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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stellenwechsel?



Braun?le
15.04.2019, 00:39
Hey Leute,
ich weiß nicht weiter. Ich hab seit 1 Jahr eine Stelle in der Inneren in einem KH, das zumindest unter den Mitarbeitern als stressiges Arbeitsumfeld mit hoher Arbeitsbelastung wahrgenommen wird. Ich bin gut aufgenommen worden, schnell in die Arbeit reingekommen, komme dort gut klar, sowohl mit der Arbeit, als auch mit meinen Kollegen und direkten Vorgesetzten. Es herrscht auf unserer Station eine richtig schöne und familiäre Atmosphäre. Ich habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu machen und die Arbeit macht mir Spaß. Ich gehe auch nie mit einem unguten Gefühl hin, nur vor Nachtdiensten mit dem üblichen Kribbeln. Unsere OÄ sind bei Fragen schnell zur Stelle und erklären viel. Man lernt generell viel und alles leitliniengerecht. Man steht auch nie allein da mit den Fragen und das Gefühl der Hilflosigkeit ("Was soll ich bloß tun, mein OA ist nicht da?"), wie ich es als Student in anderen Kliniken mitbekommen habe, ist nie da.
Es gibt nun ein paar Probleme, die mit weiterem Voranschreiten der Weiterbildung auftreten werden: 1. es ist bekannt, dass man in diesem Haus mindestens 7 und bis zu 10 Jahren zur FA-Ausbildung braucht, was auch daran liegt, dass man sehr spät in die Funktionen kommt. 2. täglich ca. 4-5 Überstunden.
Würdet ihr wechseln? Viele kapitulieren irgendwann nach weniger FA-Weiterbildung und stehen nach 9 Jahren ohne Abschluss da. Verträge gibt's auch immer nur befristet. Aber momentan ist das in weiter Ferne für mich, nur die Arbeitsbelastung wäre aktuell ein Grund zu gehen. Aber insgesamt liebe ich das Arbeitsumfeld. Wir sind fast wie eine Familie, machen manchmal auch was privat und helfen uns gegenseitig. Würdet ihr wechseln?

Relaxometrie
15.04.2019, 00:45
Don't feed the troll.

Kackbratze
15.04.2019, 05:22
Ja. Sofort. In die Privatwirtschaft (bcg) oder zu einem aggressiveren Klinikkonzern in die Chirurgie (zB. Herzchirurgie). Huschibuschi und Team scheint dir nicht zu liegen, dann such die Challenge, bevor dein Biss verschwindet!

Feuerblick
15.04.2019, 05:40
Täglich 4-5 Überstunden? Also pro Woche 20-25 Stunden mehr als üblich? Merkste selbst, oder?
Und wo bitte braucht man doppelte Zeit für den FA? So ein Quatsch! Gäbe es die Klinik, ich wäre schon wegen der Überstunden weg.

davo
15.04.2019, 07:13
Klingt ein wenig wie eine Sekte... :-))

Kackbratze
15.04.2019, 07:38
Was jetzt, die paar Überstunden am Tag anbetrifft, bin ich schon überrascht, wie wenig in der Inneren tatsächlich gearbeitet werden muss. Unter 6 Überstunden am Tag fühle ich mich nicht ausgelastet.

Feuerblick
15.04.2019, 08:00
Bratze, du bist ja auch Chirurg. Die sind einfach härter :-))

Pflaume
15.04.2019, 15:49
@Kackbratze: Das liegt daran, dass die Internisten in Weiterbildung ja nur die Stationsarbeit machen und sonst nichts. Du hast als Chirurg den ganzen Stationskram ja meistens noch *zusätzlich* zu den OPs an der Backe. Stell dir mal vor, du wärst diese Doppelbelastung los, dann wärst du auch früher fertig!

Kackbratze
15.04.2019, 18:00
Bitte?!? Station hat man in der OP-Pause gemacht und ist dann wieder reingegangen, damit man noch den letzten Elektivpunkt um 23:00 starten konnte. Die Stationsarbeit ist kein "Zusatz", das ist die Basis. Wenn es da nicht läuft, läuft es auch im OP nicht...manchmal habe ich echt das Gefühl, dass nur Chirurgen richtig arbeiten. Alles Anderen machen Schichtdienst (gell, liebe Schlafärzte), arbeiten nicht richtig (Innere) oder haben gleich so 9/5-Jobs wie Humangenetiker oder so. WIR retten noch Leben! Wir diagnostizieren nicht irgendwas, was man eh nicht behandeln kann...



:-D

WackenDoc
15.04.2019, 18:33
Muhahahahaaaaa

freak1
15.04.2019, 21:53
Wir diagnostizieren nicht irgendwas, was man eh nicht behandeln kann...

Bitter für die Neurologen hier im Forum, gefühlt ist die heilbare Erkrankung dort ja die wirkliche Rarität.

anignu
15.04.2019, 22:07
Was jetzt, die paar Überstunden am Tag anbetrifft, bin ich schon überrascht, wie wenig in der Inneren tatsächlich gearbeitet werden muss. Unter 6 Überstunden am Tag fühle ich mich nicht ausgelastet.
Ich bin heute schon nach nur 5 Überstunden heimgegangen. Und nun völlig entspannt. So freie Nachtmittage haben auch was für sich.

firstdayofwinter
04.05.2019, 23:55
Täglich 12-13 Stunden ist doch nicht viel?

Spaß beiseite das sind tatsächlich nicht so unübliche Arbeitszeiten aber auch nicht schön, wenn man dann noch so lange zum Facharzt braucht (wo bitte wird einem nicht alles einfach blind unterschrieben?) dann ist das tatsächlich ein Grund zu gehen. Nett hin oder her, man ist ja nicht da um Freunde kennen zu lernen sondern tatsächlich um zu arbeiten und auch irgendwie weiter zu kommen. Ich verstehe schon, dass eine schöne Arbeitsatmosphäre was schönes ist und auch wichtig, aber der Kern ist doch die Arbeit und die Weiterbildung.