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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gibt es in der Medizin Fächer ohne körperliche Eingriffe?



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Gesocks
26.04.2019, 16:22
Nein Gesocks, bin ich nicht. Ich habe nur einen inneren Konflikt, ob es ratsamer wäre auf das Intuitive zu hören als auf das Rationale. Denn das Intuitive entstammt dem Herzen. Soll ich auf mein Gefühl hören, das beim Arztberuf sehr stark ist und den Rest auf mich zu kommen lassen oder soll ich das Intuitive wegrationalisieren?
Rational, selbstverständlich. Ein Beruf ist keine verrückte Liebesbeziehung.

Es gibt tatsächlich gute - allerdings rationale - Argumente, ärztlicher Psychotherapeut zu werden. Das überbordende Gegenargument ist aber: Medizin interessiert dich nicht, also solltest du nicht Medizin studieren.

EDIT:
Watt? Wie kommst du denn jetzt von Psychotherapie auf Life Sciences?!

Fromey
26.04.2019, 16:24
Bei Psychologie dauert es ja sehr lange und kostet auch Geld, bus man therapieren darf.

Gesocks, weil ich mich auch für Biologie interessiere, Anatomie hat man da ja nicht wie im Medizinstudium.

Fromey
26.04.2019, 16:27
Muss man als ärztlicher Psychotherapeut nicht auch somatische und pharmakologische therapien machen oder kann man auch nur Gesprächstherapie machen

WackenDoc
26.04.2019, 16:31
Du hast echt schon Abitur?
Achso- studier doch einfach Psychologie statt einen der wertvollen Medizinstudienplätze für etwas zu verbraten was du eh nicht willst.

Fromey
26.04.2019, 16:33
Ja, habe ich. Sogar mit 1,4

Und die Provokation kannst du dur übrigens sparen.

Gesocks
26.04.2019, 16:39
Muss man als ärztlicher Psychotherapeut nicht auch somatische und pharmakologische therapien machen oder kann man auch nur Gesprächstherapie machen
Auf lange Sicht schon, während der Facharzt-Ausbildung nicht wirklich. Die Weiterbildungsordnungen sind online zugänglich.

Du musst dir mal insgesamt Hintergrund anlesen, wovon du eigentlich sprichst.

Fromey
26.04.2019, 16:42
Danke für eure Antworten von denen wenigstens ein paar sachlich waren. Und danke Gesocks, dass du am Ende doch noch fair wurdest.

Kackbratze
26.04.2019, 17:14
Danke an Alle!

h3nni
26.04.2019, 18:06
Muss man als ärztlicher Psychotherapeut nicht auch somatische und pharmakologische therapien machen oder kann man auch nur Gesprächstherapie machen

Wenn du nicht das explizit ärztliche am ärztlichen Psychotherapeuten machen willst, frag ich mich echt, wieso du nicht in die Psychologie-Schiene gehst oder in den geplanten Psychotherapie-Studiengang. Als Arzt, der dasselbe macht, wie die Psychologen, halten einen nämlich weder die Ärzte für ganz dicht noch akzeptieren einen die Psychologen (weil die Ärzte die Psychologie nicht richtig gelernt haben, sagen mir mehrere Psychologen).

Und du musst im Studium mindestens 5 Monate Praktikum im Krankenhaus machen und am Ende im PJ auch nochmal mindestens 8 Monate (zusätzlich zu den Lehrveranstaltungen). Wenn dir Krankenhäuser an sich nicht zusagen, würde ich mir das schwer überlegen.

Teilweise gibts auch in den Molekulare Medizin-Studiengängen Anatomie-Module und Prüfungen. Studienordnungen lesen hilft.

WackenDoc
26.04.2019, 18:34
Nicht zu vergessen, das Pflegepraktikum, das man als angehender Arzt machen muss, einige Blockpraktika, Famulaturen....

Bonnerin
27.04.2019, 14:38
Das meiste wurde schon gesagt, aber...Bauchgefühl ist für die Berufswahl echt ne schlechte Idee.

Mach ein Praktikum im Krankenhaus (4 Wochen), eben weil du es nicht magst. Wenn du dich danach immer noch so fühlst wird das Medizinstudium nicht das richtige für dich sein, denn wie WackenDoc schon meinte wirst du im Studium zwangsläufig Patientenkontakt haben.

