Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A2/B16 - Prämedikation
Unregistriert
10.04.2019, 15:15
Mir scheint Antwortmöglichkeit A ebenfalls richtig zu sein.
"Die Prämedikation sollte mit Benzodiazepinen durchgeführt werden" interpretiere ich so, dass es
eine Prämedikation gibt und welches Medikament man jetzt wählt."
UptoDate sagt dazu:
"Premedication — In many cases, premedication with sedatives can be avoided by reassurance and explanation of expected procedures. If premedication is necessary, the smallest effective dose should be administered incrementally (eg, midazolam 0.5 mg intravenously [IV]), with continuous monitoring for signs of bulbar weakness and respiratory compromise."
Wenn es denn eine Prämedikation braucht sollen Benzodiazepinen verwendet werden?
Unregistriert
10.04.2019, 15:37
Benzos sind bei myasthenie aber eben kontraindiziert. Dass du grundsätzlich eine Einleitung mit benzos machst ist richtig, aber eben nicht bei einem myasthenie Patienten
Ilselotte
10.04.2019, 15:38
Benzos sind bei Myasthenia Gravis kontraindiziert.
Unregistriert
10.04.2019, 16:26
Succinylcholin doch auch?!
Das schlimme ist ja hier eher, dass auch B falsch ist weil Succi anscheinend gerade bei MG nicht kontraindiziert zu sein scheint :-(
Unregistriert
10.04.2019, 16:33
In dem Artikel geht es um Patienten mit MG und deren Prämed. Und da werden Benzos genannt...
https://www.uptodate.com/contents/anesthesia-for-the-patient-with-myasthenia-gravis#H578345008
Was ist denn dann richtig?
Vielleicht ja Benzos, weil die ja nur ne Muskelschwäche machen und die interessiert mich bei ner OP ja eher nicht. Ich würde generell davon absehen Fragen zu diskutieren zu denen es noch keine Expertenmeinung gibt.
Unregistriert
10.04.2019, 16:38
Würde sagen E ist richtig.
Die Behandlung mit Acetylcholinesterasehemmern soll perioperativ fortgeführt werden.
Also Succinylcholin ist definitiv nicht kontraindiziert.
"Rapid sequence intubation can be safely done in myasthenic crisis with succinylcholine (1.5 to 2.0 mg/kg) or low doses of vecuronium (approximately 0.05 mg/kg)."
https://www.annemergmed.com/article/S0196-0644(04)01601-4/fulltext
"Auf volatile Anästhetika sollten bei den meisten Erkrankungen verzichtet werden, Succinylcholin ist grundsätzlich kontraindiziert (Ausnahme: Myasthenia gravis)"
https://www.annemergmed.com/article/S0196-0644(04)01601-4/fulltext
Also ist die aktuelle Expertenmeinung falsch.
Zu Myasthenia gravis unter Transmissionsstörungen: "Die gewohnte Medikation sollte präoperativ möglichst lange, d.h. bis ca. 6 h vor Beginn der Narkose beibehalten, Substanzen mit atemdepressiven Nebenwirkungen zur Prämedikation vermieden werden."
https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/med.mmzu/pdfs/Anaesthesie_bei_NMD_ausgewaehlte_Krankheitsbilder. pdf
Unregistriert
10.04.2019, 16:45
Ich schließe mich meinem Vorposter an, die Einnahme von Pyridostigmin präoperativ war die vermutlich korrekte Lösung: https://www.openanesthesia.org/myasthenia_gravis_preop_risk_eval/
Unregistriert
10.04.2019, 16:45
weiß ja nicht, ob man die Endspurtreihe als Quelle nutzen kann. da steht drin Benzos und Succinylcholin sind kontraindiziert!
Die deutsche S2k Leitlinie zu Myasthenia gravis sieht das allerdings nicht so:
Succhinylcholin sollte grundsätzlich nicht eingesetzt werden, da es nicht mit Pyridostigmin antagonisiert werden kann
Die deutsche S2k Leitlinie zu Myasthenia gravis sieht das allerdings nicht so:
Cool, hoffentlich hast du recht - warten wir wie gesagt mal die Expertenmeinung ab.
Bleibt der Punkt bestehen, dass die normale Medikation erst kurz vor der OP abgesetzt werden sollte.
Gibt es da irgendein Gegenargument für?
Bonnerin
10.04.2019, 17:00
Es gibt ja auch schon zwei Links, die die Einnahme des normalen Medikaments unterstützen. Diese Antwort habe ich heute morgen auch selbst genommen.
Das Problem bei der Antwort "Succinylcholin" sehe ich darin, dass von einer "absoluten" Kontraindikation gesprochen wird, nicht nur von einer Kontraindikation. Selbst, wenn im Expertenkonsenz empfohlen wird, Succinylcholin nicht zu geben, sehe ich das nicht als absolute KI, höchstens als eine relative.
Unregistriert
10.04.2019, 17:01
E ist ganz sicher richtig (außer das IMPP meint mit „kurz“ 5 Minuten vor der OP), das Pyridostigmin sollst OP Tag noch gegeben werden. Müssen wir anfechten!
Melina93
10.04.2019, 17:03
Das hat mich auch dazu gebracht das "Succinylcholin" nicht zu nehmen. Dass es da nie eine Ausnahme gibt, hielt ich für unwahrscheinlich.
IbnSina05
10.04.2019, 17:11
Der Clue an den Fragen ist wohl das "am ehesten"...Das erklärt wahrscheinlich warum wir auch die anderen Aussagen für richtig halten.
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