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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A69 / B33 -naturheilkundlichen Therapie beim Mamma-Ca



Unregistriert
09.04.2019, 17:53
Was meint ihr denn zu der naturheilkundlichen Therapie beim Mamma-Ca? Klar, ist Inger wichtig gegen Übelkeit/Brechreiz. Aber es ist ja nicht ausdrücklich nach einem Medikament gegen diese Symptome gefragt, sondern nur, was ergänzend naturheilkundlich sinnvoll wäre. Wäre da die Mistel nicht auch richtig?

Unregistriert
09.04.2019, 18:26
Wow ich sehe es jetzt erst, dass Ingwer richtig sein soll. Bei Amboss steht es unter Phytotherapeutika NICHT gegen Überlkeit sondern im Arztmodus unter Schwangerschaft. Finde diese Frage unverschämt, gerade weil Mistel ja so häufig eingesett wird!

pr9ud
09.04.2019, 18:40
Nein, es wird explizit danach gefragt, was gegen die Übelkeit und den Brechreiz gemacht werden kann.
"[...]trotz antiemetischer Begleittherapie unter heftiger Übelkeit mit Brechreiz gelitten. [...] Aus naturheilkundlicher Sicht wäre ergänzend am ehesten empfehlenswert."

Amboss "Ingwerwurzel: Übelkeit, Reisekrankheit"

Mistelpräparate können supportiv zur Chemo gegeben werden, korrekt, aber es ist keine antiemetische Wirkung beschrieben.

Unregistriert
09.04.2019, 18:49
Laut folgender Website helfen Mistelpräparate u.a. gegen Übelkeit:

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/nebenwirkungen-der-therapie/die-misteltherapie-wirksamkeit-noch-immer-umstritten.html

"[I]n 22 von 26 randomisierten Studien konnte die Verbesserung der Lebensqualität belegt werden sowie die Linderung von Fatigue, Übelkeit, Erbrechen und emotionalem Wohlbefinden[.]"

Unregistriert
09.04.2019, 19:10
Mistel-Extrakt ist definitiv auf richtig:

https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/mistel-viscum-album/@@view/html/index.html

https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1534735410369673

Wie reicht man den Fragen beim IMPP ein? Bzw. Verbesserungen?

expredator
09.04.2019, 19:41
Mistel-Extrakt ist definitiv auf richtig:

https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/mistel-viscum-album/@@view/html/index.html

https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1534735410369673

Wie reicht man den Fragen beim IMPP ein? Bzw. Verbesserungen?

https://www.impp.de/pruefungen/allgemein/pr%C3%BCfungskommentare.html

Unregistriert
10.04.2019, 14:56
Ich habe es mal recherchiert und zwei gute Quellen rausgesucht, die wohl am ehesten akzeptiert werden könnten.
Fazit: Es gibt 26 Studien dazu. In 22 davon zeigt sich, dass Mistel Übelkeit lindern kann. In einer zeigt sich, dass Mistel Übelkeit auslösen kann, allerdings wurde in dieser Studie Mistelextrakt in den Tumor gespritzt.

Hier die Zitate und Quellen, ich werde es anfechten, ihr dürft es aber gern auch kopieren. Vielleicht findet ihr ja noch mehr gute Quellen =)
Lieben Gruß, Friederike


Quelle 1:
Einer Krebstherapie-ergänzenden Misteltherapie werden verschiedene Wirkungen zugeschrieben:
Studien wiesen nach, dass bestimmte Substanzen der Mistel (Viskotoxine) eine sogenannte unspezifische Immunreaktion hervorrufen, d. h. sie aktivieren die körpereigene Immunabwehr
Mistellektinen wurde ein signifikantes Ansteigen der Zahl natürlicher Killerzellen, Lymphozyten und Granulozyten zugeschrieben
Es wird davon ausgegangen, dass die Mistel antitumorale Wirkung entfalten kann. Der Beweis, dass dies tatsächlich auch beim Menschen der Fall ist und die Überlebenszeit beeinflusst, konnte bisher jedoch nicht erbracht werden. Überblicksstudien über die aktuelle Datenlage kritisieren methodische Mängel vieler Einzelstudien, die keine eindeutigen Aussagen zulassen würden.
Es gilt jedoch mittlerweile als nachgewiesen, dass eine Misteltherapie zur Verbesserung der Lebensqualität und der Verringerung von Fatigue beitragen kann. Außerdem scheinen Patienten, die zusätzlich zu ihrer Chemotherapie eine Misteltherapie bekommen die Therapie besser zu vertragen.
in 22 von 26 randomisierten Studien konnte die Verbesserung der Lebensqualität belegt werden sowie die Linderung von Fatigue, Übelkeit, Erbrechen und emotionalem Wohlbefinden
Einige Zeit stand die Frage im Raum, ob Tumorwachstum durch eine Misteltherapie stimuliert würde. In insgesamt 100 klinischen Studien konnte kein durch Misteltherapie verursachtes Wachstum nachgewiesen werden.

vgl:
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/nebenwirkungen-der-therapie/die-misteltherapie-wirksamkeit-noch-immer-umstritten.html
Abgerufen am 10.04.2018
Herausgegeben von der Krebsgesellschaft Onko-International

Quelle2:
„Die Häufigkeit und Schwere von krankheitsspezifischen Symptomen – Schmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit/Erbrechen, Durchfall, Angst – war in der Mistelgruppe signifikant geringer und die Lebensqualität deutlich besser.“

vgl:
http://www.mistel-therapie.de/de/wissenschaftliche.informationen/klinische.studien.uebersicht/prospektiv.vergleichende.studien/troeger.2013/
Abgerufen am 10.04.2018

Literaturnachweis:
Tröger W, Galun D, Reif M, Schumann A, Stankovic N, Milicevic M: Viscum album [L.] extract therapy in patients with locally advanced or metastatic pancreatic cancer: a randomised clinical trial on overall survival. Eur J Cancer 2013, 49:3788-3797

Galun D, Tröger W, Reif M, Schumann A, Stankovic N, Milecevic M: Mistletoe extract therapy versus no antineoplastic therapy in patients with locally advanced or metastatic pancreatic cancer: A randomized clinical phase III trial on overall survival. ESMO, Viena, 28 September - 2 October 2012.