MediBe
27.04.2019, 17:20
Ich weiß nicht... hast du dich schon mal detailliert über das Medizinstudium und/oder andere Studiengänge informiert? :confused:

In der Vorklinik musst du erst mal eine Menge Anatomie über dich ergehen lassen. Und da das Fach unter anderem auch im mündlichen Physikum geprüft wird, kann man sich da nicht wirklich gut einfach so dran vorbei mogeln. Macht irgendwie auch Sinn, dass ein Arzt ein bisschen was über den Aufbau des Körpers weiß. Dann kann es vorkommen, dass man zusätzlich Kurse hat, in denen man ein bisschen an seinen Mitstudenten herumdoktern soll - früh übt sich - das ist zumindest bei uns so. In Biochemie untersucht man dann das Blut vom Laborpartner, den Speichel und in Physio den Urin. Nebenbei musst du vor dem Studium oder in den Semesterferien 90 Tage lang in einem Krankenhaus Pflegepraktikum machen. Also Patienten waschen, eventuell füttern, Blutdruck messen, Puls messen. Geht ohne Körperkontakt eher schlecht. Das sind die ersten 2 Jahre, bei manchen 2,5 oder 3.

Wenn du diese Hürde genommen hast, kommt die Klinik. Die heißt nicht umsonst so. Da wirst du ebenfalls nicht um den Klinikgeruch herum kommen. Da musst du dann Famulaturen machen - in Arztpraxen oder im Krankenhaus. Und zum Schluss dann 3 Monate in der Chirurgie PJ und in der Inneren.

Erst wenn du 6 Jahre (oder eben mehr) deines Lebens mit all diesen Dingen zugebracht hast, die dir eigentlich laut Post überhaupt nicht liegen, hast du die Chance, im Fachbereich Psychiatrie zu arbeiten. Als Assistenzarzt. Der gewisse Aufgaben zu erledigen hat - und ich denke, dass es sich dabei nicht nur um Gesprächsführung handelt - bis er sich dann nach 6 (?) weiteren langen Jahren und Prüfung irgendwann mal "Facharzt für" nennen darf und eventuell selbst entscheiden kann, dass er lieber nur noch Gesprächsführung macht.

Kann es sein, dass dein Bauchgefühl einfach nur die Vorstellung toll findet, dass man dich dann irgendwann Arzt nennt? Studium aus "Prestigegründen"?

Im Studium kommt nämlich leider eine Menge von den Dingen dran, die du nicht magst und relativ wenig von dem, was scheinbar deinem Interessensgebiet entspricht.

Mach was anderes.

escitalopram
27.04.2019, 17:37
Ich verstehe nicht, warum ihr den Threadsteller so angreift und teilweise beleidigt... Okay, er scheint verwirrt zu sein, aber dafür wendet er sich ja an uns. Um deine Frage zu beantworten: Ich habe auch Medizin aus Interesse studiert. Bin eher der Theoretiker und mag keine Krankenhäuser. Patientenkontakt wollte ich auch nicht haben, bis ich PJ in Augenheilkunde gemacht habe. Es kann sich also alles im letzten Moment ändern. Von daher, ja, es ist möglich. Und es gibt viele Fächer, in denen du nicht klassisch im Krankenhaus mit Patienten arbeitest. Labormedizin, MiBi, Pathos, ... .

Du musst aber bereit sein, das Krankenpflegepraktikum (3 Monate), die Famulaturen (4 Monate) und das PJ (10 Monate) durchzustehen - oder du hast bekannte Ärzte, die dir gerne helfen würden. ;-) Und ja, es geht vorbei.

Aber insgesamt muss man schon sagen, dass du jetzt nicht die besten Voraussetzungen mitbringst. Machbar ist es dennoch.

anna.k.
27.04.2019, 18:13
also mit einem Medizinstudium hast du schon recht viele Möglichkeiten in den psychologisch/psychiatrischen Bereich zu gehen. Auch zumindest 3 der Famulaturen kannst du dort machen und Pflegepraktikum auch. also so ganz dumm ist die Überlegung nicht, zumal die Arbeitsaussichten zumindest derzeit vermutlich mit med Studium besser sind als nach Psych Studium. ich fand es damals auch ganz interessant, dass dieser weg auch möglich ist, da ich es zumindest in der Theorie die Fächer interessant finde. ich würde dir dringend ein Praktikum in diesem Bereich empfehlen!!!, weil du falls du dich fürs medstudium entscheidest, sicher vieles lernen musst, was dich nicht wirklich interessiert und du das halt abwägen musst. gefällt dir das Praktikum also nicht, würde ich abraten

Atana
27.04.2019, 18:32
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen und will auch nicht sagen, dass der TE kein Troll ist. Aber es gibt allein in meinem Semester genug, die später absolut nichts in die Richtung eines traditionellen Arztes machen wollen. Das gibt es schon und das Medizinstudium qualifiziert auch für krankenhausferne Berufe.

