen Dienst machen. Perspektivisch bist du m.E. keine schlechte Partie für eine Klinik, insbesondere für Grund- und Regelversorger.

escitalopram
06.04.2019, 12:21
Ich möchte nicht negativ klingen, aber Derma ist ein wirklich sehr kompetitives bzw. das kompetitivste Fach (ist halt kein Chirurgie, Anästhesie oder Psychiatrie...). Abgesehen von den krassen Auswahlbedingungen und der Stellensituation: Wie kommst du darauf, dass es dort keine Dienste gäbe? :-oopss

Bevor mir wieder vorgeworfen wird, dass ich noch kein "richtiger" Arzt sei: Selbst nach 1 Jahr PJ ist mir klar geworden, dass das Interesse am eigenen Fach viel wichtiger ist als die Dienstbelastung etc. Was nützen einem die besten Arbeitsbedingungen ohne Überstunden usw., wenn einen das Fach gar nicht interessiert? Als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern wäre es wahrscheinlich nicht sinnvoll, Chirurgin an einer Uniklinik zu werden, klar. Aber trotzdem sollte doch ein gewisses Interesse an der jew. Disziplin vorhanden sein und das meiner Meinung nach entscheidend sein.