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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A101 / B67 EKG



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s4oksama
11.04.2019, 16:18
Die Expertenmeinung besagt es wäre ein Vorhofflimmern; es handelt sich hierbei jedoch (zumindest zu Beginn des EKGs) ganz eindeutig um eine AVNRT ohne erkennbare P-Wellen und schmalen QRS-Komplexen.

Unregistriert
11.04.2019, 16:20
Sieht man da nicht P-Wellen in dem langsameren Teil insbesondere in V2? Würde für mich besser passen zu einer AVNRT, die zwischendurch für 3 Schläge sistiert ist. Außerdem müsste man ja bei Frage 103 dann zunächst Vorhofthromben ausschließen, bevor man eine Kardioversion durchführt.

Unregistriert
11.04.2019, 16:23
Meiner Meinung nach mehrere Gründe, wieso es kein VHF sein kann, bzw. ein AVNRT sein müsste:

1. Habe ich meinen Bruder (Arzt, Innere) gefragt, der das EKG mit seinem Oberarzt (Innere, Kardiologie) angeschaut hat und beide sind (nach langem überlegen) zu dem Schluss gekommen, dass es AVNRT sein müsste.

2. Die Frage 103 (A) bezieht sich auf die Therapie des Rhythmus. Eine Kardioversion ist hier allerdings nicht berechtigt, da die Rhythmusstörung bereits seit 6 Wochen vorliegt. Eine Kardioversion ist also nicht möglich ohne davor einen Thrombus mittels TEE auszuschliessen.

3. Der Rhythmus hat eine Frequenz von ca. 200/min. Ein VHF mit einer Kammerfrequenz würde bei einer Vorhoffrequenz bei über 400/min vorliegen, sehr unwahrscheinlich.

4. Der Rhythmus konvertiert ab 2/3 des Streifens in einen Sinusrhythmus mit P-Wellen. Auch sehr untypisch für ein Vorhofflimmern, weil es nach dem kurzen Teil wieder in den anderen tachykarden Rhythmus springt.

Übrigens meinten sowohl mein Bruder, als auch der Oberarzt, dass dieses EKG unglaublich schwer ist, zumal die Extremitätenableitungen fehlen und nur ein schmaler Streifen zur Verfügung gestellt worden ist.

s4oksama
11.04.2019, 16:26
Das sind T-Wellen als Ausdruck der Erregungsrückbildung. Eine P-Welle tritt erst am Ende des EKGs auf und könnte hier auf ein Sistieren der Tachykardie hindeuten. Außerdem fehlt fast durchgängig die Arrhythmie...

cajus
11.04.2019, 16:28
Also das EKG ist überhaupt nicht arrhytmisch, QRS kommt immer regelmäßig, zu Beginn eher schnell, zum Schluss etwas langsamer aber immer regelmäßig. Für mich war das auch ganz klar AVNRT. Aber der Falltext passt da halt gar nicht dazu, der spricht schon mega für VHF...leider...Kardioversion finde ich auch anfechtbar wegen fehlendem Tromben Ausschluss.

Kaha.
11.04.2019, 16:28
Ich bin auch der Meinung, dass es sich hier nicht um ein Vorhofflimmern handelt. Erstmal kann man ein paar P-Wellen erkennen und der Puls ist rhythmisch bis auf die supraventrikuläre Tachykardie, die hier anscheinend anfallartig aufgetreten ist.

Unregistriert
11.04.2019, 16:29
Hallo liebe Leute,
ich habe mich von der Deutschen Ärzte Finanz vielleicht ein bisserl zu arg abfüllen lassen, aber ich sehe hier nach wie vor eine AVNRT, die spontan sistiert. Kann mir bitte jemand erklären, wo hier die absolute Arrhythmie versteckt ist?

Unregistriert
11.04.2019, 16:31
Eine P-Welle tritt erst am Ende des EKGs auf und könnte hier auf ein Sistieren der Tachykardie hindeuten.

Genau das meine ich ja. In der ersten Hälfte nur Ts, das ist klar. In der zweiten Hälfte sind ja einige langsamere Schläge, bei denen P-Wellen zu erkennen sind.

s4oksama
11.04.2019, 16:32
Auf dem EKG ist ganz eindeutig eine AVNRT abgebildet; auch dieses ganz "unregelmäßig" verlaufen, wenn ständig die Herzrhythmen sich abwechseln. Man sieht am Ende des EKGs sogar das die Tachykardie terminiert wird.

s4oksama
11.04.2019, 16:34
Außerdem wird in den Antwortmöglichkeiten nur eine "absolute Arrhythmie" vorgeschlagen, die man hier nicht sicher identifizieren kann.

cajus
11.04.2019, 16:37
Außerdem wird in den Antwortmöglichkeiten nur eine "absolute Arrhythmie" vorgeschlagen, die man hier nicht sicher identifizieren kann.
jop sehe ich auch so. Wenn die durch das EKG wirklich auf VHF raus wollen ist das ein Unding, dann könne die ja auch eins nehmen was auch danach aussieht. Aber der Falltext spricht halt mal gar nicht für AVNRT...

s4oksama
11.04.2019, 16:39
Ja, das ist vollkommen eigenartig, ich weiß nicht, was das IMPP hier wirklich wollte :-oopss

Genau, diese P-Wellen stehen aber immer vor einem QRS-Komplex und können somit nicht wirklich sicher auf ein VHF hindeuten...

Unregistriert
11.04.2019, 16:42
In jedem Fall wäre es falsch jemanden zur Kardiovertieren, der seit 6 Wochen diese Symptomatik hat, ohne vorher einen Thromben-Ausschluss zu sichern.

s4oksama
11.04.2019, 16:45
Genau! Denke, dass hier das IMPP eigentlich auf Adenosin angespielt hat...

andi93
11.04.2019, 17:04
Wenn das T Wellen sind, fress ich einen Besen. Ich glaub das ist eine atriale Tachykardie. Man sieht P Wellen und vor allem in der QRS Pause sieht man P Wellen durchlaufen. Außerdem ein älterer Patient (56) mit Hypertonie und Diabetes. AVNRT haben eher junge gesunde. Bei Hypertonie und eventuell vergrößertem Vorhhof können dann durchaus atriale Tachys auftreten. Aber komisches EKG

s4oksama
11.04.2019, 17:09
Das sind ganz sicher T-Wellen, denn die können nicht einfach so verschwinden und sind zwingend abgebildet.

andi93
11.04.2019, 17:24
Ok.. so weit vom QRS entfernt?

Unregistriert
11.04.2019, 17:52
So sieht eine AVNRT aus: https://www.fokus-ekg.de/inhalt-von-a-z/supraventrikuläre-tachyarrhythmien/av-knoten-reentry-tachykardie/

Und so eine absolute Arrhythmie: https://www.fokus-ekg.de/inhalt-von-a-z/supraventrikuläre-tachyarrhythmien/vorhofflimmern/

w-wallace
11.04.2019, 18:00
die einzige Möglichkeit die besteht ist, dass gleichzeitig noch ein Blockbild besteht.

Dann könntest du ein VHF haben, welches sich mit einem Blockbild überlagert.
weil eigentlich sind die AVRNTs ja deutlich schmaler, schneller und regelmässiger, aber nunja =)

ich hab auch AVRNT - keine Antikoagulation - Adenosin angekreuzt.

s4oksama
11.04.2019, 18:21
Dennoch müsste dann eine Arrhythmie zu sehen sein. Außerdem würde das Ganze völlig abgefahren entarten, da ein akuter LSB mit Beschwerden als STEMI gilt und dann wäre der nächste Schritt ein anderer :-((