Aber klar, mit der Einstellung wird das Studium schwierig.

Aramina
27.04.2019, 18:58
Denk dran, ein Medizinstudium dauert auch 6 Jahre. Kurz ist was anderes. Billig ist es auch nicht.

Was hattest du denn bisher für Erfahrungen mit dem Krankenhaus/Patienten/... dass du so keine Lust darauf hast?
Kann Bonnerins Tipp nur nochmal wiederholen!

morgoth
29.04.2019, 20:19
Lies dir doch noch mal den ersten Beitrag durch. Da kommt "A, B, C" will ich nicht, aber wenig konkretes, was denn eigentlich gewollt ist. "Mit Leuten über Probleme sprechen", das können tatsächlich ganz viele verschiedene Berufsgruppen, z.B. der Priester, die Dame am Rathausempfang, der Friseur …
Es scheint doch ratsam, dass der Threadersteller noch einmal klarer seine Wünsche/Vorstellungen (positiv formuliert!) äußert, dann können wir ihn auch beraten. Tatsächlich würde ich bei den aktuell vorliegenden Angaben auch eher nicht zum Medizinstudium raten - auch wenn er wahrscheinlich schon die Pflichtanteile: Famulatur auf dem Kreuzfahrtschiff MS Surprise o.ä. - bewältigen kann. Warum rät das Bauchgefühl zum Arzt?

Echinococcus
06.05.2019, 07:26
Ich hoffe echt, dass ich hier keinen Troll füttere, aber:

Ich selbst habe kein wirkliches Interesse an Patentenkontakt, ich mag es mit Sicherheit nicht andere Menschen anzufassen oder ihnen Spitze Dinge in den Körper zu jagen, betrete OP-Säle nur um den Leuten darin zu erzählen was sie gerade für Mist bauen und wo sich die Keime häufen und habe Anatomie gehasst wie die Pest und hatte Interesse nur an der funktionalen und Mikroanatomie und bin jetzt tatsächlich Arzt und arbeite auch in dem Beruf ;)

Es geht also tatsächlich, man muss aber zu Kompromissen bereit sein und akzeptieren, dass man um all die unangenehmen Faktoren (Patienten, blöde Fächer, doofe Arbeitszeiten) nie komplett herumkommt und diese auch zeitweilig ertragen muss.

In den Labordisziplinen findest du das, was du suchst. Aber dann solltest du für das jeweilige Gebiet (Hämatologie, Mikrobiologie, Physiologie etc.) was dein Fach dann ausmacht auch wirklich Interesse haben. Ich brenne für Infektiologie und Mikrobiologie und habe nur aus dem Grund den anderen Kram ertragen, ausgezahlt hat es sich am Ende.

Aber wenn du keinen Menschen/Körperkontakt willst ist Psychiatrie/Psychosomatik definitiv die falsche Wahl, du bist dort auf Station am Ende auch noch Arzt und musst die auch um die körperlichen Gebrechen deiner Patienten kümmern.

agouti_lilac
06.05.2019, 08:36
... betrete OP-Säle nur um den Leuten darin zu erzählen was sie gerade für Mist bauen und wo sich die Keime häufen ....

Kleine Andekdote am Rande: bei uns in der Klinik geht die Geschichte (Mär?) rum, dass vor ein paar Jahren als Gag ein Abstrich vom Bereich unter dem OP-Waschbecken gemacht wurde. Später rief dann die MiBi an und meinte, was das denn für ein Patient sei, da wüchsen die schlimmsten Keime. :-D:-peng

Echinococcus
06.05.2019, 10:57
Kleine Andekdote am Rande: bei uns in der Klinik geht die Geschichte (Mär?) rum, dass vor ein paar Jahren als Gag ein Abstrich vom Bereich unter dem OP-Waschbecken gemacht wurde. Später rief dann die MiBi an und meinte, was das denn für ein Patient sei, da wüchsen die schlimmsten Keime. :-D:-peng

Die Beprobungen der Siphons sind bei uns immer wieder spannend!