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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium ohne Perspektive



Mi@
13.04.2019, 00:40
Hallo zusammen:)

Vielleicht kann mir jemand von euch eine neutrale Einschätzung geben, die ich in meine Gedanken mit einfließen lassen kann (Ja klar, ich muss es wissen etc.)
Mein Problem ist folgendes...

Ich studiere im 4.Semester Medizin und bin schon seit längerer Zeit am Zweifeln. Momentan wieder sehr stark, was sich auch an meiner Konzentration zeigt...
Bisher hat mir das Studium thematisch gefallen und alles ist sehr gut gelaufen.
Nur habe ich langsam jetzt wo es auf die Klinik zu geht richtig Panik davor...im Gegensatz zu meinen Kommilitonen die sich alle auf die Praxis freuen.
Und hier ist der springende Punkt: ich sehe mich einfach nicht mehr als Ärztin bzw. zweifle an meiner Eignung (habe auch schon Hospitationen gemacht etc. und glaube nicht dass ich das praktische Arbeiten kann)

Dennoch kann ich mich nicht zu einem Wechsel überwinden da ich ja Interesse am Fach habe z.b Neurologie, Psychiatrie, Neurowissenschaften aber auch Psychologie, was dann der Alternativplan wäre....

Momentan ist es einfach schrecklich weil ich keine Perspektive sehe...Neuorientierung?

Vielen Dank
Liebe Grüße :)

davo
13.04.2019, 07:32
Was genau macht dir denn Angst? Was konkret meinst du mit praktischem Arbeiten? Geht es nach wie vor, wie im anderen Thread erwähnt, um periphere und zentrale Venenkatheter?

Im klinischen Studienabschnitt hält sich das praktische Arbeiten jedenfalls stark in Grenzen, und selbst im PJ macht man nicht viel. (Nur eine Minderheit legt meiner Wahrnehmung nach je einen ZVK, und wer nicht will, muss auch nicht.) Außerdem kann man praktische Tätigkeiten ja erlernen und üben - genau wie im Sport. Eine Spritzenphobie kann man übrigens auch therapieren - eine Möglichkeit, die du nicht vergessen solltest.

Und außerdem gibt es ja viele Fachärzte, in denen man wenig oder gar nicht praktisch arbeitet. Und wenn du als Assistenzarzt keine peripheren Venenkatheter legen willst, dann gehst du halt einfach nach dem Studium in die Schweiz. Alles nicht so schwer.

Vielleicht wäre es aber doch sinnvoll, mal eine Therapie anzudenken, nachdem dich das Ganze ja doch übermäßig (und vor allem eher grundlos - siehe oben) zu belasten scheint?

WackenDoc
13.04.2019, 11:28
Ich bin was die Medizin und das "arztsein" eher ein Spätzünder. Inzwischen macht es mir tatsächlich Spass. Der Vorteil in der Medizin ist echt, dass man ganz gut seine Nische finden kann und gute Verdienstmöglichkeiten hat.

Ich habe noch NIE einen ZVK gelegt. Ist nichts was man zwingend machen muss.

Aramina
13.04.2019, 18:12
Evtl in die Forschung gehen? Du musst ja mit einem Medizinstudium nicht zwangsläufig als praktischer Arzt am Patienten arbeiten...

xenopus laevis
14.04.2019, 14:56
Wirklich praktisch wird's sowieso erst nach dem Studium. Ich hatte damals in meiner Ausbildung sogar schiss vor einen Blasenkatheter oder i.m. Injektion. Ist alles Übungssache.

Solange dir das Studium gefällt, ist alles andere kein Ding!

escitalopram
14.04.2019, 17:05
Bisher hat mir das Studium thematisch gefallen und alles ist sehr gut gelaufen.
Nur habe ich langsam jetzt wo es auf die Klinik zu geht richtig Panik davor...im Gegensatz zu meinen Kommilitonen die sich alle auf die Praxis freuen.
Und hier ist der spri

Ging mir genau wie dir damals! Ich bin einfach eher der Theoretiker und praktische Sachen machen mir (je nach Fach) weniger Spaß. Vor dem PJ hatte ich sogar Angst vor BE/Viggos, jetzt nach dem PJ bin ich richtig fit. Alles Übungssache! (Und ganz ehrlich, man bildet sich wegen seiner Angst auch häufig ein, dass man etwas nicht kann. Nach den ersten paar Malen funktioniert es aber!) Zieh einfach das Studium durch, es müssen dich nicht alle Fächer interessieren. Ich fand z.B. Chirurgie oder Innere auch nicht besonders spannend. Man muss dich wichtigen Basics gut beherrschen, aber niemand zwingt dich nach dem Studium, etwas Praktisches zu machen. Du kannst in die Psychiatrie oder Psychosomatik gehen, Arbeitsmedizin oder Radio machen, oder oder oder. Bloß keine Angst!



Im klinischen Studienabschnitt hält sich das praktische Arbeiten jedenfalls stark in Grenzen, und selbst im PJ macht man nicht viel. (Nur eine Minderheit legt meiner Wahrnehmung nach je einen ZVK, und wer nicht will, muss auch nicht.)

Ich habe auch noch NIE ZVK gelegt, weil mich das einfach nicht interessiert. Wenn überhaupt, wird das einem aus Nettigkeit angeboten, damit man das lernen kann. Aber ich wusste schon, dass ich kein Internist werde - wozu soll ich das dann lernen.
Ich finde, jeder Arzt (ja, auch sprechende Fächer) muss Zugänge legen bzw. Blut abnehmen können, aber das war es auch.

WackenDoc
14.04.2019, 17:06
Lass es doch erstmal auf dich zukommen. Manchmal ist es gar nicht so schlimm, wenn man es dann praktisch macht.

escitalopram
14.04.2019, 17:17
Lass es doch erstmal auf dich zukommen. Manchmal ist es gar nicht so schlimm, wenn man es dann praktisch macht.

Absolut. Vor dem PJ hätte ich mir Blutabnehmen/Viggos niemals zugetraut. Ich hatte richtige Angst davor. Habe desw. kurz vor dem PJ an ein paar Freunden/Familienmitgliedern geübt und es hat doch mehr oder weniger geklappt. Im PJ konnte ich dann meine "skills" perfektionieren und plötzlich sieht man, dass man doch nicht so blöd ist und die jew. Tätigkeit kein Hexenwerk ist. Es erwartet ja niemand, dass man gleich eine TransplantationsOP durchführt.