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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlechte experimentelle Doktorarbeit - Auswirkungen



WiWi18
06.05.2019, 04:13
.....

Feuerblick
06.05.2019, 05:31
Die Frage ist doch, in welcher Fachrichtung und welcher Klinik du forschen willst. In den meisten Fächern und Kliniken sind die Chefs froh, wenn überhaupt einer beim Gedanken an Forschung nicht gleich ab durch die Mitte ist... Denen ist dann herzlich egal, wie die Doktorarbeit aussah und benotet wurde. Hauptsache, sie finden nen Trottel, der seine Freizeit in Forschung steckt :-nix

WiWi18
06.05.2019, 06:02
Ist ein forschungsnahes Fach (Hämato-Onko), bei uns hier in der Abteilung wird schon erwartet, dass man forscht...

pashtunwali
06.05.2019, 13:29
vielleicht kannst du ja mal dort anfragen, wo du später arbeiten möchtest, ob die nicht eine neue doktorarbeit für dich hätten und dann auch gleich den ganzen verlauf erläutern mit der schlechten betreuung usw, denke das wird jeder chef verstehen!

ProximaCentauri
06.05.2019, 17:16
Bei uns ist es gar kein Problem teilweise in die Forschung miteinzusteigen, die Diss hat da noch keiner angeschaut. Direkt von der Diss Forschungsgelder einzuwerben ist denke ich so oder so nicht ganz realistisch.

Nessiemoo
07.05.2019, 05:49
Also bei uns an der Uni war der Regel, dass ab cum laude bist du für Drittmittel berechtigt. Klar, direkt ein Postdoc wirst du nicht kriegen, aber das ist auch mit einer guten Doktorarbeit sehr unwahrscheinlich. Was ich mich viel mehr fragen würde: du sagst, dass die Betreuung schlecht war. Jetzt musst du noch das ganze schreiben - wie wahrscheinlich ist das, dass jemand danach für deine schriftliche Arbeit interessiert? Es muss korrigiert werden etc. Ich habe selber erlebt, wie (bei einer richtig guten Betreuung vorher), die Interesse an meiner schriftlichen Arbeit danach gesunken ist, v.a wenn es klar war, dass da keine Publikation rauskommt. Hat jetzt Jahre gedauert.

WiWi18
07.05.2019, 18:38
Also bei uns an der Uni war der Regel, dass ab cum laude bist du für Drittmittel berechtigt. Klar, direkt ein Postdoc wirst du nicht kriegen, aber das ist auch mit einer guten Doktorarbeit sehr unwahrscheinlich. Was ich mich viel mehr fragen würde: du sagst, dass die Betreuung schlecht war. Jetzt musst du noch das ganze schreiben - wie wahrscheinlich ist das, dass jemand danach für deine schriftliche Arbeit interessiert? Es muss korrigiert werden etc. Ich habe selber erlebt, wie (bei einer richtig guten Betreuung vorher), die Interesse an meiner schriftlichen Arbeit danach gesunken ist, v.a wenn es klar war, dass da keine Publikation rauskommt. Hat jetzt Jahre gedauert.

Also bei meinem Vorgänger hat es in einem akzeptablen Zeitrahmen funktioniert. Vielleicht werde ich es aber so machen, dass ich fertige Kapitel schon hinschicke und dann weiterschreibe.

Aber denke auch, dass das noch länger dauert, ja. Aber es reicht ja prinzipiell sehr gut, das ganze erst in 1,5 Jahren einzureichen (wenn ich M3 habe).

test
07.05.2019, 19:37
Gibt es wirklich keine Möglichkeit etwas davon zu publizieren? Wenn es wirklich nur cum laude werden kann, würde ich es mir überlegen, wenn du wirklich gerne akademische Laufbahn einschlagen willst. Ein cum laude ist zwar kein Ausschlusskriterium, es wird aber immer etwas mau wirken für jemanden der akademische Karriere machen möchte. Sind die Regeln bei euch so, dass ohne Publikation magna cum laude ausgeschlossen ist?
Ansonsten kann es für einen durchaus nicht unnützlich sein, wenn man durch suboptimale Betreuung "selbständiger" wird während der Dr. Arbeit. War zumindest bei mir ein Stück weit so, dass ich danach davon profitiert habe, auch wenn die Dr. Arbeit wahrscheinlich deswegen weniger erfolgreich war.

