PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anteil der Wartezeitler an Gesamtdurchfallquote ?



eliza27
18.04.2019, 11:58
Hallo!

Kann man irgendwo nachlesen wie hoch der Anteil der Leute aus der
Wartezeitquote an der Gesamtdurchfallquote ist?

Wenn z.B. in Göttingen 13% und in Ulm 5% die Gesamtquote ist,
liegt dann der Anteil bei 30%(4 Pers bzw. 1,5 Pers.) oder 50%.

Anscheinend schaffen es manche Unis fast alle durchzubringen.

Danke

minifussel
22.04.2019, 09:48
Kann man das überhaupt so analysieren? Man müsste doch noch die Gründe fürs Durchfallen kennen.

Und was heißt, dass manche Unis es "schaffen" alle durchzubringen? Das hat doch nichts mit der Uni sondern mit der Leistung zu tun? Ja, mündliche Prüfungen sind manchmal ein Glücksspiel, je nachdem, wer dich gerade prüft aber im Großen und Ganzen geht es doch darum, was man kann und nicht, wie man reingekommen ist.

Die Gründe wären mir auch in so einer Analyse (warum willst du das eigentlich überhaupt wissen?) ganz wichtig. Man muss bedenken, dass es sich bei den meisten Wrtlern um Leute handelt, die auch nicht alle Bafög bekommen, möglicherweise arbeiten müssen, vielleicht noch eine Familie haben --> also haben eine andere Lernsituation als all die, die noch "ungebunden" sind, was ihre Leistung möglicherweise beeinflusst?

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es Fächer gibt, wo viele durchfallen und Fächer, wo es eine Leistung ist, zu versemmeln, das bezieht sich aber gleichermaßen auf Wartler und Abibeste.

davo
22.04.2019, 10:07
"Andere Untersuchungen zeigen eine Studienabbruchsquote unter Wartezeitstudierenden von 23,4 % bei Vergleichsquoten von 10,7 % unter Studierenden, die im Auswahlverfahren der Hochschulen zugelassen wurden, und von 12,5 % unter den Abiturbesten."

Quelle: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/12/ls20171219_1bvl000314.html

Mein persönlicher Eindruck ist, dass manche Wartezeitstudenten (in meinem Semester waren das aber nur sehr wenige - ich vermute mal, dass das in Großstädten mehr sein werden) nicht bereit sind, die nötige Zeit in das Studium zu investieren, teils durch private Verpflichtungen, teils durch eine mangelhafte Finanzierung, teils durch mangelndes Commitment (d.h. die bisherige Berufslaufbahn steht weiterhin im Vordergrund und das Medizinstudium wird als "Hobby" angesehen - man "versucht" es halt mal). Aber von den Wartezeitstudenten, die eine gesicherte Finanzierung haben und die die nötige Zeit investieren, die das Studium konsequent so ernst genommen haben wie die meisten "jungen" Studenten, hatte bis jetzt in meinem Semester niemand ernsthafte Probleme - und ich bin jetzt nicht mehr weit vom Abschluss des Studiums entfernt.

Mein persönlicher Eindruck ist also, dass man es selbst in der Hand hat, ob man das Studium als Wartezeitstudent schafft oder nicht. Man sollte sich also nicht zu viele Gedanken machen über Wartezeit vs. nicht, sondern einfach von Anfang an das Studium zur Priorität machen, gute Kontakte zu den Kommilitonen knüpfen, und einfach mit der nötigen Ernsthaftigkeit studieren. Dann klappt es auch ;-)

schmuggelmaeuschen
22.04.2019, 10:25
Das Problem bei den Zahlen vom davo ist, dass bei der Wartezeit nicht differenziert worden ist, zwischen denen die gezielt gewartet haben und denen die "einfach mal so " angefangen haben. Dann ist man nämlich eher ernster und in vielen Dinge auch etwas entspannter in den richtigen Situatien (Antestate z.B.)Ich bin auch über die Wartezeit rein und meine Leistungen sind eher "überdurchschnittlich", also sagt das gar nix aus wie man zu dem Platz bekommen ist. Außerdem ist das Medizinstudium, intellektuell betrachtet, nicht schwer. Es ist sehr viel und man muss sich sehr strukturieren, was auch Intelligenz ist, aber "schlau" muss man dafür nicht sein.
Ich hab jetzt auch nicht so mega den krasse freundlichenlichen Kontakt zu meinen Kommilitonen. Bekannte ja, ein paar Freunde aber 99% meines Freundeskreis habe ich eben vor dem Studium gefunden, was jetzt auch nicht schlecht ist.

Wie gut eine Uni ist kann man auch schwer aus Zahlen lesen. Vllt schafft eine Uni in den Staatsexamina alle durch zubringen, dann ist aber die Frage wieviele vorher ausgesiebt werden. Letztendlich ist auch nicht jede Uni/Umfeld für jeden gut.

minifussel
22.04.2019, 16:15
Das Problem bei den Zahlen vom davo ist, dass bei der Wartezeit nicht differenziert worden ist, zwischen denen die gezielt gewartet haben und denen die "einfach mal so " angefangen haben. Dann ist man nämlich eher ernster und in vielen Dinge auch etwas entspannter in den richtigen Situatien (Antestate z.B.)

Ja, dieser Meinung bin ich auch. Ich kann nur von meinem Jahrgang sprechen aber wir haben auch ein paar (sehr wenige), die eben mal so versuchen. Und das sind diejenigen, die Probleme haben, denn bei denen hängt ja nichts davon ab.

Es ist aber auch wahr, was davo sagt. Das kommt sehr darauf an, wie die Situation des Wartlers ist, aber das habe ich auch in meinem Post geschrieben :)

schmuggelmaeuschen
24.04.2019, 09:44
es gibt aber viele die einfach so nach dem Abi anfangen und es deswegen nicht schaffen oder die mit 17/18 einfach zujung und verplant sind. Ich habe allerdings wirklich das Gefühl, dass es bei "Wartern" mehr auffällt wenn die mal durchfallen/länger brauchen. Vllt weil man offener damit um geht, vllt weil einige sich denken " die schon wieder".
Wie gesagt es hängt zu 100% von einem selber ab und nicht vom Alter oder sonst was. Das einzige was man für das Studium können muss ist lesen, schreiben und einfache Mathematik. Dafür braucht man noch nicht mal Abi, die Inhalte sind nicht wirklich komplex, nur die Menge und das man vielen nur halb verstehen kann in der Zeit, macht es schwieriger...