WiWi18
08.05.2019, 18:30
Gibt es wirklich keine Möglichkeit etwas davon zu publizieren? Wenn es wirklich nur cum laude werden kann, würde ich es mir überlegen, wenn du wirklich gerne akademische Laufbahn einschlagen willst. Ein cum laude ist zwar kein Ausschlusskriterium, es wird aber immer etwas mau wirken für jemanden der akademische Karriere machen möchte. Sind die Regeln bei euch so, dass ohne Publikation magna cum laude ausgeschlossen ist?
Ansonsten kann es für einen durchaus nicht unnützlich sein, wenn man durch suboptimale Betreuung "selbständiger" wird während der Dr. Arbeit. War zumindest bei mir ein Stück weit so, dass ich danach davon profitiert habe, auch wenn die Dr. Arbeit wahrscheinlich deswegen weniger erfolgreich war.

Ja, ohne Publikation ist magna ausgeschlossen.

"Überlegen" bedeutet, dass du erwägen würdest, dir eine andere Arbeit zu suchen?

Es ist halt nicht kategorisch ausgeschlossen, dass wir noch publizieren. Die Daten sind, meines Ermessens nach, nicht weltbewegendes, aber so, dass es schon vielleicht für ein Drittel Paper (also 2-3 Figures) und damit eine solide Co-Autorenschaft reichen könnte in einem mittelmäßigen Journal (5-10 Impact Factor in der Inneren Medizin). Aber dadurch, dass mein Doktorvater nun in einer anderen Stadt ist, die Arbeitsgruppe dicht gemacht wird und er eigentlich kein Interesse mehr an dem Projekt hat ist es sehr, sehr unsicher, wie es weitergeht.

Bzgl. der Selbstständigkeit gebe ich dir Recht. Das hatte auch Vorteile.

test
08.05.2019, 18:55
Ja, ich würde es mir überlegen, ob es sinnvoll ist eine cum laude Arbeit abzuschließen, wenn du eine akademische KArriere verfolgst. Vielleicht kannst du das ja nochmal so deinem Betreuer kommunizieren, dass ihr versucht die Publikationslage zu verbessern. Wenn du denkst, dass es ein Drittel einer Impact 5-10 Arbeit sein kann, kann es nicht auch ein Hauptteil einer Impact 2-3 Arbeit sein? Für ein magna würde das ja auch reichen.

WiWi18
08.05.2019, 22:50
Ja, ich würde es mir überlegen, ob es sinnvoll ist eine cum laude Arbeit abzuschließen, wenn du eine akademische KArriere verfolgst. Vielleicht kannst du das ja nochmal so deinem Betreuer kommunizieren, dass ihr versucht die Publikationslage zu verbessern. Wenn du denkst, dass es ein Drittel einer Impact 5-10 Arbeit sein kann, kann es nicht auch ein Hauptteil einer Impact 2-3 Arbeit sein? Für ein magna würde das ja auch reichen.

Ich kann da niemanden auf etwa festnageln. Die Biologin, die mich faktisch betreut hat und nun meine Experimente weiterführt, ist selbst extrem verunsichert, weil sie in einer ähnlichen Situation ist (auch sie muss publizieren, weil sonst ihr Postdoc quasi umsonst war). Mein Doktorvater selbst ändert im Wochentakt seine Meinung, wenn man explizit nach der Publikation fragt sagt er "klar, machen wir", aber bei genaueren Nachfragen ("wie machen wir das mit dem Manuskript oder den Revisions?") weicht er immer aus.

Ab Juni bin ich eh im Hundert-Tage-Plan, da werde ich mir keine neue Arbeit suchen. Wahrscheinlich ist es am besten, bis nach meiner M2 zu warten, vielleicht sieht die Lage dann auch etwas klarer aus...